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Neues aus der Neurologie

Die TeilnehmerInnen der morgen startenden Jahrestagung Neurologie in Innsbruck erwartet ein intensives Programm. Vor allem, da die Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie bei den aufsehenerregendsten Neuerungen in diesem Fach tonangebend mit dabei ist.

Bei vielen interessanten Themen, Diagnostik und Behandlung von neurologischen Erkrankungen betreffend, stechen heuer vor allem drei besonders hervor:

Eröffnung von Gefäßen bei Schlaganfällen

Bei einem Schlaganfall verstopft ein Blutpfropfen (Thrombus) ein wichtiges Gefäß im Gehirn, sodass kein sauerstoffreiches Blut mehr zum Gehirn fließt und es abzusterben beginnt. Die anerkannte und weltweit eingesetzte Therapie in diesen Fällen, ist die sogenannte Lyse. Dabei wird durch ein Medikament die Blutgerinnung der PatientInnen außer Kraft gesetzt und der Blutpfropfen löst sich auf. Wenn allerdings der Pfropfen zu massiv ist (er löst sich nicht auf) oder andere Hinderungsgründe vorliegen, dann ist diese, an sich sehr effektive Therapie, nicht zielführend. Hier kommt die High-Tech-Medizin ins Spiel:

Über ein großes Blutgefäß in der Leiste fahren NeuroradiologInnen mit einem Draht durch die Hauptschlagader, am Herzen vorbei, durch die Halsschlagader und über die Hirnschlagader ins betroffene Gefäß des Gehirns und entfernen die „Verstopfung“ manuell. An der Innsbrucker Klinik konnten damit schon einige, teilweise sehr junge SchlaganfallpatientInnen wiederhergestellt werden, die ansonsten schwerste Behinderungen davongetragen hätten. Diese Methode erfordert allerdings eine hohe Qualifikation der MedizinerInnen und eine technische Ausstattung auf höchstem Niveau, weshalb sie nur an großen Zentren durchgeführt werden kann. Die Innsbrucker Klinik bietet diese Behandlung rund um die Uhr an. Die Kunst wird es sein, das Verfahren mit dem richtigen Augenmaß bei jenen PatientInnen einzusetzen, die davon profitieren. Eine adäquate Ablauforganisation für ganz Tirol ist über den Schlaganfallpfad bestens gewährleistet.

„Impfung“ gegen Parkinson

Parkinson ist eine degenerative Erkrankung, bei der in bestimmten Nervenzellen falsche Eiweiß-Moleküle entstehen. Innsbruck ist eines der wenigen Zentren, das aktiv bei der Erforschung einer Immunisierung gegen diese „falschen“ Eiweißstoffe beteiligt ist. Vereinfacht gesagt, soll bei dieser Impfung das Immunsystem dabei unterstützt werden, die falschen Eiweiß-Moleküle als schädlich zu erkennen und wie Krankheitserreger zu attackieren.

Im Rahmen einer weltweiten Studie, bei der Innsbruck eines von nur wenigen teilnehmenden Zentren sein wird, soll zunächst die Sicherheit dieses neuen Therapieansatzes geprüft werden.
Die Innsbrucker Neurologie ist übrigens auch das einzige Zentrum in Österreich, das bei der Forschung im Kampf gegen Parkinson von der Michael J. Fox-Foundation unterstützt wird.

Individualisierte Diagnose und Therapie bei Multipler Sklerose

Bei Multipler Sklerose (MS) kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems gegen die Isolierschicht von Nerven des zentralen Nervensystems (ZNS). Heutzutage ist es möglich die Diagnose bereits zum Zeitpunkt des Auftretens erster neurologischer Beschwerden zu stellen und damit prinzipiell sehr früh eine Therapie anbieten zu können – verbunden mit dem expliziten Ziel jede weitere Krankheitsaktivität zu verhindern. Die frühe Diagnose erfordert aber eine eindeutige Abgrenzung gegen andere neuroimmunologische ZNS-Erkrankungen (z.B. der sog. Neuromyelitis optica), weil einerseits die Krankheitsverläufe, inklusive der Prognose, sehr unterschiedlich sind und andererseits unterschiedliche Therapien notwendig sind.

An der Innsbrucker Neurologie wurden diagnostische Labortests entwickelt, die eben diese unterschiedlichen Erkrankungen bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt voneinander zu unterscheiden vermögen. Für PatientInnen ebenso wichtig sind neue Therapieentwicklungen, die eine noch spezifischere und vor allem individuellere Behandlung ermöglichen - demnächst werden nun dreizehn Medikamente zur Behandlung von schubförmiger MS zur Verfügung stehen, möglicherweise auch erstmals ein Medikament zur Therapie der primär progredienten MS.

Fotos:

Bild 1: v.l. Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit
Bild 2: Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie
Bild 3: Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Stv. Direktor der Universitätsklinik für Neurologie
Bild 4: Ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurologie
Bildnachweis: Medizinische Universität Innsbruck/Hoffmann-Ammann (honorarfrei)

Innsbruck, 15. März 2016

PR & Medien

Pressebilder zur freien Verwendung 

PK Neurologie Bild 1 Berger Poewe Willeit thumb

Bild 1: v.l. Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit (c) MUI

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Bild 2: Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie (c) MUI

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Bild 3: Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Stv. Direktor der Universitätsklinik für Neurologie (c) MUI

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Bild 4: Ao. Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurologie (c) MUI

Bildnachweis: Medizinische Universität Innsbruck/Hoffmann-Ammann (honorarfrei)

Medienkontakt:

Mag. Johannes Schwamberger

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johannes.schwamberger@tirol-kliniken.at

 

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Bildnachweis: Medizinische Universität Innsbruck/Hoffmann-Ammann (honorarfrei)

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