Bei Gender Medizin top
Die besten Poster Präsentationen bei der 11. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für geschlechtsspezifische Medizin (ÖGGSM), die sich in diesem Jahr besonders den Themen personalisierte Medizin und PatientInnensicherheit widmete, kommen von der Medizinischen Universität Innsbruck. Der erste Platz ging an Eva Braunwarth von der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie.
Medikamente können sich etwa bei Frauen unterschiedlich entfalten und eine andere bzw. verstärkte Wirkung als bei Männern entwickeln oder es zeigen Krankheiten bei verschiedenen Geschlechtern unter Umständen eine unterschiedliche Symptomatik. Der genderspezifische Aspekt wird in der medizinischen Forschung immer wichtiger und kommt stärker zum Tragen. „Gender Medizin ist eine Grundlage der personalisierten Medizin, die Frauen und Männer geschlechtssensitiv unter Berücksichtigung sowohl biologiebasierter als auch psychosozialer Voraussetzungen behandelt“, erklärt Alexandra Kautzky-Willer Obfrau der OGGSM und meint: „Geschlechtssensitive Forschung führt nicht nur zu wichtigen neuen Erkenntnissen, sondern auch zu einer besseren Reproduzierbarkeit der Studienergebnisse und valideren Daten und dadurch letztlich zu einer höheren PatientInnensicherheit.“
Genderaspekte in Forschung
Über den Erfolg der Innsbrucker TeilnehmerInnen bei der Bewertung der besten Poster-Präsentationen von JungwissenschaftlerInnen bei der Tagung zeigt sich Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender Medizin und Direktorin der Gender Medicine Unit an der Medizinischen Universität Innsbruck, beeindruckt: „In diesem Feld, das kann ich zweifellos sagen, sind wir top.“ So dominierten JungwissenschaftlerInnen aus Innsbruck den Bewerb um die besten Poster-Präsentationen: Vier von den fünf besten kamen von der Medizinischen Universität Innsbruck. Der Erfolg komme nicht von ungefähr: „Wir an der Medizinischen Universität Innsbruck haben Gender Medizin im Pflichtcurriculum von Human-, Zahn- und Molekularmedizin. Wir waren damit die ersten im deutschsprachigen Raum und alle prämierten Arbeiten waren Abschlussarbeiten in Gender Medizin im klinischen PhD“, erklärt Hochleitner, die seit Herbst 2017 auch im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Gender Medicine (IGM) ist. Die Idee sei es, so Hochleitner, jungen WissenschaftlerInnen beizubringen, Genderaspekte in ihre Forschung einzubauen und diese zu präsentieren. Vor allem für Grant-Einwerbungen seien diese Kompetenzen immer wichtiger. Dass dieser Weg erfolgversprechend ist, zeigt der aktuelle Output bei der Jahrestagung: „Umso mehr freut es mich, dass diese Aspekte auch in einer objektiven Bewertung derart positiv ausfallen“, so Hochleitner.
Top Bewertungen
Die besten Bewertungen für die Posterpräsentationen aus Innsbruck erhielten Eva Braunwarth von der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie (1. Platz) mit der Präsentation “Impact of sex on perioperative and long-term outcome of patients following hepatic resection for primary and metastatic liver tumors – a single center expierence”, Benoit Bernar von der Universitätsklinik für Neurologie (2. Platz) mit der Präsentation “Geschlechterunterschiede in der Prävalenz von Kopfschmerzsyndromen bei Jugendlichen”, Nina Gande von der Universitätsklinik für Pädiatrie II (4. Platz) mit der Präsentation „Geschlechterunterschiede in der Prävalenz von Kopfschmerzsyndromen bei Jugendlichen“ und Tanja Djurdjevic von der Universitätsklinik für Neuroradiologie (5. Platz) mit der Präsentation „Gender differences in magnetic resonance spectroscopy in preterm neonates: Early metabolic composition of the brain“.
Alle Poster-Abstracts finden Sie hier: https://www.i-med.ac.at/pr/events/Poster-Abstracts_OeGGSM.pdf
(D. Bullock)