Woche des Gehirns vom 15. – 19. März 2021 in Innsbruck: Vorträge finden erstmals online statt
Im Rahmen der weltweiten „Woche des Gehirns“ finden vom 15. bis 19. März an der Medizin Uni Innsbruck heuer erstmals fünf Online-Vorträge statt. Die öffentlichen Online-Vorlesungen werden live aus einem Hörsaal gestreamt und starten jeweils um 19 Uhr. Im Anschluss können per Live-Chat Fragen an die ExpertInnen gestellt werden. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Alle Infos und den Link zum Livestream finden Sie auf https://www.i-med.ac.at/gehirn/
Pressebild zur freien Verwendung (c) MUI, Pressebilder der Vortragenden auf Anfrage.
Innsbruck, am 08.03.2021: Im Rahmen der öffentlichen Vorträge geben Tiroler ExpertInnen Einblicke in neueste Erkenntnisse der Forschung zu verschiedenen Themen und beantworten unter anderem folgende, spannende Fragen: Ist Cannabis Fluch oder Segen? Von Kopfschmerzen bis Migräne – alles nur eingebildet? Macht uns körperliche Fitness auch geistig fit? Außerdem werden neue Erkenntnisse der Hirnforschung zu den Wirkungen von Meditation präsentiert sowie zum Schlaganfall.
Bedingt durch die Covid-19-Pandemie findet die beliebte Vortragsreihe erstmals online statt. Auch bei der Programmzusammenstellung sind die ExpertInnen des neurowissenschaftlichen Forschungsschwerpunkts der Medizin Uni Innsbruck neue Wege gegangen. Unter der Federführung von Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales, ist das Publikum gebeten worden, Themenvorschläge zu machen. Unter den zahlreichen Einsendungen wurden fünf Themen ausgewählt. Im Live-Chat wird es möglich sein, den ExpertInnen im Anschluss Fragen zu stellen. Die Vorträge können dann im Nachhinein rund einen Monat lang angeschaut werden.
„Die Neurowissenschaften sind ein sehr komplexes und faszinierendes Feld. Das große Interesse bereits im Vorfeld an der Woche des Gehirns motiviert uns. Wir wollen auf die Bedeutung der neurowissenschaftlichen Forschung aufmerksam machen. Nur wenn wir die Funktionsweise des Gehirns genau verstehen, können wir auch neue Therapieansätze finden und die Prävention von beispielsweise neurodegenerativen Erkrankungen verbessern“, erklärt Neurowissenschafterin Bandtlow. Die Erforschung des Gehirns ist nach wie vor eine große Herausforderung: 5,8 Millionen Kilometer lang sind die Nervenbahnen in einem erwachsenen Gehirn. 80 Milliarden Nervenzellen befinden sich in der Schaltzentrale des Menschen, von dem aus alle lebenswichtigen Funktionen gesteuert werden.
Alle Infos auch zum Datenschutz gibt´s hier: https://www.i-med.ac.at/gehirn/
Die Vorträge im Detail: (Download Programm als *.pdf-Downoad)
15.3, 19:00 Uhr, Cannabis – Fluch oder Segen?
Vortragender: Hans-Günther Knaus, Institut für Molekulare und zelluläre Pharmakologie
Der Vortrag spannt den Bogen von den pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) über die entsprechenden Rezeptoren im Körper des Menschen bis hin zum Einsatz von THC und CBD bei einzelnen Erkrankungen. Der Pharmakologe Hans-Günther Knaus wird erklären, bei welchen Erkrankungen THC und CBD überhaupt eingesetzt wird und für welche medizinische Zusammenhänge es eine gut fundierte Datenlage gibt. Darüber hinaus sollen folgende Fragen beantwortet werden: Bei welchen Indikationen haben wir nur geringe bis keine Hinweise auf eine überzeugende Wirkung? Welche kurz- und langfristigen Gefahren bestehen bei akutem und chronischem THC Konsum?
