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Team Viratherapeutics der Medizinischen Universität Innsbruck

Innovative Forschung und Firmengründung: Viren gegen Krebs am Siegerpodest

Mit dem VSV-GP hat die Sektion für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck ein hochpotentes onkolytisches Virus entwickelt. Gemeinsam mit Dr.in Sabrina Marozin und Dr.in Lisa Egerer steht die Leiterin der Sektion, Univ.-Prof.in Dr.in Dorothee von Laer, kurz vor der Gründung des Unternehmens „Vira Therapeutics“. Unterstützung erhalten sie dabei von Dr. Ludwig Weiss (CAST). Beim Businessplanwettbewerb „adventure X“ belegte die Unternehmensidee den ersten Platz.

Obwohl Krebs in der Frühphase häufig noch heilbar ist, können herkömmliche Krebstherapien zwar die Lebensqualität und Lebenserwartung von KrebspatientInnen mit Fernmetastasen verbessern, den Krebs jedoch nicht vollständig besiegen. In Zukunft könnte durch die Forschung an Viren, die Krebszellen zerstören können, sogenannte onkolytische Viren, eine neue, vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Tumortherapien entwickelt werden. Gesunde Zellen werden dabei nicht angegriffen. Die Sektion für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck hat unter der Leitung von Prof.in Dorothee von Laer ein hochpotentes, neues onkolytisches Virus, das „VSV-GP“ entwickelt. „VSV-GP kann potentiell bei jedem soliden Tumor eingesetzt werden. Im Tiermodell gelang der Wirksamkeitsnachweis bisher für bösartige Hirntumoren, für das Ovarialkarzinom und für das Melanom“, erklärt Prof.in von Laer. Gemeinsam mit Dr.in Sabrina Marozin, Dr.in Lisa Egerer und dem Biotech Coach des Tiroler Gründungszentrums CAST (Center for Academic Spin-offs Tyrol) Dr. Ludwig Weiss steht Prof.in von Laer kurz vor der Gründung des Unternehmens „Vira Therapeutics“. „In unserem eigenen Unternehmen werden wir zunächst den Funktionsnachweis unserer Therapie weiterführen und an der behördlichen Zulassung für klinische Studien am Menschen arbeiten. Wenn alles gut läuft, möchten wir in zwei bis drei Jahren die ersten Patientinnen und Patienten therapieren.“ Im Rahmen der Forschungsarbeit wie VSV-GP optimal zur Therapie eingesetzt und wie eine effektive Immunreaktion gegen den Krebs mit VSV-GP ausgelöst werden kann, kooperiert die Gruppe von Prof.in von Laer eng mit dem WissenschafterInnenteam von Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Romani und Direktor Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth von der Innsbrucker Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie. Die Zusammenarbeit hat das Ziel, eine kombinierte onkolytische Virus- und Immuntherapie gegen das Melanom zu entwickeln. Zur VSV-GP-Behandlung des Eierstockkrebses arbeiten die Wissenschafterinnen der Sektion für Virologie mit Direktor Univ.-Prof. Dr. Christian Marth, stellv. Direktor ao. Univ.-Prof. Dr. Alain-Gustave Zeimet und PD Dr. Heidi Fiegl von der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie mit Direktor Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Horninger und ao. Univ.-Prof. Dr. Zoran Culig von der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie zusammen.

„Vira Therapeutics“ gewann Businessplanwettbewerb „adventure X“
Mit ihrer Unternehmensidee „Vira Therapeutics“ konnte das Innsbrucker Forscherinnenteam beim Businessplanwettbewerb „adventure X“ den ersten Platz belegen. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 130 TeilnehmerInnen in 71 Teams am „adventure X“ beteiligt und ihre Geschäftsidee in nur fünf Monaten zu einem tragfähigen Geschäftsplan entwickelt. Auf Platz zwei landete das Team Bico. Dieses will das Training sportlicher Fahrtechniken auf dem Mountainbike mit Hilfe einer innovativen Hardware und Software für Smartphones professionalisieren. Das drittplatzierte Team Bucinator entwickelt und vermarktet Produkte mit einem patentierten Sensor-System, das sturzgefährdete PatientInnen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen schützt. Sowohl das erstplatzierte Team der Medizinischen Universität, als auch der Bronzemedaillengewinner, der ehemalige Krankenpfleger und Neo-Unternehmer Dr. Johannes Hilbe, gründen ihre Unternehmen mit Technologien zu Themen, die sie an den heimischen Forschungseinrichtungen bearbeiten. Dr. Hilbe hat seinen „Bucinator“ im Rahmen seiner Dissertation und Arbeit als Unversitätsassistent der UMIT entwickelt. Eine Tatsache, die auch die Schirmherrin der Veranstaltung, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf bei der Prämierung in Innsbruck würdigte: „Ganz besonders freut mich der starke Faktor Technologievorsprung am Siegerpodest. Er wird für sehr hochwertige Arbeitsplätze in den neuen Unternehmen sorgen. Zudem stellt er unter Beweis, dass unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein wichtiger Innovationsmotor für unsere Wirtschaft sind und wir den Technologietransfer optimal unterstützen.“

„Best of Biotech“: Vira Therapeutics überzeugt bei Zwischenprämierung
Die innovative Idee von Prof.in von Laer und ihrem Team konnte bisher nicht nur bei der „adventure X“- Jury punkten: Auch in der ersten Phase des internationalen Businessplanwettbewerbes „Best of Biotech“ schaffte es „Vira Therapeutics“ unter die drei besten Geschäftsideen der Zwischenprämierung des zweistufigen Wettbewerbs. WissenschafterInnen und Studierende mit Fokus Life Sciences aus 15 Ländern und drei Kontinenten stellten bei Best of Biotech ihr unternehmerisches Talent unter Beweis. 54 innovative Unternehmensideen mit wirtschaftlichem Potenzial wurden bei der sechsten Runde von Best of Biotech eingereicht. Der internationale Businessplanwettbewerb wird von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend finanzierte Start-Up-Initiative will die wirtschaftliche Nutzung von Forschungsergebnissen ankurbeln, um so mit zukunftsweisenden Ideen den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. In der zweiten Phase des Wettbewerbs, die bis 29. Juli dauert, können die TeilnehmerInnen nun ihre vollständigen Businesspläne einreichen. Im Rahmen des Wettbewerbs erhalten die teilnehmenden ForscherInnen dazu intensives Feedback.

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v. l.: Gratulierten den Siegerinnen Prof.in von Laer und Dr.in Egerer (Mitte) bei der "adventure X"-Preisverleihung: Vizerektorin o. Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch (l.) und Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. (Foto: Standortagentur Tirol)

(hof)

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