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Univ.-Prof.in Dr.in Nicole Concin (Mitte) mit Ihren KollegInnen Dr.in Astrid Berger (li) und Dr.in Anouk Wagener. (Foto: MUI/Lackner)

Weltfrauentag: Die Zukunft der Frauenheilkunde wird weiblich

Immer mehr junge Ärztinnen entscheiden sich für das Fach Frauenheilkunde: Unter 20 FachärztInnen in der Ausbildung sind am Innsbrucker Departement für Frauenheilkunde zwei Männer. Auch in Führungspositionen sollen mehr Frauen nachrücken. Die Medizinische Universität Innsbruck hat daher im vergangenen Jahr Univ.-Prof.in Dr.in Nicole Concin als Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde berufen. Ihre Teilzeitprofessur ist ein Novum und deutliches Signal für eine zeitgemäße Personalpolitik.

Seit Jahren ist bemerkbar, dass sich immer mehr Frauen für das Fach Frauenheilkunde entscheiden. Während sich aktuell mehr Frauen als Männer für eine Ausbildung zur Fachärztin der Frauenheilkunde entscheiden, herrscht bei der Geschlechterverteilung unter den 20 OberärztInnen am Innsbrucker Departement für Frauenheilkunde bereits die angestrebte 50-Prozent Quote. Ein Trend, der nicht nur in Österreich zu erkennen ist. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe veröffentlichte kürzlich Zahlen dazu: Auf vier Ärztinnen, die die Facharztprüfung zur Gynäkologie und Geburtshilfe in Deutschland ablegen, kommt nur noch ein Mann. „Kein anderes medizinisches Fach hat eine so hohe Frauenquote“, erklärt Univ.-Prof.in Nicole Concin. Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs hat die Oberärztin des Departements für Frauenheilkunde im vergangenen Jahr als Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde berufen. Damit entspricht die Medizinische Universität Innsbruck nicht nur ihren eigenen Zielen zur Frauenförderung sondern setzt ein deutliches Zeichen dafür, dass Frauen auch in den Führungspositionen der Frauenheilkunde nachrücken sollen. Erfreut über diesen Trend ist auch der Direktor des Innsbrucker Departements für Frauenheilkunde Univ.-Prof. Dr. Christian Marth: „Lange Zeit war unser Fach eine Männerdomäne. Es freut mich, dass jetzt auch Frauen nachkommen, die exzellente Arbeit leisten. Professorin Concin ist ein gutes Beispiel dafür, welche hervorragende Expertise Frauen nicht nur durch ihre klinische Versorgung, sondern auch in der wissenschaftlichen Forschungsarbeit haben.“ Die Wahlmöglichkeit von Patientinnen zwischen einem Frauenarzt und einer Frauenärztin wird als ein wesentliches Qualitätsmerkmal der zeitgemäßen gynäkologischen Versorgung angesehen. „Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern ist daher wünschenswert“, erklärt der derzeitige Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Teilzeitprofessur: Zeitgemäßes Angestelltenverhältnis im Sinne der Frauenförderung
Die Frauenförderung und damit auch verbunden die Steigerung der Frauenquote in leitenden Positionen ist ein erklärtes Ziel der Medizinischen Universität Innsbruck und besonderes Anliegen der Vizerektorin für Personal, Personalentwicklung und Gleichbehandlung, o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch: „Eine wichtige Voraussetzung für eine Förderung von Frauen ist die Möglichkeit einer flexiblen und zeitgemäßen Gestaltung des AngestelltInnenverhältnisses. In diesem Aspekt übernimmt die Medizinische Universität Innsbruck eine wichtige Vorreiterrolle in Österreich.“ So ist Univ.-Prof.in Dr.in Nicole Concin eine der ersten Frauen in Österreich, der eine Teilzeitprofessur ermöglicht wurde. Die insbesondere für ihre Forschungsarbeiten zum Ovarialkarzinom renommierte Forscherin nutzt diese Möglichkeit, um weiterhin auch ihre Tätigkeit als Oberärztin an der Innsbrucker Frauenklinik auszuüben und nicht nur experimentell tätig zu sein. „Ich sehe meine Teilzeitprofessur als wichtiges Signal an die Frauen, dass es Möglichkeiten gibt, Beruf und Familie miteinander auch in Führungspositionen zu vereinen“, erklärt Univ.-Prof.in Concin. Auch für Univ.-Prof. Dr. Christian Marth ist diese Vereinbarkeit ein wichtiger Aspekt. „Viele unserer ausgebildeten Fachärztinnen nutzen die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten. Ich fände es aber auch wünschenswert, wenn es in diesem Bereich zu einem neuen Rollenverständnis kommt. Mehr Männer sollten sich in der Kindererziehung engagieren und damit auch einen Beitrag zu verbesserten wissenschaftlichen Karrieremöglichkeiten von Frauen leisten“, meint Univ.-Prof. Dr. Christian Marth.

Weiterführende Links:
- Innsbrucker Departement für Frauenheilkunde

Frauen an der Medizinischen Universität Innsbruck

- News-Beitrag: „Medizinische Universität Innsbruck beruft Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde“

 

(B. Hoffmann) 

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