Medizinische Universität Innsbruck fördert wissenschaftliche Arbeit von Frauen
Um die wissenschaftliche Arbeit von Frauen an der Medizinischen Universität Innsbruck auszuzeichnen, wurde 2014 zum zweiten Mal ein Preis für die höchste Drittmitteleinwerbung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin und für die beste PhD-Thesis ausgeschrieben. Ao.Univ.-Prof.in Dr.in Gabriele Baier (Sektion für Neurobiochemie) und Ass.-Prof.in Dr.in Elke Griesmaier (Univ.-Klinik für Pädiatrie II) konnten die Auszeichnungen heuer von Rektorin o. Univ.-Prof.in Helga Fritsch entgegennehmen.
Maßnahmen zur Förderung von Frauen werden an der Medizinischen Universität Innsbruck seit Jahren forciert. Ein wichtiger Bereich ist auch die Förderung der wissenschaftlichen Leistungen von Frauen. 2013 wurde zu diesem Zweck von der damals noch als Vizerektorin für Personal, Personalentwicklung und Gleichbehandlung tätigen und nunmehrige Rektorin o. Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch erstmals zwei Preise ausgeschrieben, die explizit der Förderung von Wissenschaftsleistungen von Frauen dienen. Die Auszeichnung erfolgt in Form einer finanziellen Unterstützung für die weitere wissenschaftliche Arbeit. Der Preis für die höchste Drittmitteleinwerbung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin an der Medizinischen Universität Innsbruck ging 2014 an ao.Univ.-Prof.in Dr.in Gabriele Baier von der Sektion für Neurobiochemie (Direktorin: UNiv.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow). Den Nachwuchspreis für die beste PhD-Thesis einer Wissenschafterin der Medizinischen Universität Innsbruck erhielt Ass.-Prof.in Dr.in Elke Griesmaier, PhD von der Univ.-Klinik für Pädiatrie II (Direktorin: Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Kiechl-Kohlendorfer). Rektorin o.Univ.-Prof.in Fritsch überreichte den beiden PreisträgerInnen einen symbolischen Scheck.
Neue Erkenntnisse zur Neuroprotektion
Die Erkenntnisse von Univ.-Prof.in Gabriele Baier und ihrem Team an der Sektion für Neurobiochemie der Medizinischen Universität Innsbruck bringen vor allem neue Erkenntnisse zur Neuroprotektion. Der Forschungsschwerpunkt des Labors lag in der Analyse von Adenosin Rezeptor- bzw. von Purinnukleosid-vermittelten zellulären Signaltransduktionswegen in hypoxischen Neuronen. Die Neuroprotektion und die Neuroregeneration sind zwei mögliche therapeutische Ansätze, um beispielsweise die Zerstörung von Neuronen beim Schlaganfall abzuschwächen. Zudem weisen Befunde daraufhin, dass Purinnukleoside als körpereigene trophische Faktoren, die für das Überleben von Zellen mitverantwortlich sind, im Gehirn wirken könnten. 2013 erhielt die Innsbrucker Biologin die Zusage für ein FWF Projekt zur Analyse der Rolle der PRK1 in der Neuroprotektion (P26002-B24). Die zuvor durch ihre Arbeitsgruppe erfolgte Identifizierung einer Kandidatenrolle für die Purinnukleosid-vermittelte Proteinkinase C-verwandte Kinase 1 (PRK1/PKN1) in der Regulation von neuroprotektiven Prozessen bildete die Grundlage für das geförderte FWF-Projekt. „Mit der Aufklärung der präzisen PRK1-assoziierten molekularen Mechanismen in der Schutzfunktion von Neuronen, werden wir Hinweise auf eine potentiell kritische Rolle der PRK1 in neuroprotektiven Prozessen hinterfragen“, beschreibt Prof.in Baier das wesentliche Projektziel. Weiters soll ein in vivo Ischämie/Reperfusionsmodell mit PRK1 ‚Knockoutmäusen’ etabliert werden. Die Nutzung von genetischen Mausmodellen in Kombination mit Techniken aus Biochemie, siRNA-vermittelten Knockdown und Zellbiologie stellt dabei einen innovativen Forschungsansatz dar. Hinter der erfolgreichen Drittmitteleinwerbung steht für Prof.in Baier vor allem gute Teamarbeit. „Ich danke der Sektion für Neurobiochemie für die Bereitstellung der guten Infrastruktur, meinen Kolleginnen Dr.in Bettin Dr. Bettina Thauerer und Frau Dr. Stephanie zur Nedden für die gute Zusammenarbeit und meinen Kollaborateuren für die Unterstützung des Projektvorhabens.“
Sektion für Neurobiochemie: https://www.i-med.ac.at/neurobiochemistry/
Nachwuchspreis für erfolgreiche Forschung zur Überwachung der Hirnfunktion bei Frühgeborenen
Den Nachwuchspreis für die beste PhD-Thesis einer Wissenschafterin an der Medizinischen Universität Innsbruck erhielt Ass.-Prof.in Elke Griesmaier von der Univ.-Klinik für Pädiatrie II. Entscheidend hierfür waren der ausgezeichnete Abschluss sowie die hervorragenden wissenschaftliche Leistung ihres PhD-Studiums. Die gebürtige Tirolerin studierte von 1999 bis 2005 in Innsbruck Medizin und promovierte mit einer Arbeit zu Erythropoietin als Strategie der Behandlung von Hirnschädigungen bei Frühgeborenen am neonatologischen Forschungslabor in Innsbruck. Von 2006 bis 2013 absolvierte sie ihr PhD-Studium (Curriculum Neurowissenschaften) in Innsbruck. In ihrer PhD-Thesis beschäftigte sich die Medizinerin mit der Evaluation des amplituden-integrierten Elektroenzephalogramms (aEEG), als Methodik zur Beurteilung der elektrokortikalen Funktion bei Frühgeborenen. Die Überwachung von Neugeborenen mittels aEEG ermöglicht eine kontinuierliche Beurteilung der Hirnfunktion und Beobachtung der Entwicklung von Reifungsprozessen nach einer vorzeitigen Geburt. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Schädigungen des unreifen Gehirns mittels aEEG Untersuchungen bereits frühzeitig erkannt werden können. Ziel der PhD-Arbeit von Ass.-Prof.in Elke Griesmaier war es, die Anwendung des aEEG in der klinischen Praxis zu evaluieren und aEEG Signale bei Frühgeborenen zu charakterisieren.
Univ.-Klinik für Pädiatrie II: http://kinderzentrum.uki.at/page.cfm?vpath=paediatrie-ii
(B. Hoffmann)
Weiterführende Informationen:
Beitrag zu den Frauenpreisen 2013:
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/674977.html