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Leistungsorientierte Mittelvergabe der Medizinischen Universität Innsbruck

1. Präambel

Das Rektorat ist bemüht, die Ressourcen der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) leistungsgerecht und transparent zu verteilen. Dies setzt u.a. eine nachvollziehbare Bewertung der Forschungsleistung der einzelnen Organisationseinheiten (OE) voraus. Im Folgenden wird die Berechnung, nach welcher der Forschungsoutput der OEs quantifiziert wird, dargelegt. Diese Berechnung dient ausschließlich dem Vergleich der Forschungsleistung unterschiedlicher OEs. Die einzelnen OEs der Medizinischen Universität Innsbruck haben in unterschiedlichem Ausmaß auch andere Aufgaben wie Lehre, Patient:innenversorgung oder Servicefunktionen zu erfüllen. Die Frage, inwieweit die Aufteilung dieser unterschiedlichen Tätigkeitsfelder zu gewichten und für die Ressourcenverteilung zu berücksichtigen ist, wird durch dieses Schema nicht präjudiziert.

2. Berechnung

Die Einheit für die Berechnung der Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) Forschung ist der LOM- bzw. Leistungs-Punkt der jeweiligen Berechnungskriterien. Als Berechnungszeitraum wird jeweils das vorangegangene Kalenderjahr herangezogen.

Die Berechnungskriterien umfassen bibliometrische und qualitative Parameter und gelten ausschließlich für die Bewertung von Organisationseinheiten (OE) der MUI (Univ.- Kliniken, Gemeinsame Einrichtungen und Institute) und nicht für Einzelpersonen.

  1. Publikationsleistung (Quelle: Web of Science Core Collection)
  2. Community Services
  3. Drittmittel
  4. Technische Innovationsfähigkeit (Patente etc.)
  5. Nachwuchsförderung

Die Erhebung der Basisdaten erfolgt durch die zuständigen Fachabteilungen der MedUni Innsbruck bzw. durch die Forschungsdokumentation der Medizinischen Universität Innsbruck (FLD).

2.1 Publikationsleistung (40% Wertung)

Die Datenbasis für den Indikator „Publikationsleistung“ bilden die bis zur jeweiligen Deadline aus Web of Science Core Collection in die FLD eingetragenen Forschungsleistungen der Kategorie „Zeitschriftenartikel“.

Für die Berechnung werden Veröffentlichungen des jeweiligen Publikationsjahres berücksichtigt, die in einer Zeitschrift erschienen sind, für die eine Journal Impact Factor (JIF) Perzentile in den Journal Citation Reports1 berechnet wird, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

1) die entsprechende OE wird in der Affiliation genannt
2) der Publikationstyp entspricht einem der folgenden:

Originalarbeit (Artikel)
Reviews
Case reports
Editorial
Koordination einer Leitlinienerstellung der Kategorie S3, S2k und S2e

Die Leistungs-Punkte berechnen sich wie folgt:

  • First- und/oder Corresponding-Authorship: 100% der für das Berichtsjahr in die FLD eingetragene JIF-Perzentile der Zeitschrift, d.h. liegt eine Zeitschrift an der 90. Perzentile, so zählt sie 90 Punkte.
  • Co-Authorship: 20% der für das Berichtsjahr in die FLD eingetragene JIF-Perzentile der Zeitschrift, d.h. liegt eine Zeitschrift an der 60. Perzentile, so zählt sie 12 Punkte.

Zusätzlich erfolgt die Gewichtung der Leistungs-Punkte basierend auf den Publikationstypen mit folgenden Faktoren:

Originalarbeit (Artikel)
1,0
Review
1,0
Leitlinienerstellung (S2 & S3)
0,5
Case report
0,25
Editorial
0,1

Die Berechnung der Leistungs-Punkte ist abhängig von den in der Affiliation genannten Institutionen. Bei Mehrfach-Affiliationen wird für MUI-Autor:innen die Affiliation berücksichtigt, die in der FLD zugeordnet ist.

Pro Publikation wird jede OE-Beteiligung nur 1x gewertet wobei die Anzahl der Autor:innen nicht berücksichtigt wird.

2.1.2 Exzellente Publikationsleistung (15% Wertung)

OEs, die eine Originalarbeit oder einen Review mit einer Impact-Faktor Perzentile >= 95 vorlegen, bei der Mitarbeiter:innen der OE entweder Erst-, - und/oder Korrespondierende:r Autor:in sind, erhalten für diese Publikation zusätzliche Leistungspunkte. Die Leistungspunkte pro Publikation welche diese Voraussetzung erfüllt, entsprechen exakt deren Impact-Faktor Perzentilenwert. D.h. weist z.B. eine OE zwei Publikationen auf bei denen die Voraussetzung einer exzellenten Publikationsleistung gegeben ist und der Impact-Faktor Perzentilenwert der ersten Publikation 97.3 beträgt sowie der zweiten Publikation 95.3, so ergibt das gesamt 192.6 Leistungspunkte.


[1] https://jcr.clarivate.com

nicht gewertet werden Kongressberichte (Proceedings Paper), Letter to other author, Replies, Supplements, Kommentare, Errata, Korrespondenzen, Meeting Abstracts, Meeting Summary, S1 Guidelines Interviews, Buchkapitel, Dissertationen, Vorträge, Pre-Prints (z.B. bioRxiv) o.ä. Die Mitgliedschaft in einer „Study Group“ oder der Status als „Collaborator“ o.ä. bei einer Publikation bleiben bei der Ermittlung der Leistungspunkte ebenfalls unberücksichtigt.

2.2 Community Services (5% Wertung)

Der Indikator Community Services setzt sich aus Editor-Funktionen in Zeitschriften und ausgewählten Funktionen der akademischen Selbstverwaltung zusammen.

