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Neue Leitung der Innsbrucker Univ.-Klinik für Urologie

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde heute Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Johannes Horninger als neuer Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie vorgestellt.

Prof. Horninger leitet seit 1999 das Prostatazentrum der Innsbrucker Urologie, im Jahr 2007 hat er das isozertifizierte Europäische Prostatazentrum gegründet und steht dieser Einrichtung seither auch vor. Der Grund dieser Zentrumsbildung ist der Prostatakrebs – ein hinterlistiges Karzinom, ein stiller Killer. Dieser Tumor ist in den westlichen Industriestaaten der häufigste Krebs und je nach Region die zweit-oder dritthäufigste Krebstodesursache beim Mann. Auf Grund eines äußerst innovativen und vorausschauenden Programms – dem Tiroler PSA Screening Projekts – konnte und kann dieser Tumor nun in einem heilbaren Stadium diagnostiziert werden.

Mit entsprechender Therapie im geeigneten Stadium des Krebswachstums konnte dadurch in den letzten 20 Jahren die Prostatakarzinomsterblichkeit in Tirol um 64% gesenkt werden. Die Tiroler Daten wurden 2010 durch internationale, prospektiv randomisierte Studien bestätigt. Nur mit einem Netzwerk von Spezialisten unterschiedlicher medizinischer Fachrichtungen, so wie es das Europäische Prostatazentrum darstellt, kann solch ein innovatives Hochleistungszentrum für Prostataerkrankungen, mit durchgehend transparenten Regeln für alle Abläufe und Behandlungen, die hohen diagnostischen als auch therapeutischen Anforderungen bewerkstelligen und in Zukunft auch garantieren.

Spezialgebiet Prostata

Damit ist auch das Spezialgebiet von Prof. Horninger bereits klar umrissen. Der neue Direktor der Urologie ist ein Experte auf dem Gebiet der Prostataerkrankungen. von einfachen Entzündungen bis hin zu Tumorerkrankungen. Die Patienten profitieren dabei von seiner Expertise sowohl in der medikamentösen, als auch in der operativen Behandlung. Auf dem chirurgischen Sektor hat Prof. Horninger außerdem den Einsatz des OP-Roboters „DaVinci“ forciert. Weitere Bereiche, die Prof. Horninger besonders am Herzen liegen, sind die Kinderurologie, Uroonkologie, Endourologie, Andrologie als auch die rekonstruktive Urologie und die Inkontinenzbehandlung. All diese Bereiche sollen sowohl akademisch als auch klinisch weiterentwickelt werden.

Früherkennung – Zukunftsvision

Einer der besonderen Erfolge des Innsbrucker Prostatazentrums betrifft die Früherkennung von Prostatakarzinomen mittels PSA-Untersuchung (Blutwert). Diese Methode trägt nicht nur zur Senkung der Sterblichkeit bei, den Patienten werden damit auch in fast 60% der Fälle unnötige Biopsien, also Probenentnahmen aus der Prostata, erspart. Die Diagnostik soll aber noch weiter verbessert werden. Ein Gebiet mit hohem Potential ist die Entwicklung sogenannter Tumormarker. Das derzeit verwendete PSA schlägt bei allen Erkrankungen der Prostata Alarm (Organspezifischer Marker), also z.B. auch bei Entzündungen. Derzeit läuft in Kooperation mit Oncotyrol die Tumormarker-Forschung auf Hochtouren, also die Suche nach Markern, die bei einem spezifischen Tumor Alarm schlagen.
Ein zweiter großer Forschungsbereich ist die Bildgebung. Ziel ist es hier, auch kleine Krebsarten in der Prostata mit Hilfe von 3D-Modellen darstellen zu können. Wenn der Tumor genau lokalisiert werden kann, dann könnte er in Zukunft auch zuverlässig minimal­invasiv behandelt werden und die Prostata müsste nicht mehr komplett entfernt werden. „Forschung darf nicht rein akademisch sein“, betont Prof. Horninger „wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass das Ziel jeglicher Forschung eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für unsere Patienten ist.“

