Gemeinsame Presseaussendung der Tirol Kliniken und der Medizinischen Universität Innsbruck
Europäische Impfwoche: Tirol ohne Masern?!
- 24. bis 30. April 2016: Informationsveranstaltungen & Gratisimpfungen
- Weltweites Motto „Impflücken schließen“
- Österreich: Eine der niedrigsten Durchimpfungsraten in Europa
Masern sind eine extrem ansteckende Erkrankung, deren Gefährlichkeit häufig unterschätzt wird, warnen ExpertInnen der Medizinischen Universität Innsbruck, der Tirol Kliniken und der Tiroler Landessanitätsdirektion. Im Rahmen der „Europäischen Impfwoche“ vom 24. bis 30. April 2016 wird insbesondere auf die Notwendigkeit einer Masern-Mumps-Röteln-Impfung aufmerksam gemacht. Im Rahmen eines „Langen Impfabends“ sind am Mittwoch, den 27. April Gratisimpfungen in ganz Tirol möglich. (Webseite: www.tirol-masern.at)
Innsbruck, 20.04.2016:Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten weltweit und auch der Verlauf ist häufig schwer: Unter 1.000 PatientInnen kommt es statistisch zu einem bis zwei Todesfällen. In weit mehr Fällen führen Masern zu schweren Komplikationen, die oft bleibende Behinderungen nach sich ziehen. Besonders gefürchtet ist eine chronische Gehirnentzündung, die praktisch immer tödlich verläuft. Bei einer Durchimmunisierung der Bevölkerung mit 2 Dosen einer Masern-Mumps-Röteln (MMR) Impfung wäre es allerdings möglich, die Masernerkrankungen in Europa gänzlich zu verhindern. Das Ziel der WHO, in Europa die Masern bis 2015 zu eliminieren, wurde allerdings nicht erreicht. Die Durchimpfungsrate in Österreich liegt mit 80 bis 85 Prozent deutlich unter den dafür erforderlichen 95 Prozent, in den meisten Tiroler Bezirken liegen sie bei den 6-15 Jährigen unter 80 Prozent für die zwei notwendigen Dosen. 2015 sind in Österreich 309 Menschen erkrankt, Österreich lag damit im Verhältnis zur Einwohnerzahl an zweitschlechtester Stelle in Europa.
Im Rahmen der „Europäischen Impfwoche“ vom 24. bis 30. April 2016 wird daher auf die Wichtigkeit der Masern-Mumps-Röteln Impfung sowie die gravierenden Folgen einer Masernerkrankung aufmerksam gemacht. „Die Zielsetzung der Europäischen Impfwoche besteht darin, durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit eine höhere Durchimpfungsrate zu erreichen. Künftige Masernausbrüche sollen verhindert werden“, erklärt Dr. Peter Kreidl, Initiator der „Europäischen Impfwoche“ in Tirol von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck.
Programm mit Gratisimpfungen
Im Rahmen des „Langen Impfabends“ können in allen Bezirksgesundheitsämtern, dem Stadtmagistrat Innsbruck und der Landessanitätsdirektion gratis MMR-Impfungen in Anspruch genommen werden. Informationsstände stehen im Rahmen des Langen Nacht der Forschung am 22. April 2016 von 17:00 bis 24:00 Uhr im Centrum für Chemie und Biomedizin (Innrain 80/82, 1. Stock) sowie am Franziskanerplatz am Mittwoch, den 27. April 2016 von 15:00 bis 17:00 Uhr. Über die Vorträge und das gesamte Programm im Rahmen der „Europäischen Impfwoche“ informiert die Webseite www.tirol-masern.at & https://www.i-med.ac.at/tirol-masern/
Masern – Fakten zur Impfung
Gegen eine Masernerkrankung gibt es keine Therapie. Gleichzeitig sind Masern extrem ansteckend: Das Risiko für ungeschützte Personen an Masern zu erkranken liegt bei über 90 Prozent. „Eine Impfung ist die einzige Möglichkeit, sich vor der Erkrankung zu schützen“, erklärt Dr.in Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion Tirol. Die Masernimpfung erfolgt in Form einer Kombinationsimpfung gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR). „Die Impfung ist sehr sicher und gut verträglich.“ In Österreich gehört die Masernimpfung zum nationalen Impfplan, weshalb die Impfung in allen Bundesländern für alle Altersgruppen gratis ist. Seit Einführung der Masernimpfung 1963 wurde der Impfstoff weltweit mehr als 575 Millionen Mal verabreicht.
Nur in den seltensten Fällen treten schwere Nebenwirkungen auf. „Da es sich um eine Impfung mit einem abgeschwächten Lebendvirus handelt, kann es gelegentlich zu Impfreaktionen mit Fieber und Ausschlag kommen, die jedoch deutlich schwächer ausgeprägt sind als bei der „Wilderkrankung“. „Ernste Nebenwirkungen sind sehr selten und stehen in keinem Verhältnis zur Schwere der Folgeerkrankungen, die durch das sogenannte Wildvirus ausgelöst werden“, sagt Luckner-Hornischer.
Neue Erkenntnisse aus der Forschung: Masern keine harmlose Kinderkrankheit
Neueste Forschungserkenntnisse belegen vor allem die hohe Gefahr von so genannten „Masernpartys“. „In Teilen der Bevölkerung gibt es die Auffassung, dass eine Erkrankung im Kindesalter den besten Schutz darstellt. Eltern schicken ihre Kinder daher zu sogenannten Masernpartys, damit sich ihre Schützlinge anstecken“, weiß ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner, von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (MUI). Auf Grund der hohen Komplikationsrate bei einer Masernerkrankung handelt es sich dabei um einen fatalen Irrtum. Nach einer Masernerkrankung kommt es zur einer oft Jahre anhaltenden erhöhten Anfälligkeit für andere Infektionskrankheiten „Masern sind keine harmlose Kindererkrankung. Die Impfung erfolgt zweimal, dann ist die Immunisierung zu 99 Prozent erfolgreich und die Geimpften haben einen lebenslangen Schutz“, sagt der Impfexperte.
Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.
Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das Bachelorstudium „Molekulare Medizin“ an. Ab dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.
*vollzeitäquivalent
PR & Medien
Pressebilder zum Download (c) MUI
Am Start zur "Europäischen Impfwoche": v.l. ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner, Dr. Peter Kreidl, Dr.in Anita Luckner-Hornischer,
Dr. Peter Kreidl, Initiator der "Europäischen Impfwoche", Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (MUI)
Dr.in Anita Luckner-Hornischer, Landessanittätsdirektion Tirol
ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (MUI)
Medienkontakt
Dr.in Barbara Hoffmann-Ammann
Medizinische Universität Innsbruck
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 512 9003 71830,
Mobil: +43 676 8716 72830
public-relations@i-med.ac.at
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Am Start zur "Europäischen Impfwoche": v.l. ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner, Dr. Peter Kreidl, Dr.in Anita Luckner-Hornischer,
Dr. Peter Kreidl, Initiator der "Europäischen Impfwoche", Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (MUI)
Dr.in Anita Luckner-Hornischer, Landessanittätsdirektion Tirol
ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner, Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (MUI)
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