Neue Leiterin der Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie sieht gute Chancen für verbesserte Therapien
Seit 1. Oktober 2017 leitet Ute Ganswindt die Innsbrucker Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, an der mehr als 200 PatientInnen täglich versorgt werden. Rund 80 Prozent aller KrebspatientInnen werden im Laufe ihres Lebens mit Strahlen behandelt. Das Fachgebiet der Strahlentherapie hat in den letzten Jahren eine hoch dynamische Entwicklung erfahren. Die Umsetzung und Weiterentwicklung der Hochpräzisionstechniken ist eine der Aufgaben der neuen Klinikdirektorin.
Die Bestrahlung von Tumoren mit energiereichen Röntgenstrahlen ist neben der Chirurgie und der Chemotherapie eine der drei tragenden Säulen der derzeitigen Krebstherapie. Rund 80 Prozent der KrebspatientInnen werden mindestens einmal im Laufe ihres Lebens radiotherapeutisch behandelt. Oberstes Ziel ist es, so präzise wie möglich zu bestrahlen, um die Schädigung von Nachbargewebe zu verhindern. „Die Anwendung und Optimierung von bildgeführten Bestrahlungs- und Hochpräzisionstechniken ist eine meiner wichtigsten Aufgaben“, erklärt Ute Ganswindt, die bereits seit vielen Jahren dazu forscht. „Unsere Absicht ist es dabei eigentlich immer, den Erfolg einer Behandlung zu steigern und Belastungen für die Patientinnen und Patienten gleichzeitig zu minimieren. Moderne Techniken erlauben eine verbesserte Schonung von gesundem Gewebe und steigern damit sowohl die Effektivität der Therapie als auch die Verträglichkeit.“ In den letzten Jahren hat bereits eine erhebliche Individualisierung der Therapie für die PatientInnen stattgefunden.
Ausgezeichnete Krankenversorgung, Forschung und Lehre
Die Innsbrucker Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie wurde zuvor 24 Jahre lang von Peter Lukas geleitet. Die Klinik betreibt ausgezeichnete, patientennahe Forschung. Entwicklungen aus Innsbruck, wie beispielsweise spezielle Fixationssysteme, sind weltweit im Einsatz. „Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Ute Ganswindt eine engagierte Expertin berufen haben, die neben ihren Aufgaben in der PatientInnenversorgung in diesem wichtigen Fach auch neue Akzente in Forschung und Lehre setzen wird“, erklärt Rektor W. Wolfgang Fleischhacker. Rund 200 PatientInnen werden an der Innsbrucker Strahlentherapie-Radioonkologie täglich behandelt. „Die Klinik hat damit ein vergleichsweise hohes Patientenaufkommen und ist technisch sehr gut ausgestattet. Wir werden mit Ute Ganswindt gemeinsam daran arbeiten, das hohe Niveau zu halten und weiterzuentwickeln“, meint Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses – Universitätskliniken Innsbruck.
Hoffnung: Kombination von Immuntherapie mit Bestrahlung
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt von Ute Ganswindt ist die sogenannte Kombinationstherapie. Strahlentherapie wird daher häufig in Verbindung mit Chemotherapeutika und/oder einem chirurgischen Eingriff eingesetzt. Besonders große Hoffnung setzen WissenschafterInnen in die gemeinsame Behandlung von Krebserkrankungen mit Strahlen und neuen Immuntherapeutika. Ziel der Immuntherapie ist es, das körpereigene Immunsystem zur Krebsbekämpfung zu aktivieren.
Zur Person
Seit 1. Oktober 2017 leitet Ute Ganswindt die Innsbrucker Univ.-Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie. Zuletzt war sie stellvertretende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der LMU München (Ludwig-Maximilians-Universität München). 2008 war sie von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, an der sie sieben Jahre lang beschäftigt war, nach München gewechselt. In Tübingen war sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und nach dem Abschluss ihrer Facharztausbildung als Oberärztin tätig. Dort entstanden auch die wesentlichen Grundlagen ihrer Habilitationsschrift zur Integration funktioneller bildgebender Verfahren am Beispiel des Prostatakarzinoms. Ganswindt stammt gebürtig aus Oberhausen, ist aber bereits als Kind nach Bayern gezogen und in Königsbrunn bei Augsburg zur Schule gegangen. Das Studium absolvierte sie an der LMU München.
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