search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Wissenschafts- und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg überreichte den Preis an Dr.in Katrin Watschinger.

Forscherin der Medizinischen Universität Innsbruck erhält Förderpreis des Landes Tirol

Die Chemikerin Katrin Watschinger wurde mit dem Förderpreis des Landes Tirol ausgezeichnet. Derzeit forscht die gebürtige Südtirolerin mit einem „Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium“ des österreichischen Wissenschaftsfonds an der University of Oxford in England an der Regulation und Funktion von Alkylglycerol Monooxygenase. Im Februar 2013 kehrt Watschinger in die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Ernst Werner von der Sektion für Biologische Chemie des Innsbrucker Biozentrums zurück.

Im Rahmen eines Festaktes wurden am 15. Oktober der „Tiroler Landespreis für Wissenschaft“ und der „Förderpreis des Landes Tirol“ verliehen. Den Landespreis erhielt heuer Univ.-Prof. Dr. Jörg Striessnig. Auf Empfehlung des Leiters des Centrums für Molekulare Biowissenschaften und der Abteilung Pharmakologie und Toxikologie des Instituts für Pharmazie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wurde Katrin Watschinger von der Medizinischen Universität Innsbruck mit dem Förderpreis des Landes Tirol ausgezeichnet. „Wissenschaft und Forschung sind ein wichtiges zukünftiges Handlungsfeld im globalen Standortwettbewerb. Die Förderung von Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftlern ist dem Land Tirol daher ein ganz besonderes Anliegen“, erklärte Wissenschafts- und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg anlässlich der Zuerkennung des Förderpreises an Katrin Watschinger. Die aus Sexten in Südtirol stammende, 33jährige Preisträgerin freute sich sehr über die Auszeichnung. „Einerseits ist der Preis eine Anerkennung meiner bisherigen Leistungen und eine große Wertschätzung. In Tirol gibt es viele sehr gute Nachwuchsforscherinnen und -forscher, ich empfinde den Förderpreis daher als große Ehre. Anderseits ist der Preis natürlich ein Ansporn für die Zukunft.“

Mehrfach ausgezeichnete Forscherin
Katrin Watschinger absolvierte ihr Chemiestudium mit Spezialisierung in Biochemie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Ihre Doktorarbeit über einen Kalziumkanal hat sie bei Prof. Striessnig verfasst. Watschinger kann zahlreiche wissenschaftlich anerkannte Veröffentlichungen sowie Forschungsaufenthalte in Montpellier, Wien, London und Oxford aufweisen. Sie wurde bereits mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet: 2010 etwa mit dem „Blair-Curtius-Pfleiderer-Wachter Award for Pteridine Research“ sowie mit dem „Sanofi-Aventis-Preis“, 2007 mit dem British Council Researcher Exchange Programme Award“. Seit 2011 lehrt sie an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Neue Einblicke in den Fettstoffwechsel
Derzeit forscht Watschinger mit einem „Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium“ des österreichischen Wissenschaftsfonds an der University of Oxford in England an der Regulation und Funktion von Alkylglycerol Monooxygenase. Das fettspaltende Enzym reguliert unter anderem den Fettstoffwechsel. Seit seiner ersten Beschreibung im Jahr 1964 haben ForscherInnen immer wieder versucht, diesem Enzym einen Abschnitt auf unserer Erbinformation - also jener DNA-Sequenz, die den Bauplan dieses Enzyms enthält – zuzuordnen. Watschinger ist es 2010 gelungen, den genauen Gen-Abschnitt für die Codierung dieser Enzymreaktion in einem eigens entwickelten Zellkulturmodell zu identifizieren. Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlichte Forschungsarbeit lieferte somit einen wichtigen Baustein für das Verständnis des menschlichen Fettstoffwechsels und des genetischen Bauplans. „Allerdings ist die Funktion des Enzyms immer noch nicht bekannt. Das bedeutet, wir wissen beispielsweise noch nicht, ob es Krankheiten gibt, die damit assoziiert sind“, erklärt Watschinger das hohe Potential ihres derzeitigen Forschungsschwerpunktes. Weitere Einblicke in die Struktur des Eiweißmoleküls bietet aber bereits ein aktueller Aufsatz von Watschinger und Kollegen, der unter dem Titel „Catalytic residues and a predicted structure of tetrahydrobiopterin-dependent alkylglycerol monooxygenase“ im April diesen Jahres im Biochemical Journal erschienen ist. Die Stellung der Alkylglycerol Monooxygenase Reaktion im Stoffwechsel wird in einem aktuellen Übersichtsartikel von Watschinger und Prof. Werner vom Innsbruck Biozentrum beleuchtet, der im Juli diesen Jahres mit dem Titel „Orphan enzymes in ether lipid metabolism“ in der Zeitschrift Biochimie veröffentlicht wurde.

(B. Hoffmann)

Weitere Informationen:
- Sektion für Biologische Chemie

- Katrin Watschinger

- My Point Bericht: Sanofi Aventis Preis 2010

- Aufsatz “Catalytic residues and a predicted structure of tetrahydrobiopterin-dependent alkylglycerol mono-oxygenase”.Watschinger K, Fuchs JE, Yarov-Yarovoy V, Keller MA, Golderer G, Hermetter A, Werner-Felmayer G, Hulo N, Werner ER. Biochem J. 2012 Apr 1;443(1):279-86.

- Aufsatz „Orphan enzymes in ether lipid metabolism” von Katrin Watschinger und Ernst R. Werner

- Aufsatz “Identification of the gene encoding alkylglycerol monooxygenase defines a third class of tetrahydrobiopterin-dependent enzymes” von Watschinger K, Keller MA, Golderer G, Hermann M, Maglione M, Sarg B, Lindner HH, Hermetter A, Werner-Felmayer G, Konrat R, Hulo N, Werner ER., Proc Natl Acad Sci USA., 2010 Aug 3; 107(31):13672-7. Epub 2010 Jul 19.

Aktuell