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Veranstaltung

Spannende Vorträge in der weltweiten „Woche des Gehirns“

Beeinflussen Darmkeime unser Gehirn? Gibt es ein Gewitter im Gehirn? Wie manipulierbar ist unser Gehirn? Mit diesen und vielen weiteren spannenden Fragen beschäftigen sich ExpertInnen der Medizin Uni Innsbruck. In der Woche des Gehirns vom 13. bis 17. März 2023 geben sie fundierte Antworten – jeweils um 19 Uhr im Großen Hörsaal des Kinder- und Herzzentrums in Innsbruck. Wer nicht zu den Vorträgen kommen kann, besucht den Livestream auf https://www.i-med.ac.at/gehirn/

Die neurowissenschaftliche Forschung bildet einen besonderen Schwerpunkt an der Medizinischen Universität Innsbruck. Zum wiederholten Mal beteiligen sich Forscherinnen und Forscher der Med Uni mit einer Vortragsreihe an der internationalen Woche des Gehirns (Brain Awareness Week).
„Wir wollen auf die Bedeutung der neurowissenschaftlichen Forschung aufmerksam machen. Nur wenn wir die Funktionsweise des Gehirns genau verstehen, können wir neue Therapieansätze finden und die Prävention, etwa von neurodegenerativen Erkrankungen, verbessern“, sagt Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung an der Medizin Uni Innsbruck.
Auch in diesem Jahr wurde ein spannendes, informatives und allgemein verständliches Vortragsprogramm auf die Beine gestellt, das interessierte Laien und Schulklassen ansprechen soll. Die Vorträge finden von Montag bis Freitag, jeweils um 19:00 im Großen Hörsaal des Kinder- Herzzentrums statt. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei möglich.

Programm und „Gehirn“-Plakat für SchülerInnen mit Rätsel zum Herunterladen unter https://www.i-med.ac.at/gehirn/ oder bestellen unter public-relations@i-med.ac.at

 

Das Programm im Detail (siehe auch www.i-med.ac.at/gehirn)

13.3. Lisa Mayr (Univ.-Klinik für Innere Medizin I)
Wie die Keimwelt des Darms unser Gehirn beeinflussen kann                      

Durch die Darm-Hirnachse gibt es eine wechselseitige Kommunikation zwischen dem Magen-Darm-Trakt und dem Gehirn und somit eine enge Verbindung dieser Organe. Ein wichtiger Bestandteil dieser Achse ist die Darmmikrobiota. In den vergangenen Jahren haben sich ExpertInnen in mehreren Studien damit befasst, welche Rolle eine veränderte Keimwelt des Darms bei verschiedenen Erkrankungen des zentralen Nervensystems spielt.

14.3. Alessandra Fanciulli (Univ.-Klinik für Neurologie)
Der häufige Parkinson und die seltenen Parkinson-Syndrome

Morbus Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, worunter Menschen im Erwachsenenalter erkranken. Andere Parkinson Syndrome, wie die Multisystematrophie, betreffen hingegen sehr wenige Personen auf der ganzen Welt. Damit die richtige Therapie für die richtige Erkrankung entwickelt werden kann, müssen der häufige Parkinson und die seltenen Parkinson Syndrome so früh wie möglich entdeckt und voneinander unterschieden werden. Das machen wir in Innsbruck indem wir frühen Parkinson-Zeichen in Kreislauf, Schlaf und Bewegungsablauf auf den Grund gehen. Kann man Parkinson oder Multisystematrophie schon heilen? Leider noch nicht, wir arbeiten aber an Behandlungsstrategien, damit die betroffenen Personen sich in ihrer Ganzheit während des gesamten Krankheitsverlaufs gut aufgehoben fühlen.

15.3. Andreas Lieb (Institut für Pharmakologie)
Gewitter im Gehirn: Behandlung therapieresistenter Epilepsien

Weltweit leiden ca. 21 Millionen Menschen an Epilepsien, welche nur unzureichend behandelbar sind. In unserem Labor entwickeln wir mithilfe eines innovativen Ansatzes namens Gentherapie neue Therapiemöglichkeiten für diese Patientinnen und Patienten. Wir verwenden virale Vektoren, um Protein in die krankhaft überaktiven Nervenzellen zu schleusen. Damit verfolgen wir das Ziel, das natürliche Gleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung wiederherzustellen, und damit das Auftreten von Krampfanfällen zu verhindern.

16.3. Stephanie Zur Nedden (Institut für Neurobiochemie)
Schlaganfall: Wenn den Nervenzellen die Energie ausgeht

Unser Gehirn ist nicht nur ein einzigartig komplexes Organ, sondern auch ein einzigartig empfindliches. Obwohl es nur zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, nimmt es bis zu 20 Prozent des gesamten Energieumsatzes in Anspruch. Energiehungrig sind vor allem die Nervenzellen, sie haben fast keine Energiespeicher und sind auf eine kontinuierliche Blutversorgung angewiesen. Durchblutungsstörungen im Zuge eines Schlaganfalls bedeuten für die grauen Zellen nach kurzer Zeit den Tod. Wofür benötigt das Gehirn so viel Treibstoff und was passiert, wenn den Hirnzellen die Energie ausgeht? Der Vortrag gibt spannende Einblicke über die Regulation des Energiestoffwechsels des Gehirns vor und nach einem Schlaganfall durch die Lupe der Grundlagenforschung.

17.3. Johannes Passecker (Institut für Neurobiochemie)
Wie manipulierbar ist unser Gehirn?

Wie treffen wir Entscheidungen und welchen Einfluss haben Wahrnehmungen und Gefühle auf unseren Verstand? Trotz der unglaublichen Fähigkeiten unseres Gehirns ist es ebenso fehleranfällig. Nicht immer rational, und manchmal leichter manipulierbar als man es sich eingesteht. In dieser Vorlesung durchleuchten wir u.a. die Grundlagen sowie die Auswirkungen dieser Manipulierbarkeit, die besonders in der heutigen Welt oft in Erscheinung treten.