Einblick in die Faszination der Robotikforschung
Im Rahmen der „European Robotics Week“ präsentierten Ende November die Universität Innsbruck (LFU), die Privatuniversität UMIT und die Medizinische Universität Innsbruck (MUI) am Campus des Eduard Wallnöfer-Zentrums in Hall aktuelle Beispiele aus der Robotikforschung. Dr. Sebastian Klug stellte einen Assistenzroboter für chirurgische Anwendungen vor.
ExpertInnen von der Medizinischen Universität Innsbruck, der Universität Innsbruck und des UMIT-Institutes für Automatisierungs- und Regelungstechnik gaben mit informativen Vorträgen und spannenden Robotik-Demonstrationen einen Einblick in ihre Forschungsarbeiten. Die WissenschaftlerInnen der drei Universitäten standen für Fragen zur Verfügung und gaben einen Überblick über die Bedeutung der Robotik und den aktuellen Stand der Technik. Die Medizinische Universität Innsbruck war durch Dr. Sebastian Klug von der Abteilung für experimentelle Orthopädie vertreten. Dr. Klug präsentierte einen Assistenzroboter für chirurgische Anwendungen. Der Roboter soll sprichwörtlich als dritte Hand fungieren und den ChirurgInnen assistieren.
Eine neue Generation: Service Roboter
Service-Roboter gelten als eine neue Generation von Robotern und sind, im Gegensatz zu klassischen Industrierobotern, für die direkte Interaktion mit dem Menschen ausgelegt. Es sind leichte und kleine Roboter, die flexibel eingesetzt als sprichwörtlich dritte Hand am Arbeitsplatz fungieren sollen. Bisherige Ansätze, Roboter im Operationssaal zu etablieren scheiterten oft genau an der Problematik, dass die Roboter für die geplanten Aufgaben überdimensioniert waren und dass in vielen Fällen der chirurgische Eingriff speziell an den Roboter angepasst werden musste.
An der experimentellen Orthopädie wird der umgekehrte Weg beschritten: Es wird untersucht, für welche Aufgaben sich ein Service-Roboter als flexibel einsetzbares Instrument in eine OP integrieren lässt, ohne deren Ablauf zu behindern oder sogar zu verändern. Die untersuchten Einsatzmöglichkeiten reichen von einfachen assistierenden Aufgaben wie dem Offenhalten der Wundöffnung bis zur aktiven Unterstützung, indem der Roboter den ChirurgInnen über haptisches Feedback einen virtuellen Arbeitsraum vorgibt.
Experimente haben gezeigt, dass der Service-Roboter im Vergleich zu menschlichen AssistentInnen eine gleichmäßigere Leistung erbringen kann, was sowohl eine geringere Gewebebelastung bedeutet, als auch ein konzentriertes Arbeiten der ChirurgInnen ermöglicht.
European Robotics Week
Die „European Robotics Week“ bot Einblick in verschiedene Robotikaktivitäten in ganz Europa mit dem Ziel, einer breiten Öffentlichkeit die wachsende Bedeutung der Robotik in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen näher zu bringen. In der Woche vom 28. November bis 4. Dezember fanden über 340 Robotik-Veranstaltungen in 18 europäischen Ländern statt.
(Klug, hof)
Links:
Presseinformation 2010: Roboter – die dritte Hand am OP-Tisch?