MCBO: Erfolgsgeschichte PhD Ausbildung
Mit einem niveauvollen Abschluss-Symposium inklusive Gala-Dinner ging Anfang April die erfolgreiche Geschichte des FWF-geförderten Doktoratskollegs Molekulare Zellbiologie und Onkologie (MCBO) in die letzte Phase. Das 2005 als erstes von insgesamt drei an der Medizin Uni Innsbruck eingerichteten Graduiertenkollegs kann auf dreizehn Jahre international hoch qualifizierte DoktorandInnenausbildung zurückblicken.
4 Förderperioden und 5 positive internationale Evaluierungen, 89 erfolgreiche AbsolventInnen in 21 Forschungsgruppen, 195 hochkarätige Forschungsarbeiten, darunter 85 ErstautorInnen – das ist die sehenswerte Erfolgsbilanz des Doktoratskollegs MCBO, das nach der, bis Mitte 2019 auslaufenden FWF-geförderten Periode seinem programmierten Ende entgegensieht. Einen offiziellen und feierlichen Abschluss fand das Doktoratskolleg am 4. April im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums im CCB mit interessanten Vorträgen von MCBO AbsolventInnen und anschließendem Gala-Dinner im Restaurant Villa Blanka.
MCBO als role model
Unter der Leitung des Physiologen Bernhard Flucher wurde MCBO auf Basis der zwei Doktoratsprogramme Molekulare Zellbiologie und Molekulare Onkologie mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF und der beiden Innsbrucker Universitäten vor nunmehr dreizehn Jahren ins Leben gerufen. „Wir waren gut vorbereitet“, erinnert sich Flucher an die Zeit der Einreichung, die als zweistufiger Prozess „sehr kompetitiv“ war. Schon vor der Gründung der Medizin Uni Innsbruck habe man Initiativen gestartet, um einen „international state of the art“ in der PhD-Ausbildung an der Medizinischen Fakultät zu etablieren. So wurde die Medizin Uni Innsbruck schließlich die erste heimische medizinische Universität, die ein FWF-gefördertes Doktoratskolleg anbieten konnte. MCBO avancierte aufgrund seines durchdachten Konzepts gar zum role model für alle weiteren medizinischen Graduiertenkollegs in Österreich.
International konkurrenzfähig
Das ausgewiesene Ziel des jungen Kollegs war es, jungen Forscherinnen und Forschern attraktive und effektive Forschungsbedingungen auf international hohem Niveau anbieten zu können und sie auf die Herausforderungen des biowissenschaftlichen Forschungsumfeldes vorzubereiten. Dass sich dieses Vorhaben auch umsetzen ließ, dafür sprechen die zahlreiche Rekrutierungen von Innsbrucker MCBO-AbsolventInnen an internationale Top-Institute und deren weiterer Karriereverlauf (so lesen Sie hier in Kürze einen Bericht über zwei MCBO-Alumni, die es mit ihrer Forschung gar ins renommierte Journal Nature geschafft haben).
Bernhard Flucher, Initiator und gemeinsam mit Gottfried Baier, Andreas Villunger, Lukas Huber und Jörg Striessnig (Uni Innsbruck) Mitbegründer und bis heute Sprecher des erfolgreichen PhD-Kollegs ist überzeugt: „Der Stil, wie Wissenschaft betrieben wird, hat sich durch das Doktoratskolleg geändert. Wissenschaftliche Erkenntnisse entspringen heute nicht mehr dem viel zitierten Elfenbeinturm, sondern sind das Ergebnis gut aufgestellter und motivierter Teams, die auf vielerlei Ebenen zusammen arbeiten. Genau das wurde in MCBO von Anfang an gelebt“.
Zur Vergabe seiner DoktorandInnenstellen veranstaltete MCBO regelmäßig internationale Hearings mit einem strengen Auswahlverfahren. Die erfolgreichen KandidatInnen kamen aus vielen verschiedenen europäischen und nicht-europäischen Ländern. Auch mit ausländischen Doktoratskollegs wurden enge Kontakte gepflegt, auf deren Basis regelmäßig gemeinsame wissenschaftliche Symposien veranstaltet wurden. „Im Rahmen des Trainingsprogramms stehen FWF-Fördergelder für bis zu sechsmonatige Auslandsaufenthalte zur Verfügung, was den DoktorandInnen die Möglichkeit gibt, andere Labore kennenzulernen, neue Methoden zu erlernen oder in Innsbruck nicht vorhandene experimentelle Systeme für ihre Forschungsarbeiten zu nützen“, spricht Flucher die Mobilität als ein besonderes Merkmal der FWF-Doktoratskollegs an.
Was bleibt, sind Exzellenz und neue Chancen
Und weil der wissenschaftliche Output und ein attraktives PhD Programm Aushängeschilder einer Universität sind, konnte man gute KandidatInnen rekrutieren, auch wenn die „Konkurrenz um die besten Köpfe“, so Flucher, immer wieder eine Bewährungsprobe darstellt.
Wenn dann im nächsten Jahr die letzten 30 Studierenden ihr MCBO-Doktorat abschließen werden, wissen Bernhard Flucher und mit ihm seine Faculty-KollegInnen, dass damit die exzellente PhD Ausbildung im Bereich der Molekularen Zellbiologie und Onkologie nicht zu Ende geht. Die Qualitätsmerkmale moderner PhD Studien sind mittlerweile fest im Curriculum des MUI PhD Programms verankert; Initiativen, die ursprünglich auf MCBO zurückgehen, wie das jährliche PhD Student Symposium, werden heute von den Studentenvertretern veranstaltet; und etliche MCBO Forschungsbereiche haben sich zu starken, international sichtbaren Forschungsschwerpunkten entwickelt, die auch weiterhin erfolgreich Drittmittel für die Finanzierung von PhD Stellen einwerben werden. So waren es auch bestehenden Ausbildungsstrukturen und die Expertise zur Kalziumkanal-Forschung vor Ort, die die internationale FWF-Jury zur Genehmigung des neuen, an der Medizin Uni Innsbruck eingerichteten und gemeinsam mit der Uni Innsbruck durchgeführten Doktoratsprogramms „CavX“ bewegte. Somit ist die DoktorandInnenausbildung an der Medizin Uni Innsbruck heute stärker als zuvor und wird auch in Zukunft ein wesentlicher Faktor in der Biomedizinischen Forschungslandschaft in Österreich bleiben.
(D. Heidegger)
Links:
FWF-Programm Doktoratskolleg
https://www.fwf.ac.at/de/forschungsfoerderung/fwf-programme/dks/
Innsbruck PhD School for Biomedical Sciences
https://phd-school.i-med.ac.at/
NEWS-Archiv:
Doktoratsprogramm CavX startet in Innsbruck: Förderung für exzellente wissenschaftliche Ausbildung
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/714221.html).
FWF stärkt Life Science Standort Tirol
https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2014/51.html