search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

news_tanzaniapsd.jpg

Zusammenarbeit mit Tansania im Dienste der Gesundheit

Die jeweiligen Rektoren der Medizinischen Universität Innsbruck und des St. Francis College of Health an allied sciences, Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs und Prof. Cassian C. Magori, haben einen Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen. Aus diesem Anlass veranstaltete Prof. Dr. Bernhard Frischhut vom Verein „Ärzte für Ifakara“ einen Informationsabend. Er stellte das Projekt vor und diskutierte mit dem interessierten Publikum weitere notwendige Schritte.

Vor 65 Jahren gründete der Tiroler Arzt Dr. Karl Schöpf in Ifakara im Zentrum Tansanias das St. Francis College of Health and allied sciences (SFUCHAS) mit einer Bettenkapazität von 370. Es ist eines von insgesamt sechs Krankenhäusern in Tansania. In diesem Land kommt ein Arzt auf 20.000 Menschen, zum Vergleich ist in Österreich das Verhältnis etwa 1:400.

Nur etwa 43 Prozent der Geburten in Tansania werden medizinisch betreut, Malaria ist die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren und 6,2 Prozent der EinwohnerInnen sind mit dem HI-Virus infiziert. Im St. Francis Hospital hat man sich dementsprechend auf die Erforschung und Behandlung von HIV und Tropenkrankheiten wie Malaria spezialisiert.

Dank der finanziellen Unterstützung von der Entwicklungshilfe der Österreichischen Bundesregierung (ADA), der Tiroler Landesregierung und vieler privater FörderInnen konnten bisher unter anderem gut ausgestattete klinische Abteilungen für Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Frauenheilkunde und Pädiatrie eingerichtet werden. Für eine optimale medizinische Ausbildung besteht aktuell allerdings ein großer Mangel an Lehrkräften. Ein Grund dafür ist der starke „brain drain“, d.h. die Abwanderung der ausgebildeten ÄrztInnen, aktuell vor allem nach Botswana.


Unterstützung, wo sie gebraucht wird

Im November 2010 wurde in Ifakara deshalb zusätzlich ein Medizinisches College gegründet, um die Ausbildung des Klinikpersonals und die medizinische Versorgung der lokalen Bevölkerung weiterhin zu fördern. Das College ist räumlich und personell mit dem St. Francis Hospital verbunden, es ist somit zugleich Ausbildungs- und Arbeitsstätte.

Der Verein „Ärzte für Ifakara“ unterstützt dieses Projekt mit Fachwissen und Equipment. Viele der 36 Mitglieder waren bereits in Ifakara, um Vorträge zu halten und gemeinsam mit den dort ansässigen ÄrztInnen die Behandlungstechniken zu verbessern. Aktuell besteht vor allem ein hoher Bedarf an LektorInnen in den Bereichen Allgemeinmedizin, Pharmazie, Labormedizin und Medizintechnik.

 

Neue Lehrpläne und viele Gastvorträge

In Zukunft ist es allen Mitgliedern des Vereins „Ärzte für Ifakara“ weiterhin ein großes Anliegen, mehr Struktur in das noch junge Projekt zu bringen. Es sollen z.B. konkrete Lehrpläne mit vorab festgelegten Themenschwerpunkten und Blockveranstaltungen erstellt werden. Die Studierenden in Ifakara können sich dadurch bereits vorab auf das entsprechende Fachgebiet vorbereiten, sodass die Vorträge der GastlektorInnen aus Innsbruck umso produktiver und vor allem effektiver sein können.

Mit einem Lehrplan kann all dies wesentlich besser organisiert werden. Prof. Frischhut betont im Zuge dessen, wie wichtig nicht nur das finanzielle, sondern in erster Linie auch das persönliche Einbringen der FörderInnen dieses Projektes ist, und hofft, dass in Zukunft noch mehr GastlektorInnen für Ifakara gewonnen werden können. Denn nicht nur für die Menschen in Tansania, sondern auch für sie selbst wäre die Mitarbeit im St. Francis College of Health and allied.

(red)

 

Weiterführende Links:

Verein "Ärzte für Ifakara"
www.ifakara.org

 

St. Francis University College of Health and Allied Sciences
http://www.sfuchas.ac.tz/

 

 

 

 

 

Aktuell