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Österreicher erhält weltweit bedeutendsten Anästhesiologie-Preis

Der Anästhesist Peter Nagele, der in Innsbruck Medizin studierte, wurde kürzlich mit dem Presidential Scholar Award der American Society of Anesthesiologists (ASA) geehrt. Der Leiter der Abteilung für Trauma-Anästhesiologie an der renommierten Washington University School of Medicine ist der erste Europäer, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.

Im Rahmen der kürzlich zu Ende gegangenen Jahrestagung der American Society of Anesthesiologists (ASA) in Washington, DC, erhielt der aus Österreich stammende Mediziner Peter Nagele (41) den Presidential Scholar Award 2012. Die Auszeichnung gilt als weltweit renommiertester „Mid-Career-Award“ in der Anästhesiologie. Der Preis wird jedes Jahr an einen einzigen Forscher verliehen, der für das hochrangig besetzte Auswahlkomitee den bedeutendsten Beitrag für die anästhesiologische Forschung geleistet hat. Nach der Preisverleihung luden der österreichische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Dr. Hans-Peter Manz, und der Wissenschaftsattaché, Mag. Philipp Marxgut, zu einem feierlichen Empfang in die österreichische Botschaft in Washington, DC.

Der in Ried im Innkreis/Oberösterreich geborene und in Salzburg aufgewachsene Nagele studierte Medizin in Innsbruck und absolvierte seine Facharztausbildung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Wiener AKH. Mit einem Erwin Schrödinger-Stipendium des Wissenschaftsfonds FWF ging er 2000 für zwei Jahre an die Washington University in St. Louis (US-Bundesstaat Missouri), die zu den fünf besten Medizin-Unis der USA zählt. In dieser Zeit veröffentlichte Nagele mehrere bedeutende Studien, unter anderem in Fachzeitschriften wie den Proceedings of the National Academy of Sciences, die wichtige neue Erkenntnisse über den molekularen Wirkmechanismus von Anästhetika, insbesondere Lachgas und Xenon, lieferten. Für diese Arbeiten wurde Nagele 2004 mit dem Forschungsförderungspreises der Erste Bank von der Ärztekammer Wien ausgezeichnet.

Wegweisende Anästhesie-Forschung

Nach Abschluss des Forschungsaufenthaltes kehrte Nagele wieder nach Wien zurück, beendete seine Facharztausbildung und habilitierte sich in Folge. 2006 wurde er mit dem Otto-Kraupp-Preis für die beste medizinische Habilitation in Österreich ausgezeichnet. Schon ein Jahr zuvor nahm der Mediziner eine Einladung an, wieder an die Washington University in St. Louis zurückzukehren, um dort seine Forschungsarbeiten fortzusetzen. In den letzten Jahren konzentrieren sich Nageles Forschungsarbeiten auf die angewandte Forschung an der Schnittstelle zwischen Anästhesie, Pharmakogenetik, individualisierter Medizin und Myokardinfarkt mit dem Ziel das Herzinfarktrisiko von PatientInnen zu senken, die sich einem operativen Eingriff unterziehen. Nagele gilt mittlerweile als einer der führenden Forscher in diesem Gebiet und wurde als erster Österreicher und einer der wenigen Europäer in das Editorial Board (Herausgeber-Gremium) von Anesthesiology, der führenden Fachzeitschrift in diesem Gebiet, gewählt. Der Anästhesist wurde von mehreren renommierten Forschungsinstitutionen in den USA gefördert, unter anderem von den National Institutes of Health (NIH) und der American Heart Association.

Gemeinsam mit Ko-AutorInnen veröffentlichte Nagele 2010 eine bahnbrechende Studie im Bereich der Herz-Lungen-Wiederbelebung in der führenden Medizinzeitschrift Lancet, die weltweit für Aufsehen sorgte und unter anderem in CNN und USA Today berichtet wurde. Für diese Arbeit wurde Nagele letztes Jahr der Theodor-Billroth-Preis der Wiener Ärztekammer verliehen.

Der Mediziner mit Tiroler Wurzeln (der Vater ist Innsbrucker,  familiäre Beziehungen gibt es außerdem auch ins Wipptal) und Tiroler Verbindungen (Nagele ist noch immer als Brigadearzt der 6. Jägerbrigade beim Bundesheer in Absam beordert) ist seit ein paar Jahren Leiter der Abteilung für Trauma-Anästhesiologie am Barnes-Jewish-Hospital am Washington University Medical Center in St. Louis. Der Anästhesist war Gründungsmitglied des Vereins ASCINA (Austrian Scientists and Scholars in North America), dem er von 2008 bis 2011 auch als Präsident vorstand.

(APA/red)

 

Links:

American Society of Anesthesiologists (ASA)
http://www.asahq.org/
Austrian Scientists and Scholars in North America, ASCINA
http://ascina.at/

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