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Großes Interesse am 8. Tiroler Impftag

Innsbruck, 30.01.2013: Am Samstag, den 02. Februar 2013 veranstalten die Medizinische Universität Innsbruck und die TILAK gemeinsam den 8. Tiroler Impftag. In Referaten informieren Fachleute über neueste Erkenntnisse und Entwicklungen. Darunter aktuelle Statistiken, die zeigen, dass selbst in einem so fortschrittlichen Land wie Österreich die Vorsorge durch Impfung zu wünschen übrig lässt.

Bereits zum achten Mal findet am 02. Februar 2013, in Zusammenarbeit der Medizinischen Universität Innsbruck mit der TILAK, der Tiroler Impftag statt, zum ersten Mal im neuen Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB) am Innsbrucker Innrain. MedizinerInnen, ApothekerInnen und MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen haben am Impftag die Gelegenheit, neue Daten und Erkenntnisse sowie einen Überblick zum Thema Impfungen zu erhalten, und auch heuer wieder zeichnet sich reges Interesse ab. Diesmal organisiert vom Direktor der Kinderklinik, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gaedicke, und dem Mitinitiator bei der Premiere 2005, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Würzner (Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie). Zahlreiche hochkarätige ReferentInnen wurden eingeladen, um die medizinische Fachwelt auf den neuesten Stand in Sachen Vorsorge durch Impfungen zu bringen.

Besonders freuen sich die Veranstalter über die Zusage von Dr. Dr. h.c.mult. Harald zur Hausen, dem Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin 2008, der nachwies, dass Humane Papilloma Viren (HPV, auch: Warzenviren) Gebärmutterhalskrebs auslösen können. „Dies eröffnete völlig neue Perspektiven der Vorbeugung und führte letztlich zur Entwicklung des Impfstoffs gegen Gebärmutterhalskrebs“, so Prof. Würzner. Prof. zur Hausen wird über die Historie und auch die Sicherheit und Effektivität der Papillomavirus-Impfung zur Verhinderung von Krebstodesfällen referieren. Auch die weiteren Vortragenden geben vertiefende Einblicke und wertvolle Informationen zum vielfältigen Thema Impfungen. Dieses ist gelegentlich in aller Munde, doch lässt selbst in so einem fortschrittlichen Land wie Österreich das Interesse am Schutz durch Impfungen in manchen Bereichen zu wünschen übrig. So etwa hinsichtlich Masern, Mumps und Röteln, die keine harmlosen Kinderkrankheiten sind, oder auch der echten Grippe (Influenza), wo 1000 bis 2000 Tote pro Jahr verzeichnet werden müssen.

Unterschätzte Risiken bei Jung und Alt

Nach Eröffnung durch Prof. Würzner referiert zunächst der frühere Landessanitätsdirektor von Salzburg, HR Dr. Christoph König, der aus seinen Erfahrungen berichten und insbesondere darauf eingehen wird, wie Impfungen landesweit organisiert und umgesetzt werden können. Es folgt ein Vortrag von Prof. Würzner zum Thema Meningokokken und Pneumokokken, wo neue Impfstoffe einen wirksamen Schutz, insbesondere der Kleinkinder vor Meningokkoken Typ B, der Jugendlichen vor Meningokokken Typ C und Y sowie der SeniorInnen vor Pneumokokken, gewährleisten können. Während erstere Erreger allein in Österreich jährlich mehr als ein halbes Dutzend Todesfälle besonders unter Kindern und Jugendlichen fordern, sind die Pneumokokken vor allem im Alter gefährlich. Univ.-Prof.in Martina Prelog von der Universitäts-Kinderklinik Würzburg referiert zum Thema Keuchhusten (Pertussis), der besonders im ersten Lebenshalbjahr zum Erstickungstod von Säuglingen führen kann.Dass Masern, Mumps und Röteln keine harmlosen Kinderkrankheiten sind - jeder tausendste Erkrankte stirbt zum Beispiel an Masern - wird anschließend Frau Univ.-Prof.in Heidemarie Holzmann vom Department für Virologie der Medizinischen Universität Wien darlegen. Dabei wird sie auf nicht nur für Österreich, sondern auch andere mitteleuropäische Länder „beschämende“ Impfstatistiken verweisen.

Breites Themenspektrum zu aller Nutzen

Der Vortrag von Nobelpreisträger Harald zu Hausen wird von einem Referat der Leiterin der Sektion für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof.in Dr.in Dorothee von Laer ergänzt, die eine Studie zur HPV-Prävalenz vorstellt. Dem Thema FSME widmet sich ihr Kollege PD. Dr. Michael Kleines. Nicht zuletzt aufgrund des angsterregenden Überträgers besteht in Österreich zwar eine hohe Durchimpfungsrate (90%), dennoch gibt es jedes Jahr Todesfälle, auch bei Senioren, wo die Impfung alle drei Jahre erneuert werden muss. Auch der ebenfalls durch Zecken übertragenen Borreliose wird sich das Referat widmen. Prof. Gaedicke, Direktor des Departments für Kinder- und Jugendheilkunde, der gemeinsam mit Prof.in von Laer auch die Abschlussdiskussion leiten wird, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit den Schafblattern/Windpocken (VZV) und den damit verbundenen Komplikationen. Insbesondere für Schwangere und Immunsupprimierte sind diese alles andere als harmlos und können Fruchtschäden bzw. tödliche Lungen- oder Hirnhautentzündungen auslösen. VZV-Impfungen schützen zudem vor Herpes Zoster. Ein Update der Impfpläne bietet schließlich der ehemalige Vorsitzende des Impfausschusses des Obersten Sanitätsrats Prim. Univ.-Prof. Ingomar Mutz.

Vorsorge als Dauerbrenner

Wie notwendig die Vorsorge ist, illustriert auch ein Thema, das beim 8. Impftag zwar nur am Rande diskutiert wird, doch gerade wieder aktuell ist: Die Influenza, oder auch „echte Grippe“, die vor wenigen Tagen Tirol erreicht hat. Leider werden die während der üblichen Influenza-Impfsaison (Nov. - Dez.) kursierenden grippalen Infekte, die auch in den Wochen nach einer (aber nicht durch eine!) Influenza-Impfung die Geimpfte / den Geimpften befallen können, als Begründung für die angebliche Unwirksamkeit der Impfung angeführt. Publizierte Kalkulationen weisen jedenfalls nach, dass schon 20 geimpfte ÄrztInnen oder KrankenpflegerInnen einen Todesfall verhindern.

 

Medienkontakt:
Mag.a Amelie Döbele
Medizinische Universität Innsbruck
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 70080
public-relations@i-med.ac.at, www.i-med.ac.at

 

Mag. Johannes Schwamberger
TILAK - Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH
Medienarbeit
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Anichstraße 35, 6020 Innsbruck
Tel. +43 (0) 50 504 - 28642, -82451
Fax: +43 (0) 50 504 - 28617
johannes.schwamberger@tilak.at


Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent