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Herbert Tilg in UEG-Vorstand gewählt

Die Wahl von Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg zum Vorsitzenden des wissenschaftlichen Komitees der UEG (United European Gastroenterology) spricht nicht nur für die Expertise und das internationale Standing des Direktors der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, sondern setzt auch ein Zeichen für die strategisch-wissenschaftliche Weiterentwicklung des Standortes auf dem Gebiet der Gastroenterologie.

„Die UEG ist eine Schlüsselorganisation, was die Entwicklung der gastroenterologischen Forschung, Lehre und Kongressorganisation in Europa betrifft“, weiß Prof. Herbert Tilg, der im Rahmen der letzten UEG-Week,  dem europäischen Kongress der Gastroenterologen Mitte Oktober in Wien, in einem hochkompetitiven Verfahren von einem 60köpfigen Team zum designierten Vorsitzenden des wissenschaftlichen Ausschusses der UEG gewählt wurde. Unter dem Dach der seit mehr als 20 Jahren bestehenden Organisation sind zahlreiche europäische Fachgesellschaften vereint, darunter die Europäische Gesellschaft für Leberforschung (EASL – European Association for the Study of the Liver) und die European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO), in denen Herbert Tilg ebenfalls seit vielen Jahren zentrale Funktionen bekleidet.

Anerkennung für Mensch und Wissenschafter
Seine internationale Vernetzung und kommunikative Kompetenz und seine substanziellen wissenschaftlichen Beiträge waren es, die das Wahlkomitee der UEG überzeugten. Der gebürtige Tiroler, der sich nach seinem Forschungsaufenthalt bei Prof. Charles Dinarello an der Tufts University School of Medicine in Boston, USA mit der Arbeit „Zytokine und Lebererkrankungen“ habilitierte, wurde 2012 zum Professor für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechsel und Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I an der Medizinischen Universität Innsbruck berufen. Bis 2013 war er Leiter des Christian-Doppler-Forschungslabors für Entzündungsbiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck und wurde als erster Österreicher zum designierten Mitherausgeber von GUT, der führenden europäischen Zeitschrift für Gastroenterologie und Hepatologie, gewählt. Tilgs wissenschaftliche Erkenntnisse über Zytokine (körpereigene Botenstoffe) und pro-entzündliche Proteine, wie TNF (Tumornekrosefaktor) haben wesentlich zur Aufklärung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen, Lebererkrankungen (Fettleber) und Stoffwechselerkrankungen aber auch Krebs beigetragen. Seine Arbeiten wurden u.a. im New England Journal of Medicine, Cell, Nature Reviews Immunology, Nature Medicine und Journal of Experimental Medicine publiziert.

Akzente setzen
In seinem neuen Amt, dessen Funktionsperiode nach einem Übergangsjahr mit Ende 2017 beginnt, wird Prof. Tilg hauptsächlich für die wissenschaftliche Organisation des UEG-Jahreskongresses verantwortlich sein, der mit jährlich rund 15.000 TeilnehmerInnen – auch aus Asien und den USA – zu den weltweit größten wissenschaftlichen Tagungen zählt. Auch für das wissenschaftliche Programm der kommenden Jahrestagung 2017 in Barcelona wird der Innsbrucker Gastroenterologe bereits mitverantwortlich sein. „Das Herausfordernde und zugleich Schöne an meiner neuen Tätigkeit ist ihr gestalterischer Spielraum, der es ermöglicht, Schwerpunkte und Incentives zu setzen, um notwendige strategische Maßnahmen voranzutreiben und neue Entwicklungen zu ermöglichen“, freut sich Herbert Tilg, auf den damit auch sehr viel Arbeit wartet.

Update Gastroenterologie-Stoffwechsel
Übung und Erfahrung in der Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen fehlen Prof. Tilg jedenfalls nicht. Erst letzte Woche fand in Innsbruck bereits zum 15. Mal das "Update Gastroenterologie-Stoffwechsel" statt. Wie gewohnt, konnten wieder renommierte nationale und internationale SprecherInnen gewonnen werden, darunter Professor Stefan Schreiber, der zur Bedeutung der Genetik in der Gastroenterologie referierte. Die Tagung zielt darauf ab, den TeilnehmerInnen die praktische Gastroenterologie, Hepatologie und Stoffwechselmedizin auf hohem Niveau näher zu bringen. Vor allem ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und FachärztInnen für Innere Medizin und Chirurgie sollen angesprochen werden. „Unser vorrangiges Ziel ist es“, so Prof. Tilg, „Know-how aus dem spezialisierten klinischen Alltag in den niedergelassenen Bereich und damit direkt zu den PatientInnen vor Ort zu transferieren“. Im Mittelpunkt des diesjährigen Updates standen neben interessanten Fachvorträgen eine internationale Patientenveranstaltung zum Fachbereich "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, CED" sowie ein Workshop für gastrointestinale Sonographie am Phantom.

(D. Heidegger)

Links:

- United European Gastroenterology
- Univ.-Klinik für Innere Medizin I
- Update Gastroenterologie-Stoffwechsel