16.3, 19:00 Uhr, Meditation - Neues aus der Hirnforschung, Vortragende: Elke Ruth Gizewski (Univ.-Klinik für Neuroradiologie), Nicolas Singewald (LFUI), Michaela Waibel (Yogamood Academy)
Kann man durch regelmäßige Meditationspraktiken besser mit Stress und Angst umgehen? Durch welche Mechanismen im Körper und vor allem im Gehirn werden solche und andere positive Wirkungen von Meditation möglich? Diese Fragen beantworten drei ExpertInnen am Dienstag. Der Neurowissenschafter Nicolas Singewald forscht an der Entwicklung neuer Therapiestrategien für Angsterkrankungen und anderen Stress-assoziierten Störungen an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Elke Gizewski, Direktorin der Univ.-Klinik für Neuroradiologie, wird von neuen Innsbrucker Studienergebnissen über Veränderungen im Gehirn nach einem siebenwöchigen Meditationstraining berichten. Michaela Waibel von der Yogamood Academy stellt praktische Programme dieser Studie vor. Welche Atem- und Meditationstechniken wurden angewandt? Wie konnten die ProbandInnen lernen, in einem sehr geräuschvollen Umfeld, wie einem Hirnscanner, zu meditieren?
17.3, 19:00 Uhr, Kopfschmerzen bis Migräne – alles nur eingebildet? Vortragender: Gregor Brössner, Univ.-Klinik für Neurologie
Weltweit leiden etwa dreizehn Prozent der Bevölkerung an Migräne, allein in Österreich sind mehr als eine Million Menschen davon betroffen. Kopfschmerzen stellen damit für Betroffene und das Sozialsystem insgesamt eine große Herausforderung dar. Eine leitliniengerechte Behandlung der PatientInnen kann nur durch Zusammenarbeit aller Beteiligten des Gesundheitssystems erfolgen. In den letzten Jahren konnten, auch unter maßgeblicher Beteiligung der Medizinischen Universität Innsbruck, neue erfolgversprechende Therapieoptionen entwickelt werden. Trotz aller Neuerungen müssen viele PatientInnen immer noch mit dem Vorurteil umgehen: „das ist doch alles nur eingebildet!“, ist das wirklich wahr? Der Leiter der Sprechstunde für Kopf- und Gesichtsschmerzen der Univ.-Klinik für Neurologie erklärt die neuesten Behandlungsmöglichkeiten und schildert, was sich im Gehirn bei Kopfschmerzen abspielt.
18.3, 19:00 Uhr, Vor und nach dem Schlaganfall, Vortragender: Stefan Kiechl, Univ.-Klinik für Neurologie
Wie kann ich einen Schlaganfall erkennen und wie reagiere ich richtig? Was passiert im Krankenhaus? Diese Fragen wird der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie, Stefan Kiechl, beantworten. Der Experte hat positive Nachrichten: Die Versorgungssituation in Tirol ist sehr gut, auch bedingt durch die großen Fortschritte in der Schlaganfallbehandlung generell über die letzten Jahre. Österreich gehört zu den Ländern mit der besten Schlaganfallversorgung weltweit. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Heilung nach Schlaganfall besonders hoch. Der Tiroler Neurologe wird erklären, warum dies so ist und wo die Reise in den nächsten Jahren hingeht. Zum Abschluss gibt es praktische Tipps zur Vorbeugung und welche neuen Entwicklungen in der Nachbetreuung des Schlaganfalls geplant sind.
19.3, 19:00 Uhr, Macht uns körperliche Fitness auch geistig fit? Ein Überblick für Jung und Alt. Vortragende: Michaela Defrancesco, Univ.-Klinik für Psychiatrie I
Vom römischen Dichter Juvenal ist bis heute folgendes Zitat besonders bekannt: „…orandum est ut sit mens sana in corpore sano“ – „Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei“. Heute wissen wir aufgrund zahlreicher neurowissenschaftlicher Erkenntnisse, dass körperliche Gesundheit und geistige Fitness eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. Die leitende Oberärztin an der Univ.-Klinik für Psychiatrie I in Innsbruck, Michaela Defrancesco, wird in ihrem Vortrag einen Überblick über den Zusammenhang zwischen Bewegung und kognitiver Leistung von der Jugend bis ins hohe Lebensalter geben.
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Medienkontakt:
Barbara Hoffmann-Ammann
Medizinische Universität Innsbruck
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Telefon: +43 512 9003 71830, Mobil: +43 676 8716 72830
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