Empfehlungen für noch effizientere Krebsbehandlung
Immer komplexere Therapiestrategien bei Krebs-Patienten verlangen vielfach eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Der Tiroler Arbeitskreis für Onkologie (TAKO) hat es sich daher gemeinsam mit dem Land Tirol und dem Tiroler Gesundheitsfonds zum Ziel gesetzt, die Qualität der Patientenbetreuung zu optimieren und Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorgeuntersuchung zu erstellen.
Vor kurzem wurde die erste Broschüre zum Thema Lungenkarzinom in Innsbruck präsentiert. Diese Empfehlungen sind das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zahlreicher führender Expertinnen und Experten aus Tirol, die somit eine wichtige Orientierungshilfe für alle Tiroler Ärztinnen und Ärzte geschaffen haben, betonte Tirols Gesundheitsreferentin Elisabeth Zanon. Das Besondere an diesem Projekt ist das Einbeziehen aktuellen Wissens auf dem Gebiet der Onkologie bei gleichzeitiger Berücksichtigung der medizinischen Infrastruktur in Tirol. Somit entsteht eine Empfehlung, die ganz auf die lokalen Gegebenheiten und somit die Tiroler Patientinnen und Patienten abgestimmt ist, so Zanon.
Empfehlungen mit lokalem Bezug
Der Obmann des Arbeitskreises für Onkologie, Prof. Peter Lukas, betonte: Unser Ziel war es, einen Behandlungswegweiser von hoher Aktualität und zugleich praktischer Umsetzbarkeit zu entwickeln. Im Gegensatz zu vielen allgemein gehaltenen nationalen und internationalen Empfehlungen gehen wir verstärkt auch auf zahlreiche praxisrelevante Details ein. Damit erhöht sich der Nutzen für Tirols angestellte und niedergelassene Ärzte enorm, berichtet Lukas. Der TAKO-Obmann verwies jedoch auch darauf, dass die Leitlinien nur als Empfehlungen verstanden werden können. Trotz der angestrebten hohen Aktualität entbinden sie den onkologisch tätigen Arzt nicht von seiner persönlichen Verantwortung der direkten Patientenbetreuung! Der Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Bezirkskrankenhaus Kufstein, Prof. Klaus Gattringer erklärte dazu: Von besonderer Bedeutung ist die Berücksichtigung lokaler Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten, um jedem Patienten eine optimale Behandlung zukommen zu lassen. Zudem entsteht auch durch die intensive Zusammenarbeit von Tiroler Experten auf dem Gebiet der Onkologie ein weiterer Qualitätsschub. Den Vorbildcharakter des Tiroler Modells hob der Projektgruppenleiter der TAKO-Empfehlungen Lungenkarzinom, Dr. August Zabernigg, hervor: Unser Projekt ist bis dato österreichweit das einzige, das auf die Gegebenheiten und Bedingungen auf regionaler und lokaler Ebene eingeht. Somit sind die TAKO-Empfehlungen ein nachahmenswertes Pilotprojekt. TAKO-Broschüren für weitere Tumor-Erkankungen befinden sich bereits in Ausarbeitung.