Administratives

„Ich sehe mich als eine Art federführender Teamplayer‘. Ein Chef muss nicht auf jedem Gebiet Spezialist sein, dafür habe ich ein ausgezeichnetes Team an Mitarbeiter/innen. Meine Aufgabe besteht darin ein Umfeld zu schaffen, in dem wir weiterhin das Beste für unsere Patienten und Patientinnen leisten können“, so Prof. Horninger über seinen Führungsstil. Ebenfalls deutlich ausbauen will der neue Direktor die Kooperation mit den niedergelassenen Urologen und den peripheren Spitälern.

„Wir haben mit Prof. Horninger einen Teamplayer und einen ausgezeichneten Arzt an der Spitze der Urologie. Er genießt das vollste Vertrauen der Patienten und der Mitarbeiter und auch ich freue mich, dass er es sein wird, der diese Klinik in die Zukunft führt“, so Dr. Alexandra Kofler, die Ärztliche Direktorin der Innsbrucker Klinik, bei der heutigen Pressekonferenz.

„Mit Prof. Horninger haben wir einen hervorragenden Mediziner, der es versteht, seine wissenschaftliche Tätigkeit auch in Behandlungsmethoden zu übersetzen“, so Univ.-Prof. Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck.

Wolfgang Johannes Horninger

geboren am 27. März 1964 in Steyr, Oberösterreich
1982: Beginn des Medizinstudiums in Innsbruck
1989: Promotion
1990-1991: Studienassistent an der Univ.-Klinik für Urologie
1991-1996: FA-Ausbildung Urologie
Seit 1. Mai 1996: FA für Urologie
5. Februar 2001: Habilitation
2007 Geschäftsführender Oberarzt
2007 Gründung und Leitung des isozertifizierten Europäischen Prostatazentrums Innsbruck
Seit Anfang März  2011: Direktor der Universitätsklinik für Urologie Innsbruck

Wissenschaftliche Preise:

EAU 2000:
Preis für die beste Präsentation für: Prostate cancer mortality after introduction of  PSA mass screening in the federal state of Tyrol, Austria.

EAU 2001:
Posterpreis für: Coagulating intermittend cutting: Results of a multicenter study.

EAU 2002:
Posterpreis für: Low volume prostate cancers are multifocal tumors.

AUA 2003:
Cap Cure Award für: Different history of total PSA before prostate biopsy in men with BPH and Prostate cancer.

AUA 2003:
AUA/Yamanouchi Best Abstract/Poster Series, Prostate Cancer Category für: Pro -PSA helps to detect more aggressive prostate cancer in the 2-4 ng/ml PSA range.

EAU 2005:
Posterpreis für: Metabolomics therapy with 2 -oxo -glutaric acid solution (KARAL solution) in patients with hormone and chemotherapy insensitive metastatic prostate cancer leads to an increase of PSA doubling time and decrease of blood supply in tumor lesions.

AUA 2006:
First Prize Annual Audio-Visual Award für: How to meet competing goals of cancer control and preservation of neurovascular structures. Athermal Robotic technique of Prostatectomy.

AUA 2007:
Best of poster für: Transurethral prostatectomy: Long term morbidity after a follow up of 15 years.

AUA 2007:
Best of poster für: The Tyrol Prostate Cancer Demonstration Project (1988-2006): Early detection, treatment, outcome, incidence and mortality.
Auslandsaufenthalte: New York Presbytarian Hospital, Cornell University, New York The Johns Hopkins University Baltimore IARC (International Agency for Research on Cancer) WHO-Institut Lyon, Frankreich

 

Medienkontakt:

Mag. Johannes Schwamberger
TILAK -Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH Medienarbeit
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Anichstraße 35, A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)50 504 -28642, -82451
Fax: +43 (0)50 504 -28617
johannes.schwamberger@tilak.at

Mag. Amelie Döbele
Medizinische Universität Innsbruck
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 70080
public-relations@i-med.ac.at
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