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Medieninformation

Neuer Professor für Allgemeinmedizin Alfred Doblinger: "Wir wollen mehr junge Ärztinnen und Ärzte für die Allgemeinmedizin begeistern"

Seit August 2022 ist Alfred Doblinger Professor für Allgemeinmedizin an der Medizin Uni Innsbruck. Die Stiftungsprofessur wird federführend von der Österreichischen Gesundheitskasse mit Unterstützung des Landes Tirol finanziert. Die Besetzung der Professur ist ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen, die Primärversorgung zu stärken. Ziel ist es, den Stellenwert des Faches zu erhöhen, die Lehre, die Forschung und damit auch die Nachwuchsförderung voranzutreiben.

Pressefotos zum Download:

 
BU: ÖGK-Bereichsleiter Arno Melitopulos-Daum, Rektor Wolfgang Fleischhacker, Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Allgemeinmedizin-Professor Alfred Doblinger (v.l.)  (Foto: MUI/D. Bullock)


BU: Alfred Doblinger ist neuer Professor für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck (Foto: MUI/F. Lechner)

Innsbruck, 09.11.2022: Hausärztinnen und Hausärzte sind die erste Ansprechstelle für die Bevölkerung bei medizinischen Problemen. „Als Allgemeinmediziner vertrete ich seit Jahren ein breites Fach in der Medizin. Meine jüngsten Patientinnen und Patienten sind wenige Tage alt, die ältesten um die 100. Das macht meinen Beruf so spannend“, erklärt Alfred Doblinger. Der gebürtige Oberösterreicher hat in Innsbruck Medizin studiert und führt seit 2009 eine eigene Kassenpraxis für Allgemeinmedizin in Oberperfuss. Seit 1. August 2022 ist er Professor für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und leitet das dazugehörige Institut. Eine Versorgung von PatientInnen gibt es am Institut nicht, Doblinger ist weiterhin als Sprengelarzt tätig.

Als Professor für Allgemeinmedizin sind seine primären Aufgaben an der Medizinische Universität Innsbruck die Lehre und die Forschung. „Durch die Professur wird das Fach Allgemeinmedizin sichtbarer. Ich möchte jedenfalls viele junge, angehende Ärztinnen und Ärzte für die Allgemeinmedizin begeistern“, sagt Doblinger. Für den Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie ist die Berufung auch eine Rückkehr an die Medizinische Universität Innsbruck, denn zwischen 1997 und 2004, insgesamt über fünf Jahre, war Doblinger bereits als Assistent am Institut für Pharmakologie tätig. 

Schulterschluss in Tirol für die Allgemeinmedizin
„Dank einem Schulterschluss von Land Tirol und der Sozialversicherung ist die Einrichtung dieser Stiftungsprofessur ermöglicht worden und damit ein weiterer wichtiger Schritt für die Attraktivierung der Allgemeinmedizin gelungen. Diese Zusammenarbeit im Bundesland Tirol ist einzigartig in Österreich“, dankt Rektor Wolfgang Fleischhacker den Sponsoren für die Umsetzung dieses wichtigen Ziels. „Mit der Stiftungsprofessur wird dem Fach Allgemeinmedizin ein noch größerer Stellenwert eingeräumt. Eine optimale allgemeinmedizinische Versorgung gelingt vor allem dann, wenn Lehre, Forschung und Praxis Hand in Hand gehen. Mit Alfred Doblinger haben wir einen engagierten Arzt berufen können, der bereits seit über 20 Jahren in der Primärversorgung tätig ist und wichtige Akzente in der praxisorientierten Lehre und der Begleitforschung setzen wird.“

Für Arno Melitopulos-Daum, Bereichsleiter der Österreichischen Gesundheitskasse in Tirol ist die Besetzung der Professur ebenfalls ein wichtiger Meilenstein: „Als Österreichische Gesundheitskasse geht es uns um die Sicherstellung der bestmöglichen allgemeinmedizinischen Versorgung. Um diese zu gewährleisten, müssen wir auch die ärztliche Ausbildung in der Primärversorgung gemeinsam stärken. Mit dem von uns maßgeblich finanzierten neuen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin wollen wir neben Lehre und Forschungsergebnissen auch eine Attraktivierung des Berufs im Bereich Allgemeinmedizin erzielen.“

Auch Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele ist überzeugt: „Die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner in Tirol leisten Tag für Tag einen wertvollen Beitrag für die Tiroler Bevölkerung. Als kompetenter Ansprechpartner in der Region ist die Primärversorgung unverzichtbarer Teil des regionalen Gesundheitssystems. Daher arbeiten wir gemeinsam mit den Systempartnern Sozialversicherung, Ärztekammer, Medizinische Universität dafür, dass der hausärztliche Beruf für Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner bereits in der Studienphase wieder an Interesse gewinnt und attraktiv wird. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Allgemeinmedizin geleistet. Die Einrichtung der gemeinsamen Stiftungsprofessur ist dafür ein wichtiger Schritt.“

Umfangreiches Angebot für Studierende
Die Medizinische Universität Innsbruck bietet ihren rund 2.700 Studierenden der Humanmedizin einen frühzeitigen Kontakt zum Fach Allgemeinmedizin: Allgemeinmedizinische Vorlesungen in den ersten vier Semestern, ein eigenes Mentoring-Programm, Praktika bei HausärztInnen im Rahmen des KPJ (Klinisch-Praktisches Jahr). Seit dem aktuellen Wintersemester 2022/23 bietet die Medizinische Universität Innsbruck darüber hinaus ein Erweiterungsstudium für Allgemeinmedizin für Studierende ab dem
5. Semester an. 74 Studierende haben sich dafür angemeldet und erhalten nun wichtige Skills, um auf den beruflichen Alltag in der Primärversorgung gut vorbereitet zu sein.

Neben speziellen allgemeinmedizinischen Fragestellungen werden auch Zusammenarbeitsformen, Unternehmensführung oder auch die sprengelärztlichen Tätigkeiten thematisiert. Darüber hinaus gehören verpflichtende Mentorings zum Erweiterungsstudium, so lernen die Studierenden beispielsweise die Hospizarbeit oder auch die Obdachlosenambulanz kennen.  

Landarzt-Stipendien: Zusammenarbeit von Land Tirol und Medizin Uni Innsbruck
In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck hat das Land Tirol zudem erst vor Kurzem die Einführung von Stipendien für angehende ÄrztInnen beschlossen. Innsbrucker Medizinstudierende können sich ab dem dritten Studienjahr um insgesamt zehn Stipendien bewerben. Dafür verpflichten sie sich, für mindestens fünf Jahre in Tirol zu praktizieren. Bewerben können sich Humanmedizin-Studierende, die Auswahl trifft dann ein Gremium der Medizinischen Universität Innsbruck.

Weitere Informationen:
Interview mit Alfred Doblinger in MED-INN (Magazin der Medizinischen Universität Innsbruck, Nov. 2022, S. 36f.)

 

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