Spitzenforscher Lukas Huber bleibt Life Sciences-Standort Tirol erhalten
Dem Molekularbiologen Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber wurde eine Professur und Direktorenstelle für System-Pharmakologie in der Krebsforschung am University College Dublin angeboten. Doch der Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck, Leiter des Biozentrums sowie des Krebsforschungszentrums ONCOTYROL, bleibt in Tirol und widmet sich weiterhin der hiesigen Forschung.
Das Angebot aus Irland erreichte Univ.-Prof. Dr. Lukas A. Huber unverhofft. Er hatte sich für den Posten an Irlands größter Universität, dem University College Dublin nicht beworben, doch Head Hunter waren auf den Molekularbiologen und vielfältig engagierten Forscher aus Tirol aufmerksam geworden. „Dies liegt nicht zuletzt daran, dass unsere Arbeit hier am Biozentrum und in ONCOTYROL weit über die Grenzen Österreichs hinaus sichtbar geworden ist“, erläutert Prof. Huber hinsichtlich der internationalen Reputation der unter seinem Mitwirken aufgebauten Forschungszentren bzw. Netzwerke. Interdisziplinäre Kooperationen, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Implementierung nachhaltiger Forschungsstrukturen prägen die Tätigkeit des Wissenschafters seit Jahren. „Professor Huber zählt zweifellos zu unseren besten Köpfen. Wir sind froh, dass er uns mit seiner Expertise und seinem großen Engagement erhalten bleibt“, betont der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs. So hat Huber unter anderem ONCOTYROL mit ins Leben gerufen. Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderte Kompetenzzentrum für personalisierte Krebsmedizin ist ein internationaler Verbund von rund 60 Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern und hat nachhaltig zur Stärkung des Life Sciences-Standortes Tirol beigetragen.
Tiroler Forschungsstrukturen als Vorbild
„Ich sollte in Dublin praktisch so etwas wie ONCOTYROL aufbauen, in Zusammenarbeit mit der Industrie, der Klinik und dem gesamten Bereich der Life Sciences am Campus des University College Dublin“, berichtet Prof. Huber vom dortigen Vorhaben und zugleich verlockenden Angebot an seine Adresse. Wie es im aktuellen „Research Strategic Plan“ des University College Dublin heißt, soll die Expertise in den Life Sciences ausgebaut werden, um innovative Programme zu entwickeln. „Die Verantwortlichen haben dort viel Geld in die Hand genommen, alleine die Screening Straße mit Roboterunterstützung kostet mehrere Millionen Euro“, so Huber. Auch in Irland wird auf die Bündelung von Bereichen wie „Biomolecular and Biomedical Science“ und somit das zukunftsträchtige Forschungsfeld Life Sciences gesetzt. Ein Schwerpunkt, den die Medizinische Universität Innsbruck bereits vor vielen Jahren für sich definiert und in dem sie sich auf internationalem Spitzenniveau etabliert hat. Ein Zeugnis und vielversprechender Impulsgeber für dieses ausgewiesene Stärkefeld ist das im Mai eröffnete „Centrum für Chemie und Biomedizin“, das Forschungsgruppen beider Innsbrucker Universitäten unter einem Dach vereint.
International anerkannter Experte
Lukas A. Huber wurde 1961 in Wien geboren, studierte in Innsbruck Medizin und promovierte 1989 mit einer Dissertation über die Immunologie des Alterns. Nach kurzer Assistenzzeit bei Prof. Georg Wick zog es ihn zu Forschungsaufenthalten ins Ausland, ans EMBL nach Heidelberg und an die Universität Genf. Von 1996 an leitete er eine Arbeitsgruppe am renommierten Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien. 2002 kehrte er, dem Ruf der Medizinischen Universität folgend, nach Innsbruck zurück. In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit konzentriert er sich auf die räumliche und zeitliche Koordination von Zellsignalen, die zur Krebsentstehung führen können und wendet dabei insbesondere die Methoden der Proteomik an, die die Gesamtheit aller an einem biologischen Vorgang oder innerhalb eines Zellabschnitts aktiven Eiweißstoffe erfasst.
Weiterführende Links:
• http://biocenter.i-med.ac.at/
• http://www.oncotyrol.at/
(red)