CBS Course on Medical Mycology erstmals in Innsbruck
Die Interaktion von Pilz und Mensch steht im Mittelpunkt der medizinischen Mykologie und liegt auch im Fokus eines seit 1989 jährlich an internationalen Veranstaltungsorten abgehaltenen Expertenkurses des in Utrecht ansässigen Fungal Biodiversity Centre (CBS). Der international renommierte CBS Course on Medical Mycology fand diesen Sommer erstmals in Österreich statt.
„Im Rahmen des an der Medizinischen Universität Innsbruck etablierten Infektiologie-Schwerpunktes stellt die erfolgreiche Durchführung des Pilz-Workshops in Innsbruck vor allem auch eine Stärkung des medizinisch mykologischen Kompetenzbereichs in Innsbruck und Österreich dar“, freut sich Mag.a Dr.in Michaela Lackner von der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie (Direktorin: Univ.-Prof.in Cornelia Lass-Flörl), die den Intensivkurs lokal organisiert hatte.
Herausforderung Mykologie
Vertreter der Schimmelpilzgattung Aspergillus kommen weitverbreitet in der Umwelt vor, der Mensch kommt dadurch ständig mit deren Sporen in Kontakt, jedoch sind nur wenige der 185 verschiedenen Aspergillenarten humanpathogen und damit von klinischer Bedeutung. „Pilzinfektionen stellen per se als auch im Zusammenhang mit einer weltweit zunehmenden Prävalenz eine besondere medizinische Herausforderung dar und erfordern ein multidisziplinäres Vorgehen“, erläutert Univ.-Prof.in Lass-Flörl die Relevanz konsequenter Fort- und Weiterbildung, zumal invasive Mykosen eine wesentliche Ursache für Morbidität und Mortalität bei immunsupprimierten PatientInnen (etwa nach Chemotherapien, Transplantationen oder HIV Infektionen) darstellen.
Vor diesem Hintergrund wandte sich der CBS Kurs vorwiegend an infektiologisch tätige MedizinerInnen, MikrobiologInnen, DermatologInnen, und PharmazeutInnen. 25 TeilnehmerInnen aus sechs Ländern, darunter 12 ÖsterreicherInnen, aus den entsprechenden Fachbereichen nutzten Anfang August dann auch die Gelegenheit, sich in Innsbruck an insgesamt zwölf Kurstagen über den aktuellen Status von Diagnose, Therapie und Prävention zu informieren, neue Forschungsergebnisse sowie spezielle Fallpräsentationen zu diskutieren und sich auf hohem Niveau wissenschaftlich auszutauschen. Das inhaltlich breite Spektrum der klinischen Mykologie wurde in anspruchsvollen Vorträgen von internationalen und lokalen ExpertInnen dargestellt. Unter den Vortragenden konnte wie jedes Jahr auch Kursbegründer Prof. Sybren de Hoog, Senior Wissenschafter am CBS-KNAW Fungal Biodiversity Centre in Utrecht und an der Universität Amsterdam begrüßt werden.
Fortbildungshungrige MykologInnen reisen zum nächstjährigen CBS Kurs übrigens nach Guang Zhou (China) und 2014 nach New York (USA).
(dh)
Links:
CBS - Centraalbureau voor Schimmelcultures
http://www.cbs.knaw.nl/
Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
http://www3.i-med.ac.at/hygiene/