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Radiopharmazeutin ist Siegerin des CAST technology award 2012

Am 5. November 2012 wurden die Siegerinnen und Sieger des CAST technology award 2012 im Life Science Center Innsbruck ausgezeichnet. Dr.in Elisabeth von Guggenberg, Radiopharmazeutin an der Universitätsklinik für Nuklearmedizin landete mit ihrem vielversprechenden Projekt zur Entwicklung eines spezifischen Minigastrin-Analogons auf dem ersten Platz.

Mit dem CAST technology award sucht CAST gemeinsam mit dem Kooperationspartner transidee in regelmäßigen Abständen Geschäftsideen zur wirtschaftlichen Verwertung von Entwicklungen, Erfindungen und Forschungsergebnissen aus dem Kreis der Forscherinnen und Forscher der Tiroler Hochschulen und Forschungseinrichtungen. „Auch heuer haben wieder zahlreiche aktive Wissenschafterinnen und Wissenschafter die Chance genützt, ihre Ideen von einer fachkundigen Jury auf Markttauglichkeit prüfen zu lassen. Dass die drei Siegerprojekte aus drei verschiedenen Einrichtungen des Standorts kommen, freut mich ganz besonders“, betonte transidee Geschäftsführerin und Kooperationspartnerin Dr.in Sara Matt-Leubner


Gewinn für Diagnose und Therapie des medullären Schilddrüsenkarzinoms

Die diesjährigen Einreichungen wurden von einer Fachjury nach den Kriterien Marktpotential, Innovationskraft, Kundennutzen, Wettbewerbssituation und wirtschaftliche Realisierbarkeit bewertet. Das Projekt von Dr.in Elisabeth von Guggenberg - seit 2001 an der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck tätig - konnte die Jury dabei am meisten überzeugen. Die Pharmazeutin beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Entwicklung radioaktiv markierter Gastrin-Derivate zur spezifischen Diagnose und zielgerichteten Therapie des medullären Schilddrüsenkarzinoms. Gastrin ist ein Peptidhormon des Magen-Darm-Traktes, das unter anderem in der Produktion von Magensäure und der Ausschüttung von Insulin, Glukagon und Somatostatin eine Rolle spielt. In der Nuklearmedizin wird die Substanz in geringsten Stoffmengen eingesetzt, welche unter der pharmakologischen Wirkung liegen. „Medulläre Schilddrüsenkarzinome, aber auch kleinzellige Bronchialkarzinome, gastrointestinale Stromatumore (Bindegewebstumor des Magen-Darm-Traktes), stromale Ovarialkarzinome und Astrozytome (häufiger Tumor des Gehirns) können mit diesem neuen Peptid-Marker bildgebend erfasst werden, aber auch einer zielgerichteten Radionuklidtherapie zugeführt werden. Das neue entwickelte Analogon zeigte in präklinischen Untersuchungen neben einer hohen Anreicherung im Tumor ein verbessertes pharmakokinetisches Profil, also auch weniger Nebenwirkungen, und kann über einen Linker mit verschiedenen Radioisotopen markiert werden“, erklärt Preisträgerin von Guggenberg den Benefit ihrer Entwicklung. Die Entwicklung eines radioaktiv markierten Gastrin-Analogons mit optimalen Eigenschaften für die diagnostische und therapeutische Anwendung in der Nuklearmedizin ist für die Nachsorge und das klinische Management von Patienten mit fortgeschrittenem medullären Schilddrüsenkarzinom und anderen Tumoren von hohem Stellenwert.

Die Univ.-Klinik für Nuklearmedizin unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini gilt als internationales Referenzzentrum in der Behandlung von Tumor- und Schilddrüsenerkrankungen. Erst kürzlich wurde in Innsbruck ein neues radiopharmazeutisches Labor etabliert, das mit seiner modernen Infrastruktur in Österreich einzigartig ist.

 
Weitere innovative Ideen

Den zweiten Platz des CAST technology award 2012 belegte Dr. Eduard Stefan vom Institut für Biochemie und dem Center for Molecular Biosciences (CMBI) der Universität Innsbruck. Das Preisgeld für den dritten Platz wurde auf Roland Schroll und Clemens Kofler vom Institut für strategisches Management, Marketing und Tourismus der Universität Innsbruck sowie auf Martin Hofstetter vom Institut für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik an der UMIT aufgeteilt.

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CAST technology award 2012 – ungeachtet dessen, ob sie prämiert wurden oder nicht – besteht als nächster Schritt die Möglichkeit, ihre Ideen beim Businessplanwettbewerb adventure X mit tatkräftiger Unterstützung von Coaches und Fachexpertinnen und -experten zu einem schriftlichen Geschäftskonzept – dem Businessplan – auszubauen und einen weiteren Schritt in Richtung eigenes Unternehmen zu setzen. Der neue Durchgang startet voraussichtlich im Frühjahr 2013.

(D.Heidegger)

 

Links:

Univ.-Klinik für Nuklearmedizin
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_nuklearmedizin.html

CAST
http://www.cast-tyrol.com/

Businessplanwettbewerb AdventureX
http://www.adventurex.info/ 

Presseinformation zur Eröffnung des neuen radiopharmazeutischen Labors

https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2011/33.html

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