Infektionskrankheiten im Kindesalter
Warum werden manche Kinder schwer krank, andere nicht, obwohl sie mit demselben Erreger in Kontakt kamen?
An der Medizinischen Universität Innsbruck wird zum siebten Mal der renommierte Ilse- und Helmut Wachter-Preis verliehen. Der diesjährige Preisträger, Prof. Jean-Laurent Casanova, erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechende Forschung zur Genetik von Infektionskrankheiten im Kindesalter.
Lange Zeit war es für die Wissenschaft ein Rätsel, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass nicht alle infizierten Kinder auch tatsächlich eine Erkrankung entwickeln. Der weltbekannte Kinderarzt und Immunologe stellte erstmals die Hypothese auf, dass das Zusammentreffen angeborener Einzelgendefekte die Immunität negativ beeinflusst und zum Auftreten schwerer Erkrankungen im Kindesalter führt. Er konnte die molekulargenetischen Ursachen von kindlicher Infektionskrankheiten aufklären. Ein Beispiel sind Erkrankungen mit dem Herpesvirus: In seltenen Fällen kann es bei Kindern und Jugendlichen zu einer schwerwiegenden Komplikation, einer Entzündung des Gehirns, kommen. Die Ursache dafür, ein Gendefekt, wurde von Prof. Casanova entdeckt. Die Studienergebnisse des mehrfach ausgezeichneten Forschers und Kinderarztes bieten einerseits die Grundlage für genetische Beratungen und sind andererseits die Basis zur Entwicklung neuer therapeutischer Möglichkeiten.
Termin: Freitag, 30. November 2012
Beginn: 10:00 Uhr
Ort: Kinderzentrum (Innsbruck, Anichstraße 35, Klinikareal) Seminarraum 1, EG (siehe Beschilderung)
Teilnehmer:
- Prof. Dr. Jean-Laurent Casanova, M.D., Ph.D. Preisträger 2012
- Univ.-Prof. Dr. Lukas Huber, Vorstandsvorsitzender der Ilse & Helmut Wachterstiftung, geschäftsführender Direktor des Biozentrums und Direktor der Sektion für Zellbiologie – Medizinische Universität Innsbruck
- Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Müller, Univ.-Klinik für Pädiatrie I
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Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.
*vollzeitäquivalent