Erstmals wird eine Österreicherin Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für gynäkologische Onkologie (ESGO)
- 20. September: Welttag der gynäkologischen Onkologie (GO-DAY)
- Krebserkrankungen bei Frauen: „Vorsorge und Therapie weiter verbessern!“
- Nicole Concin von der Medizin Uni Innsbruck wird 2021 Präsidentin der ESGO
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BU: Nicole Concin (MedizinUniInnsbruck/privat)
Mit Nicole Concin wird 2021 erstmals eine Expertin aus Österreich an der Spitze der „Europäischen Gesellschaft für gynäkologische Onkologie“ (ESGO) stehen. Die gynäkologische Onkologin und Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde an der Medizinischen Universität Innsbruck fungiert derzeit im ESGO Vorstand als „gewählte“ Präsidentin. Anlässlich des Welttags der gynäkologischen Onkologie macht die gebürtige Vorarlbergerin darauf aufmerksam, dass es in ihrem Fachgebiet noch viel zu tun gibt im Bereich der Vorsorge, Behandlung und Forschung.
Innsbruck, am 16.09.2020: Am 20. September 2020 findet zum zweiten Mal der „Welttag der gynäkologischen Onkologie“ statt. Damit soll das Thema „Unterleibskrebs“ mehr Beachtung finden. „Es ist wichtig, die Vorsorge und Behandlung von Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen weiter zu verbessern“, erklärt Nicole Concin, gynäkologische Onkologin und Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde an der Medizinischen Universität Innsbruck. Auch die Ausbildung in ihrem Fachgebiet soll verbessert werden. Darüber hinaus ist es Nicole Concin ein großes Anliegen, dass gerade frühe, klinische Studien gut organisiert werden.
Early Drug Development: „Keine Chancen vergeben“
Im „Comprehensive Cancer Center Innsbruck“ (CCCI) ist die gynäkologische Onkologin daher gemeinsam mit Dominik Wolf (Hämatologie und Onkologie) und Stefan Kiechl (Neurologie) für die interdisziplinäre „Early Drug Development Unit“ zuständig. „Während wir vor einigen Jahrzehnten noch lediglich eine Handvoll verschiedener Chemotherapeutika zu Verfügung hatten, ist es in den letzten 15 bis 20 Jahren zur Entwicklung von zahlreichen neuen Medikamenten gekommen, die in tumorspezifische Signalwege eingreifen. Diese Therapeutika werden heute als ,molecular targeted agents´ bezeichnet. Die Entwicklung dieser Medikamente birgt einige Herausforderungen. Daher ist es wichtig, dass die ersten klinischen Studien gut und richtiggemacht werden, damit wir keine Chancen für unsere Patientinnen vergeben“, sagt Concin.
Nicole Concin wird 2021 in Prag, im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden internationalen ESGO-Kongresses, als erste Österreicherin Präsidentin dieser Organisation. Bereits Ende 2019 wurde die heute 47-Jährige zum „President elect“ gewählt. ESGO ist eine europaweite Vereinigung, mit dem Ziel die Vorsorge, Behandlung und Erforschung gynäkologischer Krebserkrankungen zu optimieren. Die Organisation, der mehr als 2400 ÄrztInnen und WissenschafterInnen aus über 40 europäischen Ländern angehören, wurde 1983 gegründet. ESGO bietet Programme zur strukturierten Ausbildung an, hat die erste, europäische Prüfung in Gynäkologischer Onkologie eingeführt und ermöglicht Zertifizierungsprozesse von klinischen Zentren. „Dadurch soll Qualität sichtbar werden und wir arbeiten auch an der Entwicklung von Europäischen Leitlinien zur Optimierung der Behandlung unserer Patientinnen“, erklärt Concin.
Eierstockkrebs: Operation am richtigen Ort
Die höchsten Sterberaten unter den gynäkologischen Malignomen hat das Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs). Pro 100.000 Frauen in der Bevölkerung kommt es zu rund 15 Neuerkrankungen und zehn Sterbefällen pro Jahr. „Gründe für die vergleichsweise hohe Sterberate sind, dass die Erkrankung in rund zwei Drittel der Fälle erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, spezifische Frühsymptome fehlen und es keine effiziente Screeningmethode zur Früherkennung gibt“, sagt Concin. Aktuell besteht die primäre Behandlung aus einer Operation, deren Ziel es ist, den gesamten sichtbaren Tumor zu entfernen und aus einer anschließenden Chemotherapie. Auch Medikamente, die die Blutzufuhr zum Tumor oder die DNA Reparatur hemmen, kommen zum Einsatz. „Ein entscheidender Faktor für das Überleben von Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs ist der zurückgelassene Tumorrest nach der primären Operation. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass der operative Eingriff an einem spezialisierten Zentrum für gynäkologische Onkologie durchgeführt wird. Unsere Gynäkologische Abteilung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist ein solches ESGO zertifiziertes Zentrum“, sagt Concin.
Lebenslauf Nicole Concin
Nicole Concin (47) hat in Wien Medizin studiert und promoviert. 2000 kam Concin als Assistenzärztin an die Innsbrucker Universitätsklinik für Frauenheilkunde und absolvierte während ihrer Assistenzärztinnen-Zeit auch ein Fellowship in New York. Im Jahr 2006 schloss sie die Facharztausbildung ab und habilitierte sich zum Thema Eierstockkrebs. Danach arbeitete sie als Oberärztin vor allem im Bereich der Gynäkologischen Onkologie. 2012 wurde sie an der Medizinischen Universität Innsbruck zur Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde berufen. Neben ihrer Professur in Innsbruck arbeitete Concin rezent drei Jahre lang klinisch als gynäkologische Onkologin an der renommierten Katholischen Universität in Leuven, Belgien, und ist aktuell seit Jänner 2020 am größten operativen Eierstockkrebs-Zentrum Europas, den Kliniken Essen Mitte in Deutschland, klinisch tätig. Sie ist seit fünf Jahren im Vorstand der ESGO und leitete dort mehrere Jahre das Leitlinien Komitee. Sie ist im Vorstand der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO), und Co-Chair des Europäischen Early Drug Development Netzwerkes der ENGOT (European Network of Gynaecological Oncological Trial groups). Concin fungierte als Scientific Chair des größten Europäischen Kongresses für Gynäkologischer Onkologie 2019 in Athen (> 3.200 TeilnehmerInnnen), und leitet mehrere internationale klinische Studien, Forschungsprojekte (u.a. das EU-Projekt GANNET53) und Europäische Leitlinienprojekte zur Behandlung von gynäkologischen Malignomen.
Weitere Informationen: https://www.esgo.org/
Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 2.000 MitarbeiterInnen und ca. 3.300 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.
Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das Bachelorstudium „Molekulare Medizin“ an. Ab dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.
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