Studie: Essverhalten und Körperbild
Den Startschuss für eine Frauen-Gesundheitsstudie zum Essverhalten und Körperbild von 40 bis 60-jährigen Innsbruckerinnen gaben vergangene Woche Stadträtin Christine Oppitz-Plörer und Prof. Barbara Mangweth-Matzek von der Universitätsklinik für Psychiatrie. Aus der Studie sollen präventive Maßnahmen zur körperlichen und psychischen Gesundheit der Frauen entwickelt werden.
Im Juni startet die Universitätsklinik für Psychiatrie mit Unterstützung der Stadt Innsbruck eine große Gesundheitsstudie an 1.500 Innsbrucker Frauen in der wissenschaftlich bisher kaum beforschten Altersgruppe der 40 bis 60-Jährigen. Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierten Frauen- und Gesundheitsstadträtin Christine Oppitz-Plörer und Prof. Barbara Mangweth-Matzek von der Universitätsklinik für Psychiatrie vergangene Woche die anonyme Fragebogen-Untersuchung.
Gesellschaftliche Veränderungen
Die Schlagworte Essverhalten und Körperzufriedenheit werden nach wie vor in erster Linie mit jungen Frauen in Verbindung gebracht. Gesellschaftlich ist aber beobachtbar, dass diese Themen für Frauen jeden Alters ein wichtiges Anliegen sind. 2004 wurde bereits eine Untersuchung an 60 bis 70-jährigen Frauen durchgeführt. Die Ergebnisse der Seniorinnenstudie, die sich mit Körperbild, Aussehen und Lebensqualität befasste, waren erstaunlich: Themen, wie Gewicht und Aussehen haben auch bei älteren Frauen große Brisanz. Nun wird die Gruppe der 40 bis 60-jährigen Frauen zu Themenbereichen wie Ernährung, Essstörungen, Körperbild, psychische Stimmung, etc. beforscht. Durch die gesellschaftliche Veränderung, bedingt durch die höhere Lebenserwartung, hat sich hier einiges geändert. Frauen dieses mittleren Alters galten früher als alt, heute sind es noch sehr attraktive und sportliche Frauen im besten Alter, berichtete Barbara Mangweth-Matzek. Es geht darum, die besonderen Bedürfnisse von Frauen in der Gesundheit zu berücksichtigen, so Christine Oppitz-Plörer, die sich über die gute Zusammenarbeit bei diesem Thema mit dem Kompetenzzentrum Universität freute.
Ergebnisse im Herbst
Durch die Erforschung der Altersgruppe der 40 bis 60-Jährigen soll nun erstmals der Zeitraum vor, während und nach der Menopause unter Bezugnahme der Parameter Körperbild und Essverhalten untersucht werden. Dadurch soll die psychische und körperliche Gesundheit der Frauen in diesem Alter durchleuchtet werden. Die Studie soll Aufschlüsse für Fragen bringen, wie zum Beispiel Warum nehmen Frauen in diesem Alter Gewicht zu? Im Herbst werden die Ergebnisse der Studie vorliegen. Für die Frauen in Innsbruck soll die Studie mit konkreten Maßnahmen verknüpft werden. Vorgesehen sind etwa Informationen für Gynäkologen, Informationsveranstaltungen für Frauen. Die Frauen sollen sich mit ihren Bedürfnissen nicht alleine fühlen. Sie sollen erkennen: Es geht auch anderen so, ich bin ganz normal, erhofft sich Stadträtin Oppitz-Plörer eine positive Wirkung durch die Studie. Die Stadt Innsbruck unterstützt die Frauengesundheitsstudie mit 4.000 Euro. Uns ist die Studie ein wichtiges Anliegen, da sie die Innsbruckerinnen betrifft, so Oppitz-Plörer.