Resolution des Senats der Medizinischen Universität Innsbruck
Innsbruck, 25.04.2012: Die Medizinische Universität Innsbruck (MUI) ist eine leistungsfähige und höchst produktive Einrichtung, die im Vergleich zu den anderen österreichischen Medizin-Universitäten ausgezeichnet abschneidet. Pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter werden mehr Studierende ausgebildet sowie mehr wissenschaftliche Untersuchungen veröffentlicht, und die Behandlung unserer PatientInnen erfolgt in hoher Qualität zu geringeren Kosten als an den anderen beiden öffentlichen Medizinuniversitäten Österreichs. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Universität Innsbruck sind stolz auf ihre Universität und ihre Leistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre.
Die Senate der Medizinischen Universität Innsbruck und der Leopold Franzens Universität Innsbruck (LFU) haben sich in einer offenen Diskussion mit der Möglichkeit einer Zusammenführung befasst und als Voraussetzungen für eine Vereinigung in einer Erklärung festgehalten, dass die Zusage der verantwortlichen Bundes- und Landespolitik vorliegen muss:
• für alle im Rahmen einer Vereinigung entstehenden Mehrkosten aufzukommen,
• bei der künftigen budgetären Planung die Sondersituation einer vereinigten LFUI zu
berücksichtigen,
• die Finanzierung des klinischen Mehraufwands zu sichern,
• einen Zusammenarbeitsvertrag zwischen MUI und TILAK zu schließen,
• die organisationsrechtlichen Rahmenbedingungen zu klären
• und damit insgesamt für Planungssicherheit zu sorgen.
Zusätzlich zu diesen Punkten ist die Einheit der Medizin unabdingbare Voraussetzung für die gute Ausbildung neuer Ärztinnen und Ärzte.
Es gibt gute Gründe zur Annahme, dass eine Vereinigung Mehrkosten verursacht. Eine Vereinigung löst die finanziellen Probleme nicht, sondern kann sie nur verteilen. Derzeit bedeutet eine Vereinigung für LFU und MUI ein erhebliches finanzielles Risiko, dessen Größenordnung kaum abgeschätzt werden kann.
Daher beschließt der Senat der Medizinischen Universität Innsbruck die gemeinsamen Sitzungen auf der Ebene beider Senate vorerst auszusetzen, bis die Rahmenbedingungen klarer erkennbar werden.
Medienkontakt:
Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer
Vorsitzender des Senats der MUI
Tel.: +43 512 504 22691
Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.800 MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.