„Nicht nur in den letzten Tagen“: Heilkunst und Wissenschaft für ein gutes Lebensende
Aktuelle Studien zeigen, dass Menschen immer älter werden, aber auch länger krank sind. Daher steigt der Bedarf an Palliativmedizin. Ziel einer modernen palliativmedizinischen Versorgung ist es, möglichst früh zu beginnen, die Lebensqualität von Menschen mit schweren Erkrankungen und deren Angehörigen zu verbessern. Erstmals findet an der Medizin Uni Innsbruck auf Einladung von Rektor Wolfgang Fleischhacker eine Tagung dazu statt. „Zukunftsperspektiven der Palliativmedizin in Tirol“ lautet das Thema der anschließenden, öffentlichen Podiumsdiskussion am 15. Mai 2023 um 18:30 Uhr im Audimax, Fritz-Pregl-Straße 3.
Innsbruck, 10.05.2023: Die Palliativmedizin beschäftigt sich mit der Behandlung von PatientInnen, die schwer krank sind. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern, indem Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Atemnot oder Angst reduziert werden. Die medikamentöse Therapie ist aber nur ein Teil: Palliativmedizin ist ein interdisziplinärer Bereich, in dem verschiedene Berufsgruppen und Fachrichtungen im Team miteinander arbeiten. Eine gute Vernetzung ist dementsprechend wichtig, dazu soll die Tagung unter Federführung der Medizinischen Universität Innsbruck beitragen. Auf Einladung von Rektor Wolfgang Fleischhacker kommen lokale und internationale ExpertInnen zusammen, um sich über den aktuellen Forschungsstand auszutauschen. „An der Medizinischen Universität Innsbruck beschäftigen sich bereits viele Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen mit Palliativmedizin und auch im Lehrplan ist das Fach verankert. Mit der Tagung möchten wir diese Leistungen sichtbar machen und die Palliativmedizin in Tirol weiter stärken“, erklärt Rektor Wolfgang Fleischhacker. Neben der Lehre und der PatientInnenversorgung sei es wichtig, dass es in Tirol auch mehr Forschungsarbeiten in diesem Bereich gibt.
„Die Palliativmedizin spielt eine bedeutende Rolle bei der Begleitung von schwer kranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Es geht dabei nicht nur um die Linderung von körperlichen und psychischen Leiden, sondern vor allem auch um die Erhaltung einer bestmöglichen Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Speziell im Bereich der chronischen Erkrankungen werden die Herausforderungen mehr werden – darauf müssen wir mit neuen, innovativen Pflege- und Behandlungsmodellen reagieren, um im Bereich der Palliativmedizin auch weiterhin eine umfassende und wohnortnahe Versorgung gewährleisten zu können,“ erklärt Landesrätin Hagele.
In Tirol arbeiten viele verschiedene Institutionen und Partner an der Hospiz- und Palliativversorgung. Dem Land Tirol ist die Stärkung der Palliativmedizin ebenfalls ein großes Anliegen, betont Landesrätin Cornelia Hagele, die die Tagung an der Medizin Uni Innsbruck gemeinsam mit der Universitätsratsvorsitzenden der Medizinischen Universität Innsbruck Elisabeth Zanon eröffnen wird. „Die Themen Tod und Sterben sowie der oft schmerzvolle und belastende Weg dorthin werden in unserer Gesellschaft oft noch immer als Tabu behandelt. Umso wichtiger ist es, dass Menschen, die schwerkranke Patientinnen und Patienten auf ihrem letzten Weg begleiten, darüber sprechen wie es ist, bis zum Tod dabei zu sein, welche Ängste die Betroffenen entwickeln und wie man Sterbende am besten unterstützen kann.“
Frühe Integration der Palliativmedizin ist wichtiges Ziel
„Palliativmedizin spielt nicht nur in den letzten Tagen im Leben eines Menschen eine Rolle. Wir müssen viel früher bei unseren Patientinnen und Patienten daran denken, schließlich geht es auch um die Lebensqualität von Menschen mit einer chronischen Erkrankung“, erklärt Barbara Sperner-Unterweger. Die Direktorin der Univ.-Klinik für Psychiatrie II ist eine der TeilnehmerInnen der Tagung „Heilkunst und Wissenschaft für ein gutes Lebensende“ an der Medizin Uni Innsbruck. „Early integration“, also die frühe Einbindung der Palliativmedizin in die Behandlung von PatientInnen mit schweren Erkrankungen, ist eine aktuelle Forderung von ExpertInnen. „Wichtig ist, dass Patientinnen und Patienten gut aufgeklärt sind. Mit palliativmedizinischer Unterstützung können die Betroffenen häufig noch längere Zeit gut leben“, sagt Walpurga Weyrer, die geschäftsführende Oberärztin des Comprehensive Cancer Center Innsbruck (CCCI). Wichtig sei, dass es für Palliativmedizin ein gutes Ausbildungskonzept gibt. „Rund 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen brauchen eine Behandlung durch Expertinnen und Experten mit einer spezifischen Ausbildung.“
Öffentliche Podiumsdiskussion: Zukunftsperspektiven der Palliativmedizin in Tirol
Montag, 15. Mai 2023, 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Ort: Audimax, Medizin Uni Innsbruck, Fritz-Pregl-Straße 3, 6020 Innsbruck
Freier Eintritt, Anmeldung ist nicht erforderlich.
Moderation: Elisabeth Medicus
TeilnehmerInnen: Claudia Bausewein, Andrea Knoflach-Gabis, Barbara Sperner-Unterweger, Ulrike van Appeldorn, Dietmar Weixler, Dominik Wolf
Webseite zur Tagung:
https://www.i-med.ac.at/events/palliativmedizin.html
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Medienkontakt:
Medizinische Universität Innsbruck
Public Relations und Medien
Barbara Hoffmann-Ammann
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 71830
public-relations@i-med.ac.at, www.i-med.ac.at
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