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Beim Vortrag vor Ort mit dabei (von links): Forum Land Bezirksobfrau DI Regina Norz, Bezirksbäuerin-Stv. Elisabeth Ripfl, Referent Primar Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner und Bezirksbäuerin-Stv. Karoline Schapfl.

Demenz & Alzheimer – was nun?

Demenz ist eine Volkskrankheit. Die dementiellen Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu. Die häufigste Demenzform ist die Alzheimerkrankheit, etwa die Hälfte der an Demenz Erkrankten sind AlzheimerpatientInnen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das und noch mehr erfuhren Interessierte beim Vortrag von Primar Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner beim Medizin für Land und Leute-Vortrag in Kematen.

 „Die Krankheitsdauer ab Diagnosestellung geht von vier bis zwölf Jahren, je jünger der Erkrankte, desto schneller ist der Verlauf“, erläutert Prof. Marksteiner, der als Ärztlicher Leiter der Psychiatrie und Physiotherapie im LKH Hall tätig ist. „Die diagnostische Abklärung erfolgt in vorgegebenen Schritten. Am Beginn steht die klinische Untersuchung, darauf folgen die Laboruntersuchung, die testpsychologische Untersuchung sowie zuletzt die Bildgebung des Gehirns. Die Diagnose ist heute mit einer hohen Diagnosesicherheit zu stellen“, so Prof. Marksteiner. Bereits bei Auftreten der ersten Symptome kann zuverlässig eine Diagnose gestellt werden.

Symptome und Folgen
Die Symptome der Alzheimerkrankheit beginnen charakteristischerweise mit einer Gedächtnisstörung. Diese Störung äußert sich in verstärkter Vergesslichkeit. Das episodische Gedächtnis ist besonders stark betroffen, deshalb können PatientInnen bereits zu Beginn Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit schlecht einordnen. Die Erkrankung breitet sich über die Jahre über das ganze Gehirn aus und je nach betroffener Region kommt es zu weiteren Symptomen. Typischerweise treten bei der Alzheimerkrankheit bis weit in das fortgeschrittene Stadium keine motorischen Störungen auf. „Neben der Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeit sind die Auswirkungen der Demenz auf das Verhalten und auf die Alltagsaktivitäten eine besondere Herausforderung“, erklärt Prof. Marksteiner. Für die Behandlung der Alzheimerkrankheit gibt es mittlerweile zwei etablierte Medikamentengruppen: Cholinesterasehemmer und Glutamatrezeptorantagonisten. Medikamente verzögern das Fortschreiten der Erkrankung, bewirken allerdings nicht, dass die Erkrankung gestoppt werden kann. In den letzten Jahren hat sich bezüglich Vorbeugung in der Wissenschaft viel getan. „Die Ergebnisse sind mit einem einfachen Satz zusammenzufassen: Was schlecht fürs Herz ist, ist auch schlecht fürs Gehirn. Das heißt, Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck im mittleren Lebensalter erhöhen das Risiko an einer Demenz zu erkranken“, bringt es Prof. Marksteiner auf den Punkt. Es hat sich auch gezeigt, dass Menschen, die aktiv am sozialen Leben teilnehmen, das Risiko an einer Demenz zu erkranken verringern können.
In einer umfangreichen Diskussion hatten die BesucherInnen des Vortrages aus der Reihe „Medizin für Land und Leute“ die Möglichkeit, Fragen und Anliegen an den Vortragenden zu richten.Bildrechte: Forum Land, zur freien Verwendung.

Vortragsreihe Medizin für Land und Leute
Die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“ wird seit 2010 von Forum Land und der Medizinischen Universität Innsbruck gemeinsam organisiert. Wissenschaft und Medizin sollen den Menschen durch die besten ReferentInnen der Medizinischen Universität Innsbruck von Landeck bis Lienz nahe gebracht werden. Die Themen stammen aus den Regionen und werden in Zusammenarbeit mit den Sozialsprengeln erstellt. Die Vorträge beginnen um 19:30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos!

Nächster Termin:
Mittwoch, 6. März 2013: Brustkrebsvorsorge mit Univ.-Prof. Dr. Christian Marth im Gh. Lamm, Tarrenz, Bezirk Imst. Beginn: 19.30 Uhr

(Forum Land/B. Hoffmann)

 

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