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Krebshilfe-Förderung für onkologische Nachwuchsforschung

Im Rahmen des Onkologischen Kolloquiums der Österreichischen Krebshilfe-Krebsgesellschaft Tirol wurden Anfang dieser Woche wieder ausgewählte Dissertationen und Forschungsprojekte von jungen WissenschafterInnen der Medizinischen Universität Innsbruck prämiert. Die diesjährige Fördersumme in der Höhe von 167.000 Euro verteilt sich auf insgesamt 27 Forschungsarbeiten.

Forschungsvorhaben und Dissertationen aus den Bereichen Früherkennung und Behandlung von Tumorerkrankungen sowie grundlegender Fragen der Kontrolle des Zellwachstums sind das Zielgebiet für eine Förderung seitens der Tiroler Krebshilfe. Die großzügige Unterstützung für onkologische Nachwuchsforschung wird jedes Jahr vor allem mit dem engagierten Sammeln von Spenden durch Tiroler Schülerinnen und Schüler möglich gemacht.

Investition in vielversprechende Forschung

Univ.-Prof. Dr. Christian Marth, Direktor der Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und seit März dieses Jahres Präsident der Tiroler Krebshilfe zeigte sich in seinen Begrüßungsworten zum Onkologischen Kolloquium erfreut, „so viel Geld an junge, vielversprechende ForscherInnen verteilen zu dürfen“. Die Anschubförderung junger WissenschafterInnen und innovativer Projekte und die Einbindung neuer Forschungserkenntnisse in die Behandlungsstrategien für KrebspatientInnen sind die zentralen Anliegen der Krebshilfe Tirol, die 1955 als eigenständiger, gemeinnütziger Verein und Mitglied des Dachverbandes der Österreichischen Krebshilfe gegründet wurde.

Die Fördersumme von insgesamt 167.000 Euro verteilt sich in diesem Jahr auf ein mit 35.000 Euro gefördertes Projekt der Kategorie A, 18 Projekte der Kategorie B, welche mit je 5.000 Euro unterstützt werden, ein mit 35.000 Euro ausgestattetes Projekt der Kategorie C (Doktorandenstelle) sowie sieben mit jeweils 1.000 Euro dotierte Dissertationsförderpreise. Einzelne FörderungsnehmerInnen nahmen im Rahmen des Onkologischen Kolloquiums die Gelegenheit wahr, die Ziele ihrer Forschungsvorhaben vorzustellen.

„Defining Complexes of Neurofibromin with Spred Isoforms Involved in Rasopathic Disorders and in Malignant Diseases” (Dr.in Theresia Dunzendorfer-Matt, Sektion für Biologische Chemie, Kategorie B):  Die phänotypisch verwandten Rasopathien Neurofibromatose Typ I (NF-1) und Legius Syndrom (LS) sind durch Hautpigmentierungsstörungen, im Fall von NF-1 jedoch auch durch Neurofibrome und einem hohen Risiko für periphere und ZNS-Tumore charakterisiert. Das Protein Ras, ein zellulärer Regulator von Differenzierungs- und Wachstumsprozessen, (mutiert in ca. 30% der humanen Tumorarten) bildet einen Komplex mit seinen Negativregulatoren Neurofibromin (mutiert in NF-1) und Spred1 (mutiert in LS). Mittels Röntgenstrukturanalyse soll dieser Proteinkomplex, der die Erkrankungen auf molekularer Ebene verlinkt, in seiner dreidimensionalen Struktur dargestellt werden. Unser Ziel ist es, bekannte Mutationen in Patienten funktionell zu verstehen, um eine Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien zu schaffen.

„DETECT SHE: Improving the Detection of Sexual Health Care Needs in Young Women with Breast Cancer“ (Univ.-Doz. Dr. Michael Hubalek, Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Dr.in Anne Oberguggenberger, Univ.-Klinik für Allgemeine und Sozialpsychiatrie, Kategorie A): Mehr als 80 Prozent der Brustkrebspatientinnen leiden unter erkrankungs- und therapieassoziierten sexuellen Problemen. Die Detektionsrate dieser Symptome im klinischen Alltag ist, trotz der hohen Prävalenz und des hohen Belastungspotenzials für die Patientin, gering. Im Rahmen des Projektes wird ein Patient-reported Outcome Screening Instrument – das PRO-SEXCARE – zur systematischen Erfassung von sexuellen Beeinträchtigungen entwickelt und validiert. Das Instrument wird im Zuge einer Feasibility-Testung am BrustGesundheitZentrum in die klinische Routine implementiert. Dies soll die Detektionsrate sexueller Beeinträchtigungen von Brustkrebspatientinnen optimieren und in Folge ein verbessertes Behandlungsmanagement ermöglichen.

„Targeting human skin dendritic cells in situ with antibody-antigen complexes for immunotherapy of cancer" (Sandra Schaffenrath MSc., Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie, Kategorie C): Dendritische Zellen (DZ) der Haut (Langerhanszellen, dermale DZ), sind „Master Regulatoren“ des Immunsystems und werden dazu benutzt, kutane Vakzinierung zu verbessern. Dies geschieht, indem man DZ mit Tumor-Antigenen belädt („Antigen Targeting“) und dadurch die Impfstoffwirkung erhöht. Targeting wird mit Hilfe von Antikörpern bewerkstelligt, an welche Tumor-Antigene gentechnisch gekoppelt sind. Die Rezeptoren (CD205/DEC-205, CD207/Langerin), an welche das Antikörper-Antigen Konjugat bindet, sind auf die Erkennung von Pathogenen spezialisiert. Unter Verwendung von humanen Hautbiopsien werden diese Antikörper-Antigen Konjugate intradermal appliziert, um definierte DZ-Typen zu „addressieren“. Dadurch erwarten wir uns eine maximale (Killer)-T-Lymphozytenantwort, welche effizient den Tumor bekämpft.

(D.Heidegger)

 

Links:

Österreichische Krebshilfe Tirol
http://www.krebshilfe-tirol.at/home.shtm

PreisträgerInnen 2014
http://www.krebshilfe-tirol.at/files/forschung/preistraegerinnen_2014.pdf

 

 

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