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Neuer Klinikdirektor: Psychiater Alex Hofer setzt sich für Entstigmatisierung von schizophrenen Störungen ein

Seit 1. Oktober 2019 ist Alex Hofer neuer Professor für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und neuer Direktor der Univ.-Klinik für Psychiatrie I. Der 49-jährige gebürtige Südtiroler ist ausgewiesener Experte für schizophrene und affektive Störungen.

Pressebilder zum Download:

v.li: Alex Hofer (Direktor Univ.-Klinik Psychiatrie I), Alexandra Kofler (Ärztliche Direktorin Klinik Innsbruck), W. Wolfgang Fleischhacker (Rektor Medizin Uni Innsbruck) (Foto: MUI/Bullock)

Klinikdirektor Alex Hofer (Fotos MUI/Bullock)

Innsbruck, 17.12.2019: Sie gelten als unberechenbar und gewalttätig: Menschen, die an einer schizophrenen Störung leiden, sind häufig mit Vorurteilen konfrontiert und werden ausgegrenzt. Dies hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf das soziale und berufliche Leben der Betroffenen, sondern beeinträchtigt auch die Behandlungsmöglichkeiten, denn viele haben große Bedenken, sich mit ihren Situation an eine psychiatrische Klinik zu wenden. So ist „Entstigmatisierung“ gerade von Schizophrenie ein zentrales Anliegen des Psychiaters.  „Schizophrenie und affektive Störungen sind Erkrankungen, die wir mittlerweile sehr gut behandeln können“, erklärt Alex Hofer. Der 49-Jährige leitet sein 1. Oktober 2019 die Univ.-Klinik für Psychiatrie I. Dabei ist der Arzt und Wissenschafter in die internationale Forschung eingebunden. „Wir rechnen in den nächsten Jahren mit weiteren Verbesserungen: Neue Medikamente sind in Entwicklung und auch in der Grundlagenforschung werden vielversprechende Ansätze diskutiert.“ Um ein Beispiel aus der Grundlagenforschung zu nennen: Es gibt bereits seit längerem Hinweise, dass zwischen vorgeburtlichen Infektionen und einer späteren Schizophrenie-Erkrankung ein Zusammenhang bestehen könnte. Solche Erkenntnisse können zu einem besseren Verständnis der Erkrankung und verbesserten Therapien führen.

International anerkanntes Schwerpunktzentrum für schizophrene Störungen

Die Schwerpunkte der Univ.-Klinik für Psychiatrie I mit 35 ärztlichen und psychologischen MitarbeiterInnen, rund 100 Pflegekräften sowie PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen und SozialarbeiterInnen sind die affektiven und schizophrenen Störungen sowie Demenz- und Suchterkrankungen. In der Allgemeinen Ambulanz der Klinik finden jährlich rund 5.000 PatientInnenkontakte statt, 13.000 weitere in verschiedenen Spezialsprechstunden. Die Univ.-Klinik ist eines der wichtigsten Zentren für die Behandlung und Erforschung dieser Erkrankungen in Österreich. „Beispielsweise verfügt die Innsbrucker Klinik bereits seit mehr als 20 Jahren über eine Spezialsprechstunde für Patientinnen und Patienten mit schizophrenen Störungen und hat eine dementsprechend große Expertise in diesem Bereich. Dass es diese Einrichtung schon so lange gibt, das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Hofer. Innsbruck gilt dementsprechend als international anerkanntes Schwerpunktzentrum für schizophrene Störungen.

Klinik in begabte und erfahrene Hände gelegt

Für Rektor W. Wolfgang Fleischhacker war diese Berufung durchaus eine besondere, denn Alex Hofer ist sein Nachfolger. „Als Rektor ist es meine Aufgabe, den Kandidaten zu berufen, der am besten geeignet ist, das Fach in Forschung und Lehre zu vertiefen, als Arzt eine bestmögliche Patientenversorgung zu garantieren und als Manager eine Klinik zu leiten. Auf Grund meiner langjährigen Zusammenarbeit mit Alex Hofer weiß ich, dass ich dieses Fach und die Klinik in sehr erfahrene und begabte Hände lege.“ Auch Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck betont die gute Zusammenarbeit. „Die Univ.-Klinik für Psychiatrie I bietet ein individuelles und weitreichendes Angebot zum Nutzen und Schutz von Menschen mit psychischen Belastungen und Störungen. So unterstützen etwa die vielen Spezialsprechstunden Betroffene optimal. Wir freuen uns, dass mit Alex Hofer jemand die Klinik leitet, der einerseits die Erfahrung hat, die bestehenden Schwerpunkte auszubauen, andererseits aber auch neue Akzente setzen wird.“

Ausblick 2030: Fünf psychische Erkrankungen unter den häufigsten Krankheiten

Nach Angaben der WHO werden im Jahr 2030 in den Industriestaaten fünf psychische Erkrankungen unter den häufigsten Krankheiten weltweit anzutreffen sein: depressive Störungen, Alkoholabhängigkeit, bipolare Störungen, schizophrene Störungen sowie Demenz. Der Erforschung, Früherkennung, Prävention und bestmöglichen Therapie dieser Erkrankungen kommt damit eine große, auch gesundheitspolitische, Bedeutung zu. Alex Hofer steht dementsprechend auch vor Herausforderungen.

Zur Person

Alex Hofer (49) stammt aus Innichen in Südtirol und hat bereits sein Medizinstudium in Innsbruck absolviert. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin hat sich 2006 habilitiert. Neben wissenschaftlichen Studien im Bereich der schizophrenen und affektiven Störungen hat sich Hofer auch intensiv mit der Resilienz, also psychischen Widerstandsfähigkeit beschäftigt. Der mehrfach ausgezeichnete Forscher ist seit 2004 durchgehen am Department für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Medizinischen Universität Innsbruck in leitender Funktion tätig. Seit 2016 war Hofer zunächst stellvertretender, ab 2017 dann interimistischer Direktor der Univ.-Klinik für Psychiatrie I.

      


Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 2.000 MitarbeiterInnen und ca. 3.300 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das Bachelorstudium „Molekulare Medizin“ an. Ab dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.