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Gefäßtag 2010: 1.800 Interessierte, weiterer Termin geplant

Dachverband fordert Aufnahme der Untersuchung in Gesundheitsvorsorge

Innsbruck, 25.11.2010: Der Gefäßtag 2010 des Österreichischen Verbandes für Gefäßmedizin hat großes Interesse in der Bevölkerung hervorgerufen. Insgesamt stürmten über 1.800 Menschen die Ambulanzen der Kliniken von Feldkirch bis Graz – „was uns in Innsbruck dazu veranlasst, einen zusätzlichen Gefäßtag Anfang 2011 zu organisieren“, erklärt der Präsident des Verbandes, Prof. Dr. Gustav Fraedrich, Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Innsbruck. Der Tag diente der Bewusstseinsbildung, die ÄrztInnen des Verbandes fordern eine verpflichtende Aufnahme der ABI-Messung in die Gesundenuntersuchung und in das Vorsorgeprogramm.

Herzinfarkt und Schlaganfall sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Österreich, Betroffene, die ein solches Ereignis erleben, verlieren aufgrund von Invalidität und Pflegebedürftigkeit ihre Lebensqualität. „Dies zeigt die absolute Notwendigkeit einer Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung: zur Vorbeugung, aber auch bei bestehendem kardiovaskulärem Risiko“, mahnt Prof. Dr. Fraedrich. Der Gefäßtag war eine bewusstseinsbildende Maßnahme, die die Disziplinen Innere Medizin, Gefäßchirurgie, Radiologie, Dermatologie und Gefäßbiologie vereint: Im Kampf gegen die Todesursache Nummer eins in Österreich. 1.800 Menschen haben beim Gefäßtag die Gelegenheit genützt, um eine ABI-Messung zur Feststellung ihres kardiovaskulären Risikos durchführen zu lassen. „Das Interesse war immens, organisatorisch war es zu unserem größten Bedauern gar nicht möglich, bei allen BesucherInnen eine Messung durchzuführen. Wir weisen darauf hin, dass wir in Innsbruck auf jeden Fall Anfang 2011 einen erneuten Gefäßtag durchführen werden!“, bietet die Innsbrucker Gefäßchirurgie an.

Kann man die Messung auch selbst durchführen?

Bei der ABI-Messung wird der systolische Blutdruck am Arm und im Knöchelbereich gemessen und miteinander verglichen (Ankle-Brachial-Index = Knöchel-Arm-Index). „Viele BesucherInnen am Gefäßtag haben uns gefragt, ob sie die Untersuchung nicht auch selbst mit eigenen Messgeräten durchführen könnten“, so Fraedrich. „Dies ist aber nicht möglich, da die handelsüblichen Messgeräte nur für die Blutdruckmessungen am Arm konfiguriert sind, die Werte, die man am Knöchel misst, sind daher nicht aussagekräftig.“

ABI-Messung beim Hausarzt?

Eine weitere oft gestellte Frage war, ob die Messung nicht auch beim Hausarzt/Hausärztin möglich wäre. „Für die ABI-Messung ist ein Blutdruckmessgerät mit einer Dopplersonde notwendig. Noch hat nicht jeder unserer niedergelassenen KollegInnen dieses Messgerät. Deshalb ist es uns auch wichtig, auch die niedergelassenen ÄrztInnen zu erreichen und für eine verpflichtende Feststellung des kardiovaskulären Risikos zu mobilisieren. Denn sie sind die erste Anlaufstelle der Betroffenen und daher unsere wichtigsten medizinischen PartnerInnen im Kampf gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.“

Apell an Krankenkassen und Allgemeinmediziner: Screening mittels ABI-Messung

„Unser Ziel ist es, dass diese einfache Messung als verpflichtender Teil in die Vorsorgeuntersuchung für Menschen ab dem 69. Lebensjahr, für Menschen ab 50 mit einem Risikoprofil eingeführt wird. Sie sollte die erste Untersuchung vor allen anderen, kostspieligeren Untersuchungen wie Ultraschall, EKG oder Computertomographie sein,“ erklärt Prof. Fraedrich. Zum Risikoprofil zählen Rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), starkes Übergewicht, Hypertonie (Bluthochdruck) oder erhöhte Cholesterinwerte und bei kardiovaskulären Erkrankungen in der Familie… etc.