2.2.1 Ausgewählte Funktionen

Die Daten für den Indikator „Ausgewählte Funktionen“ werden durch das für Forschung zuständige Vizerektorat erhoben und bereitgestellt. Berücksichtigt wird die ordentliche Mitgliedschaft in folgenden Institutionen:

- Ethik-Kommission
- Inneruniversitäre Tierversuchskommission der MUI
- Habilitationskommission
- Senat der MUI
- Präsidium und Kuratorium des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

Jede Mitgliedschaft wird mit 10 Leistungs-Punkten gewertet.

2.2.2 Editor-Funktionen in Zeitschriften

Die Datenbasis für den Indikator „Editor-Funktionen in Zeitschriften“ bilden die bis zur jeweiligen Deadline in die FLD eingetragenen Forschungsleistungen der Kategorie „Funktionen in Zeitschriften“.

Berücksichtigt werden folgende Funktionen, die in einem Q1-Journal2 erbracht wurden:

  • Editor
  • Editorial Board

Sofern die Tätigkeit nicht auf der Homepage der Zeitschrift dokumentiert ist, muss dem FSI  ein Nachweis in schriftlicher Form (publications@i-med.ac.at) vorgelegt werden.3

Jede Editoren-Tätigkeit wird mit 5 (Editorial Board) bzw. 10 (Editor) Leistungs-Punkten gewertet


[2] Die Einstufung eines Journals als „Q1“ bezieht sich auf die für das Berichtsjahr in den JCR eingetragenen QuartilRänge für die einzelnen Fachgebiete. Bei Indizierung eines Journals in mehreren Fachgebieten, wird der jeweils höchste Quartil-Rang als Bemessungsgrundlage herangezogen.

[3]  Nicht gewertet werden Funktionen wie Reviewer, Review-Editor, Consultant, Member of the Steering-Commitee.

2.3. Drittmittel (30% Wertung)

2.3.1 Drittmittelausgaben
Berücksichtigung finden Ausgaben aus eingeworbenen Drittmitteln im unmittelbar dem Jahr der Budgeterstellung vorausgegangenen Kalenderjahr. Hierbei wird auf die entsprechenden Daten aus SAP zurückgegriffen.

Klasse
Gewicht
Klasse I: Kompetitive Drittmittel; FWF, EU, NIH, DFG, TWF u. and. Fördereinrichtung bzw. Ministerien mit Begutachtung
1,0
Klasse II: Drittmittel aus Auftragsforschung und Klinischen Studien, sowie Forschungsförderung aus anderen Quellen (Ministerien, Stiftungen, Vereine), Spenden
0,4
Klasse III: Sonstige Geldquellen
0

Anmerkungen:

  • Bei Verbundprojekten (zB EU, SFB) werden Zahlungen vom koordinierenden Partner an die Projektpartner nicht berücksichtigt.
  • Bei §27-Projekten werden sog. CO-Umbuchungen, wenn sie interne Leistungsverrechnungen darstellen, als Ausgaben gewertet.
  • Hauptprojekte in SAP müssen Teilprojekte derselben Klasse enthalten (zB Klinische Studien). Wenn Teilprojekte verschiedenen Klassen entsprechen, so fällt das Hauptprojekt mit allen Teilprojekten in die Klasse mit der geringsten Gewichtung.
  • Projekte, welche aus Vermögenskonten bzw. Überschüssen anderer Projekte finanziert werden, fallen in Klasse III. Dies gilt auch für alle Projekte, welche aus dem Globalbudget oder anderen gesamtuniversitären Einkunftsquellen gespeist werden, da hier keine Geldleistungen Dritter vorliegen.

2.3.2 Leistungsformel für Drittmittel

Es wird für jede Organisationseinheit die Summe der Drittmittelausgaben, gewichtet nach den oben genannten Klassen, ermittelt. Der für Drittmittelleistungen vorgesehene Anteil der LOM kommt den Organisationseinheiten gemäß dem Anteil an der Gesamtleistung zu.

2.4 Technische Innovationsfähigkeit (5% Wertung)

Die Basisdaten für den Indikator „Patente“ werden vom Technologietransfer bereitgestellt.

Gewertet werden MUI Patente, die im Rahmen des Formalweges der MUI gemeldet und im Beobachtungszeitraum (Kalenderjahr) angemeldet bzw. erteilt wurden.

  • Ein angemeldetes MUI Patent entspricht 10 Leistungs-Punkten (gewertet wird ausschließlich die erstmalige Anmeldung einer Erfindung)
  • Ein erteiltes MUI Patent entspricht 40 Leistungs-Punkten (gewertet wird ausschließlich die erstmalige Erteilung eines Patentes aus der Patentfamilie; pro Erfindungsmeldung kann maximal eine Patentfamilie gewertet werden).

Die Zuteilung des Innovationsfähigkeit LOM-Punktwerts erfolgt entsprechend dem Anteil des/der MUI Wissenschaftler:in an der Erfindung. Die Leistungs-Punkte werden der OE zugerechnet.

Die maximale Auszahlungssumme für Patente und Erfindungen pro OE beträgt 20.000€

2.5 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (5% Wertung)

Die Basisdaten für den Indikator „Nachwuchsförderung“ werden von der Studienabteilung erstellt.

Erfolgreiche Betreuung von Master- und Diplomarbeiten mit Abschluss werden mit 1 Leistungs-Punkt pro im Berichtsjahr begutachteter Arbeit bewertet.

PhD-Arbeiten (Abschluss) mit 3 Leistungs-Punkten.

Es zählt jeweils der/die Hauptbetreuer:in. Bei aufgeteilter Betreuung werden die Punkte entsprechend geteilt.