Gemeinsame Presseaussendung der TILAK und der Medizinischen Universität Innsbruck
Neuer LINAC geht in Betrieb
Modernstes System weltweit – erstmals in Österreich
Im Januar 2014 geht der 5. Linearbeschleuniger („LINAC“ – linear accelerator) an der Innsbrucker Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie in Betrieb. Der neue LINAC ist das derzeit modernste System im Bereich der Elektronenlinearbeschleuniger und steht in Innsbruck erstmalig in Österreich und auch weltweit an einer der ersten Kliniken für die Behandlung von TumorpatientInnen zur Verfügung.
Ein strahlensicherer Behandlungsraum mit 1-Meter-dicken Betonwänden und ein 16 Tonnen schweres Strahlenschutztor waren die baulichen Voraussetzungen für die Installation des modernen Linearbeschleunigers. Dementsprechend ging der jetzigen Inbetriebnahme eine mehrjährige, intensive Planungs- und Bauphase voraus. Rund 3,6 Millionen Euro wurden in die Geräteanschaffung und in strahlenschutztechnische bauliche Änderungen investiert. Mit dem neuen Gerät verfügt die Innsbrucker Universitätsklinik nicht nur über das neueste, weltweit verfügbare System zur Bestrahlung von TumorpatientInnen, sondern reagiert auch auf den steigenden Bedarf in der Strahlentherapie. „Es gibt europaweite Berechnungen, wie viele Linearbeschleuniger in Bezug auf die Bevölkerungsdichte notwendig sind“, erklärt Peter Lukas, Direktor der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie. „In unserem Einzugsgebiet decken wir mit dem fünften Beschleuniger den Bedarf im österreichweiten Vergleich am besten ab“.
Schonende Behandlung und Sicherheit im Vordergrund
Der größte Mehrwert des 5. Linearbeschleunigers ist die Möglichkeit der dynamischen Bestrahlung. Besonders komplexe Tumorformen können mit dem neuen System und der modernen Technik noch besser behandelt werden. Das neue System ermöglicht außerdem eine noch präzisere Bestrahlung in einem kürzeren Zeitraum und ist dadurch schonender für das an den Tumor angrenzende gesunde Gewebe. Durch zusätzliche spezielle bildgebende Systeme kann mittels Ultraschall und Röntgentechnik außerdem die Position der Organe ständig kontrolliert und die Strahlendosis entsprechend angepasst werden. Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des 5. Linearbeschleunigers wird an allen Behandlungssystemen der Universitätsklinik ein derzeit weltweit einzigartiges Sicherheitssystem (Elekta Identify) zum Einsatz kommen. Dieses System wird mittels RFID-Technologie (radio-frequency identification) den gesamten Therapieablauf überwachen und die Übereinstimmung aller Parameter des/der Patienten/Patientin kontrollieren – von der PatientInnen-Identifikation über das verwendete Zubehör bis hin zur Positionierung während der Bestrahlung.
Im Zuge der Installation des 5. Linearbeschleunigers wurden auch Vereinbarungen zur Erneuerung eines der älteren Geräte geplant und bereits beschlossen. Im Laufe des Jahres wird ein Beschleuniger, der bereits seit 1999 im Einsatz ist, durch ein neues System ersetzt.
Jeder vierte im Laufe seines Lebens betroffen
In Tirol muss im Schnitt jeder Vierte einmal in seinem Leben mit Strahlentherapie behandelt werden. In der modernen Krebstherapie kommt Bestrahlung bei rund 70 Prozent der Neuerkrankten zum Einsatz. Pro Tag werden an der Innsbrucker Universitätsklink für Strahlentherapie-Radioonkologie rund 200 PatientInnen versorgt. Weiterentwicklung und Fortschritt im Sinne der PatientInnen steht bei der täglichen PatientInnenversorgung im Vordergrund. Das zeigt sich auch durch den Erfolg der patientennahen Forschung: Entwicklungen aus Innsbruck, wie spezielle Fixationssysteme für den ganzen Körper, aber auch eigens für den Kopf, sind inzwischen weltweit im Einsatz. Ein besonderes Anliegen ist den Innsbrucker ÄrztInnen auch die Aufklärung über die Behandlung mit Strahlen: „Viele Menschen haben Angst vor Bestrahlung, weil man als Laie mit dem Begriff ´Strahlen´ in Zusammenhang mit Medizin oft wenig anzufangen weiß“, so Peter Lukas. „Deshalb ist es uns sehr wichtig, hier umfassend über die möglichen Therapieformen mit Strahlen zu informieren und auch aufzuklären. Ich verwende hier auch gerne einen Vergleich: Strahlentherapie ist wie Chirurgie, was die Aus- und Nebenwirkungen betrifft, und ist auf der anderen Seite zu sehen wie ein Medikament, das in der falschen Dosis natürlich Schaden anrichten kann, aber in der richtigen Dosierung eine heilsame Wirkung hat.
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Foto zur freien Verwendung
Gruppenfoto: Univ.-Prof. DI Dr. Peter Lukas (Direktor der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie), Dr.in Alexandra Kofler, M.Sc. (Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhaus Innsbruck – Universitätskliniken), Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich (Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck), DI Mag. Paul Eichberger, M.Sc. (Medizinphysiker an der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie)
Bildnachweis Gruppenfoto: TILAK/Lackner-Pöschl (honorarfrei)
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Mag.a (FH) Teresa Lackner-Pöschl
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