Gemeinsame Medieninformation der Tilak und der Medizinischen Universität Innsbruck
Univ.-Prof.in Kathrin Sevecke leitet neue Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Schulschwierigkeiten, Angststörungen, Impulskontrollstörungen, akute Krisen oder Essstörungen sind die häufigsten Gründe bei Kindern und Jugendlichen für eine stationäre oder ambulante Behandlung durch die Innsbrucker Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Rund 240 Kinder und Jugendliche werden pro Jahr stationär und 1.600 ambulant betreut. Seit 1. November 2013 ist die neue Klinik mit Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke besetzt. In den kommenden Jahren soll das Angebot kontinuierlich auf- und ausgebaut werden.
Das Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie umfasst die Prävention, Aufklärung, Diagnostik, Beratung, Behandlung und Rehabilitation von psychischen und psychosomatischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Jungen Menschen mit einer Essstörung stehen zur Abklärung und spezifischen Therapie eine Spezialambulanz sowie ein gesonderter stationärer Bereich zur Verfügung. Für die altersspezifische Diagnostik und Behandlung der psychisch erkrankten jungen Menschen verfügt die Klinik über zwei Stationen, eine Ambulanz sowie einen Konsiliar- und Liaisondienst. Mit 1. November 2013 hat die Medizinische Universität Innsbruck die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke, berufen. „Ich stehe für eine zeitgemäße multimodale Behandlung der psychisch erkrankten Kinder und Jugendlichen. Das umfasst Psychotherapie sowie additive Fachtherapien, also auch beispielsweise Ergo-, Sport- oder Kunsttherapien“, erklärt Univ.-Prof.in Sevecke.
Erste Maßnahmen
Univ.-Prof.in Sevecke hat in den ersten Monaten seit ihrem Dienstantritt bereits erste Maßnahmen umgesetzt. Sie hat spezifische, abteilungsinterne kinder- und jugendpsychiatrische bzw. –psychotherapeutische Fortbildungen installiert und beginnend mit Frühjahr kann durch Personalverbesserungen zudem eine 1:1 Betreuung für Kinder und Jugendliche in akuten Krisen realisiert werden. Auch das optische Erscheinungsbild der Innsbrucker Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wird kind- und jugendgerechter. Gemeinsam mit der Innsbrucker HTL für Bau und Kunst sowie den Ergo- und KunsttherapeutInnen der Klinik werden die Räumlichkeiten im Vinzenzgebäude gestaltet.
In der Forschung wird Univ.-Prof.in Sevecke insbesondere Projekte zu Essstörungen sowie zur Persönlichkeitsentwicklung bei Jugendlichen umsetzen. Auch in der Lehre wird das Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie gestärkt werden. „Studierende erhalten bei mir beispielsweise auch die Gelegenheit, Praktika zu absolvieren, um das Fach kennenzulernen“, sagt Univ.-Prof.in Sevecke.
Neben den Pflichtvorlesungen soll die Möglichkeit von Kleingruppenunterricht im Rahmen einer eigenen Lehrveranstaltung für interessierte Studierende angeboten werden. Insgesamt gebe es in ihrem Bereich einen europaweiten Mangel an FachärztInnen. „Wir werden daher auch einen Beitrag zur Ausbildung von Fachärztinnen und Fachärzten leisten“.
Wichtiger Schritt zur weiteren Entwicklung
Gemeinsam mit der TILAK hat die Medizinische Universität Innsbruck 2012 begonnen, die verteilten Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einem Dach zusammenzuführen und eine neue Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzubauen. Der Innsbrucker Lehrstuhl für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist der derzeit einzig besetzte in Österreich.
Die ehemalige Oberärztin mit leitender Funktion der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität zu Köln steht nun vor großen Herausforderungen: „Ich werde die Weichen für zukünftige Maßnahmen stellen“, erklärt Univ.-Prof.in Sevecke. Zu ihren wichtigsten Zielen gehört es, moderne Versorgungsstrukturen für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche in Tirol aufzubauen, moderne Behandlungsmethoden weiterzuentwickeln und die Ausbildung von FachärztInnen voranzutreiben.
„Wir haben mit der Besetzung einen wichtigen Schritt zur weiteren Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck gesetzt“ erklärt der Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich. „Univ.-Prof.in Sevecke wird moderne, empirisch und wissenschaftlich begründete Behandlungsansätze umsetzen.“
„Wir sind außerordentlich froh, Frau Univ.-Prof.in Sevecke bei uns zu haben und damit auch dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie die Bedeutung zu geben, die er schon lang haben sollte. Dieses Fach ist ein Mangelfach und europaweit ist es schwer Ärztinnen und Ärzte zu finden. Wir haben jetzt eine ausgewiesene Expertin und ich freue mich, dass Frau Univ.-Prof.in Sevecke von Beginn an mit großem Engagement bei der Sache ist,“ erklärt Dr.in Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin Landeskrankenhaus Innsbruck.
Lebenslauf
Univ.-Prof.in Sevecke kommt aus Nordrhein-Westfalen und hat an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn Medizin studiert und 1999 promoviert. Zehn Jahre später erhielt die Mutter von zwei Kindern die Venia legendi für das Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 1999 war sie zunächst Assistenzärztin in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universität zu Köln, bevor sie 2006 die Funktion einer Oberärztin mit leitender Funktion an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Köln übernahm. „Durch meine oberärztliche Tätigkeit im Kinder- und Jugendbereich verfüge ich über eine breite klinische Erfahrung“, sagt Sevecke. „Ich vertrete das Fach Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters seit dem Jahr 2002 in der Lehre, habe Fortbildungsreihen, Seminare und Workshops mit nationalen und internationalen Referenten aus verschiedenen Fachbereichen organisiert und aktiv mitgestaltet.“ Auslandsaufenthalte führten sie an das „Hospital-Weill Medical College of Cornell University“ (New York), die „University of Stanford“ (Kalifornien) und an die „Rosalind Franklin University of Medicine and Science“ (Chicago). Zunächst war sie mit der Leitung der Kinderstation und der Kindertagesklinik betraut. Seit 2009 hat sie darüber hinaus die Spezialstation für Essstörungen sowie einer jugendlichen Psychotherapiestation mit dem Schwerpunkt Angst/Zwang/Depression geleitet. Neben der klinischen Tätigkeit hat sie eine Zusatzqualifikation als Forensische Gutachterin des Kindes- und Jugendalters. Als Forschungsschwerpunkte hat sich Sevecke insbesondere mit der Persönlichkeitspathologie in Kombination mit neurokognitiver Emotionsverarbeitung von Kindern und Jugendlichen mit Impulskontrollstörungen sowie der Erforschung von Bindungsmustern u. a. bei ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Essstörungen, dem Verhalten von Jugendlichen und dem Verlauf von Essstörungen beschäftigt.
Daten & Fakten zur Innsbrucker Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Die Univ. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet mit zwei Stationen, einer Ambulanz, sowie einem Konsiliar- und Liaisondienst eine alterspezifische Diagnostik und Behandlung für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr bei sämtlichen psychischen, psychosomatischen, psychosozialen sowie Entwicklungs-Störungen an.
- 22 Normalbetten
- Rund 45 MitarbeiterInnen (ÄrztInnen, PsychologInnen, PychotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, SozialarbeiterInnen, MaltherapeutInnen, PflegerInnen, SozialpädagogInnen)
- Rund 240 Kinder- und Jugendliche werden jährlich stationär, rund 1.600 ambulant betreut.
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Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke
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