Experimental Orthopedics at the 2nd International Consensus Meeting on PJI in Philadelphia 2018
Im Frühjahr dieses Jahres wurde Frau Dr. Coraça-Huber, Leiterin des Biofilmlabors der Experimentellen Orthopädie eingeladen die Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Orthopädie, Experimentelle Orthopädie, beim zweiten Internationalen Consensus Meeting (ICM) zu orthopädischen Infektionen in Philadelphia, USA, zu vertreten.
Das englische Wörterbuch definiert Konsens als "allgemeine Übereinkunft über etwas". Es wird als der Mittelweg in der Entscheidungsfindung gesehen; zwischen totaler Zustimmung und totaler Meinungsverschiedenheit. Der Prozess des Konsenses hängt davon ab, dass die Teilnehmer gemeinsame Werte und gemeinsame Ziele haben und führt zu einer Einigung über spezifische Fragen, die allgemeine Richtungen für die Zukunft bieten. Genau dieses Ziel verfolgt das International Consensus Meeting (ICM) über orthopädische Infektionen.
Delegierte aus allen Bereichen der Orthopädie einschließlich Hüft- und Kniearthroplastik, Fuß und Knöchel, Onkologie, Pädiatrie, Schulter und Ellbogen, Rücken, Sport, Trauma sowie aus dem Bereich der Biofilmforschung nahmen Teil. Anwendung fand hierbei die Delphi-Methode. (Die Delphi-Methode ist ein systematisches, mehrstufiges Befragungsverfahren mit Rückkopplung und ist eine Schätzmethode, die dazu dient, zukünftige Ereignisse, Trends, technische Entwicklungen und dergleichen möglichst gut einschätzen zu können)
Der Grundstein für das zweite Konsens-Treffen wurde im Juni 2016 gelegt, als auf Wunsch vieler Experten aus der ganzen Welt beschlossen wurde, mit dem Treffen fortzufahren. Folgende Schritte wurden durchgeführt:
- Auswahl der Delegierten
- Identifizierung der Probleme
- Einstufung und Zuordnung der Fragen
- systematische Überprüfung
- Diskussionen zwischen den Delegierten
- Zusammenführung / Redaktion von Dokumenten
- Dokumentenbewertung durch alle Delegierten
- Vorabstimmungsdiskussion
- Abstimmung und Verbreitung des Konsensdokuments
Ergebnis des Konsensustreffens war ein Dokument zur Prävention, Diagnose und Behandlung von orthopädischen Infektionen an dem über 800 Personen aus der ganzen Welt mitgewirkt hatten. Es ist wichtig hervorzuheben, dass Antworten auf jede Frage wissenschaftlich recherchiert, von der Mehrheit der Delegierten bewertet und über den letzten Sommer diskutiert wurden und während des persönlichen Treffens in Philadelphia darüber abgestimmt wurde.
Frau Dr. Coraça-Huber wurde von Herrn Dr. Javad Parvizi, Professor in Orthopädische Chirurgie bei Jefferson University Hospital und Leiter des klinischen Forschungsteams am Rothman Orthopaedic Institute, Philadelphia, USA des eingeladen als Delegierte an der allgemeinen Runde von Abschnitten über Knochen- und periprothetische Gelenkinfektionen sowie an der Biofilm-Runde teilzunehmen und bei den spezifische Fragen zur Biofilmbildung und ihrer Relevanz für die Entwicklung von Implantatassoziierten- Infektionen ihren Imput zu geben.
Die Einladung von Frau Dr. Coraça-Huber zum 2. ICM in Philadelphia unterstreicht die Bedeutung der Medizinischen Universität Innsbruck im Kampf gegen implantatbedingte Infektionen, dem sich Frau Dr. Coraça-Huber und ihr Team in Innsbruck widmen. Frau Dr. Coraça-Huber war eine von nur zwei österreichischen Deligierten, die zu dieser Veranstaltung eingeladen wurden.
Für weitere Informationen über das 2. ICM Philly und den Download des Konsensdokuments folgen Sie bitte diesem Link: https://icmphilly.com/
Biofilm Labor / Experimentelle Orthopädie: https://www.i-med.ac.at/orthopaedie/experimentelle_orthopaedie/biofilm-lab.html.de