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Von links:  D. Groheux, Paris (Best Clinical Paper 2011), R. Haubner, Innsbruck (Best Basic Science Paper 2011), D.B. Husarik, Zürich (Most Cited Paper 2011), P. Bourguet, Rennes (President of the Executive Committee of the EANM)

Univ.-Klinik für Nuklearmedizin: Auszeichnung für Grundlagenforschung

Stellvertretend für ein Forschungsteam der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini) hat Dr. Roland Haubner die Auszeichnung „Best Basic Science Paper 2011“ für eine Publikation im renommierten „European Journal of Nuclear Medizin & Molecular Imaging“ entgegengenommen. In dem Beitrag wird die Entwicklung von radioaktiv markierten Verbindungen zur nicht-invasiven Darstellung molekularer Prozesse bei der Tumorangiogenese behandelt.

Im Rahmen des 25. Jahrestreffens der EANM (European Association of Nuclear Medicine), das vom 27.-31. Oktober 2012 in Mailand abgehalten wurde, erhielt Dr. Roland Haubner, Radiochemiker an der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin, stellvertretend für das Forschungsteam den EANM-Springer-Preis „Best Basic Science Paper 2011“ verliehen. An der Arbeit waren neben drei ForscherInnen aus Tübingen und Freiburg aus Innsbruck auch Mag. Peter A. Knetsch, Dr. Milos Petrik, Mag.in Christine Rangger, Dr.in Elisabeth von Guggenberg, Doz. Dr. Clemens Decristoforo und Univ.-Prof.Dr. Irene Virgolini beteiligt. Das ForscherInnenteam leistete mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Therapieplanung und -kontrolle sogenannter Antiangiogenese-Therapien bei TumorpatientInnen. Bei diesem Therapieansatz soll durch Medikamentengabe, die Gefäßneubildung (Angiogenese) bei Tumor- und anderen Erkrankungen eingedämmt werden. Diese Blockade der Gefäßneubildung im Tumor soll zum sog. „Aushungern“ des Tumors und somit zum Stop des Tumorwachstums führen. Ein Rezeptor der in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielt ist das Integrin avb3. „In unserer Forschungsarbeit haben wir av-selektive kleine Peptide (RGD-Peptide) die sich an diesen Rezeptor binden so modifiziert, dass sie ein radioaktives Isotop tragen und mit den bildgebenden nuklearmedizinischen Verfahren nicht-invasiv dargestellt werden können.“ Fokus des Interesses lag dabei auf der Darstellung mittels der Positronen-Emissions-Tomography (PET), da somit das leistungsfähigste nuklearmedizinische Verfahren zum Einsatz kommt. Damit wird es möglich, durch nuklearmedizinische Bildgebung festzustellen, ob der Tumor von PatientInnen über das Integrin avb3verfügt oder nicht. Dadurch sollte eine wichtige Vorauswahl für eine mögliche Anti-Angiogenesetherapie, die diesen Rezeptor als Zielstruktur hat, getroffen werden können. Aber auch grundstäzlich sollten Therapien, die einen Einfluss auf die Blutgefäßneubildung haben und eine Änderung der Integrin avb3 bedingen nicht-invasive kontrolliert werden können. Damit auch die PatientInnen möglichst bald von diesen Erkenntnissen der Grundlagenforschung an der Univ.-Klinik für Nuklearmedizin profitieren, will Dr. Haubner und seine KollegInnen jetzt möglichst bald mit ihrer Peptid-Substanz in klinische Studien gehen, um dort die Verwendbarkeit weiter zu untersuchen. Die hohen Standards and die Produktion solcher Radiopharmaka für den klinischen Einsatz ist durch die vor einem Jahr an der Nuklearmedizin in Betrieb genommenen neuen GMP-konformen Labore sehr gut erfüllt und macht solche klinischen Studien erst möglich.

Zur Person:

Dr. Haubner hat an der TU München am Institut für Organische Chemie und Biochemie promoviert. Bevor er als Universitätsassistent an die Univ.-Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck kam, war der Radiochemiker an der Nuklearmedizinischen Klinik des Klinikum rechts der Isar der TU München als Projektleiter tätig. Der gebürtige Münchner hat bereits zahlreiche Förderungen und Preise erhalten. Bereits vor zehn Jahren konnte er schon einmal den EANM Springer Preis 2001 „Best Science Paper“ entgegennehmen. Mit dem Mallinckrodt- Förderpreis der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin erhielt die jetzt in Mailand ausgezeichnete Arbeit Anfang diesen Jahres schon eine renommierte nationale Auszeichnung.

Publikation: http://www.springer.com/medicine/nuclear+medicine/journal/259

“[68Ga]NODAGA-RGD for imaging αvβ3 integrin expression” AutorInnen: Peter A. Knetsch, Milos Petrik, Christoph M. Griessinger, Christine Rangger, Melpomeni Fani, Christian Kesenheimer , Elisabeth von Guggenberg, Bernd J. Pichler, Irene Virgolini, Clemens Decristoforo, Roland Haubner“

Link: http://dx.doi.org/10.1007/s00259-011-1778-0

Weitere Links:

Univ.-Klinik für Nuklearmedizin
http://www.nuklearmedizin-innsbruck.com/

(B. Hoffmann)

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