Biozentrum zieht an den Inn
In drei Jahren wird das Biozentrum der Medizinischen Universität in ein neues Gebäude am Inn übersiedeln. Das gemeinsam mit der Leopold-Franzens-Universität geplante Projekt am Innrain 80/82 wurde am Montag den Medien erstmals präsentiert. Die biomedizinische Forschung der beiden Innsbrucker Universitäten wird dort ab 2009 noch näher zusammenrücken.
Wir haben uns für ein gemeinsames Gebäude entschieden, mit vielen kommunikativen Bereichen, in denen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter viele Berührungspunkte finden werden, betonte Rektor Clemens Sorg bei der gestrigen Präsentation. Auf diese Weise soll die notwendige und fruchtbare Zusammenarbeit der Naturwissenschaften und der Medizin am Standort Innsbruck weiter gefördert werden. Wir haben ein symbolisches Projekt für die künftige gute Kooperation auf die Planwiese gesetzt, waren sich die Rektoren Clemens Sorg und Manfried Gantner einig. Schon jetzt arbeiten viele Forscher beider Universitäten zusammen, bekräftigte Prof. Lukas Huber, Direktor des Biozentrums Innsbruck: Wir haben einen gemeinsamen Spezialforschungsbereich und ein internationales Doktoratskolleg, und auch im Rahmen des GEN-AU-Programms gibt es viele Kooperationen. Aus der Leopold-Franzens-Universität werden die chemischen Institute und die Pharmazie im neuen Gebäude angesiedelt. Gerade die Nähe zur Chemie ermöglicht es, gemeinsam den aktuellen Forschungsansätzen, wie Chemogenetics und Proteomics, noch besser als bisher nachzugehen, so Huber. Weitere Vorteile liegen in der räumlichen Nähe zum Tiroler Krebsforschungsinstitut, zur Klinik und dem Gründerzentrum CAST.
Innsbrucker Architektur
Die Architekturwerkstatt DIN A4 entschied den europaweiten Wettbewerb um die Gestaltung des neuen Gebäudekomplexes für sich. In der vergangenen Woche reihte eine neunköpfige Jury den Vorschlag der jungen Innsbrucker Architekten unter 77 Modellen einstimmig auf den ersten Rang, vor einem weiteren Innsbrucker Projekt der Architekten Thomas Moser und Werner Kleon. Rund 65 Millionen Euro stehen für den Bau des 18.500 Quadratmeter großen zweiteiligen Gebäudes am Inn zur Verfügung. Neben den Forschungs- und Büroflächen entstehen Einrichtungen, die von beiden Universitäten gemeinsam genutzt werden. Ein Atrium, eine Aula, eine gemeinsame Mensa sowie die offene Gestaltung der Bewegungsflächen sollen eine möglichst kommunikative Atmosphäre in dem Gebäude herstellen, so das Ziel der Architekten: Im Mittelpunkt steht für uns der Mensch, der forscht, lehrt und lernt. Eine besondere Herausforderung war für die Planer die Lage am Inn. Das betonte auch Stadträtin Christine Opitz-Plörer, die selbst Mitglied in der Jury war. Für die Stadt ist das ein ganz sensibler Bereich. Es war nicht einfach hier die unterschiedlichen Bedürfnisse der Universitäten und der Bevölkerung zusammenzubringen. Auch Landesrat Erwin Koler begrüßte den weiteren Ausbau des Universitätsstandorts Tirol. Umgesetzt wird der Bau von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).