Dr. House im Hörsaal
Am 16. Mai 2018 ist es wieder soweit: Dr. House stellt seine Diagnosen, allerdings im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Medizinischen Universität Innsbruck. Die Vorlesungsreihe „Dr. House versus Prof.“ wurde von Studierenden der Austria Medical Students Association (AMSA) initiiert und freut sich größter Beliebtheit. Ein ProfessorInnenteam bereitet jede Veranstaltung vor, die dazu dient das Erlernen therapeutischer Maßnahmen zu verbessern.
Dr. House hat Recht – zumindest in der US-amerikanischen Serie stellt Dr. Gregory House in der Regel zum Schluss die richtige Diagnose. 177 Folgen und acht Staffeln lang haben der Serienarzt und seine KollegInnen PatientInnen behandelt. Rund drei Mal im Semester wird jeweils eine Folge auch in einem Hörsaal der Medizinischen Universität Innsbruck gezeigt. Im Sommersemester fand die erste Vorlesung „Dr. House vs. Prof.“ Anfang März statt. Bernhard Glodny von der Universitätsklinik für Radiologie sucht meist die Folgen aus. Für die HörerInnen der Vorlesung ist es jedes Mal eine Überraschung, aus didaktischen Gründen wird das Thema vorher nicht bekannt gegeben. In der Vorlesung wird die Serie dann immer wieder unterbrochen, um unklare Begriffe, Symptome oder Szenen zu erklären und die Symptome der PatientInnen zusammenzutragen sowie einzuordnen. Die Studierenden sind dabei oft aufgefordert, selbst ihre Meinung abzugeben. Ronny Beer (Univ.-Klinik für Neurologie), Astrid Grams (Univ.-Klinik für Neuroradiologie), Michael Knoflach (Univ.-Klinik für Neurologie) und Bernhard Glodny (Univ.-Klinik für Radiologie) erläutern dann gemeinsam je nach Themengebiet die Differentialdiagnosen und zeigen Beispiele von tatsächlichen PatientInnen. Unterstützt wird das ProfessorInnenteam bei der Organisation und Vorbereitung der Vorlesungen von Julia Puaschunder. Die Studierende der Humanmedizin und Vertreterin der AMSA ist von Anfang an dabei und hat die Vorlesungsreihe in Innsbruck mitinitiiert. „In den Folgen mit Dr. House stehen im Vergleich zu anderen Arztserien die außergewöhnlichen Patientinnen und Patienten im Fokus, daher eignen sich die Folgen auch für Vorlesungen. Es ist interessant zu sehen, was reine Inszenierung ist und was aber auch in der Realität durchaus vorkommen kann“, sagt Julia Puaschunder.
Dr. House wird Realitätscheck unterzogen
Eine der Aufgabe der Vortragenden, die sich aus dem Kernteam abwechseln, ist es, aufzuzeigen, wenn eine Darstellung oder Behandlungsmethode keinen oder einen nur sehr vagen Realitätsbezug hat oder haben sollte. Die Krankheitsbilder werden jedenfalls eingehend vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung der bildgebenden Diagnosemethoden. Das bedeutet die Studierenden lernen von der Anamnese und klinischen Untersuchung über diagnostische Methoden bis zu aktuellen Guidelines und Therapiemöglichkeiten alles über die von Dr. House und seinem Team gestellten Diagnosen. Immer wieder werden auch anonymisiert die Krankengeschichten von realen PatientInnen eingeflochten. Auch rechtliche Aspekte werden angesprochen, insbesondere dann, wenn die Behandlungsmethoden von Dr. House nicht nur außerhalb der Norm, sondern auch nicht den geltenden Gesetzen entsprechen. Wenn es thematisch sinnvoll erscheint, kommen zum Kernteam der Vortragenden auch ExpertInnen hinzu. So nehmen auch regelmäßig KlinikdirektorInnen im Hörsaal Platz, um gemeinsam mit Dr. House und den Studierenden die richtige Diagnose zu stellen.
Die Vorlesungsreihe ist ein Wahlfach und erfreut sich größter Beliebtheit. Meistens bleiben kaum Plätze im Hörsaal frei. Die Anmeldung erfolgt über i-med.inside.
Dr. House vs. Prof.
Nächste Termine:
16. Mai 2018
20. Juni 2018
18:30 – 20:30 Uhr
Großer Hörsaal für Chirurgie
(B. Hoffmann-Ammann)
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