Studie für PatientInnen mit schwerer, chronischer Herzinsuffizienz gestartet
An der Medizinischen Universität Innsbruck wird derzeit eine große, internationale Studie koordiniert, in der eine neue Therapieform für PatientInnen mit fortgeschrittener, chronischer Herzinsuffizienz getestet wird. Ziel ist es, die Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit der Betroffenen zu reduzieren. Regelmäßige Infusionen mit dem Wirkstoff Levosimendan könnten Vorteile bringen, erklärt Studienleiter Gehard Pölzl von der Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie).
Herzerkrankungen sind der Hauptgrund für Krankenhausaufenthalte in den Industrienationen. Insbesondere PatientInnen mit fortgeschrittener, chronischer Herzinsuffizienz haben neben einer enormen Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität mit regelmäßigen Krankenaufenthalten zu rechnen. „Nach einem Krankhausaufenthalt wegen akuter Herzinsuffizienz haben diese Patientinnen und Patienten eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, in den nächsten drei bis sechs Monaten wieder ins Krankenhaus aufgenommen zu werden. Auch die Sterblichkeit innerhalb der ersten drei Monate ist vergleichsweise hoch“, erklärt der Kardiologe Gerhard Pölzl von der Univ.-Klinik für Innere Medizin III. Hier setzt die neue Therapie an, mit der im unmittelbaren Anschluss an einen Krankenhaus-Aufenthalt wegen akuter Herzinsuffizienz begonnen wird. „In Voruntersuchungen und im Rahmen von kleineren Studien wurde bereits gezeigt, dass die regelmäßige Gabe von Levosimendan-Infusionen Verbesserungen bringen kann. Die bisherigen Untersuchungen sind allerdings mit zu wenigen Patientinnen und Patienten erfolgt, um sicher sagen zu können, wie wirksam diese Therapieform ist.“
Eine der größten Studien weltweit für PatientInnen mit fortgeschrittener, chronisch Herzinsuffizienz
Ziel der Behandlung ist eine deutliche Senkung der Mortalitätsrate sowie Reduzierung der erneuten Krankenhausaufenthalte. „Auf diesem Gebiet ist LeoDOR einer der größten Studien weltweit“, sagt Pölzl. Bereits auf mehreren Kongressen hat der Kardiologe sein Forschungsvorhaben vorgestellt und viele Zentren haben in der Folge ihr Interesse an einer Beteiligung geäußert. Derzeit wird die LeoDOR-Studie an 29 Zentren in ganz Europa durchgeführt. Ziel ist es, die Effizienz und Sicherheit der Therapie zu überprüfen. Bis 2020 sollen die ersten Ergebnisse vorliegen.
Stärkung der klinischen Forschung in Innsbruck
Für die Medizinische Universität Innsbruck es eine große Auszeichnung, die LeoDOR-Studie zu koordinieren. Betreut wird die Einreichung und Durchführung durch das OE Clinical Trial Center (OE CTC)/Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) der Medizinischen Universität Innsbruck. „Wir unterstützen die akademische Forschung im Bereich der Planung, Durchführung, Auswertung und Berichterstattung von klinischen Studien von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie in der Grundlagenforschung gemäß den geltenden Gesetzen und Regularien“, sagt Sabine Embacher-Aichhorn, Leiterin des KKS. Durch das umfassende Serviceangebot soll der hohe Standard klinischer Studien in Innsbruck weiter angehoben werden und der Medizinforschungsstandort Innsbruck gestärkt werden. Pro Jahr berät das OE CTC/ KKS rund 90 Projekte.
Allgemeine Informationen für PatientInnen zu Klinischen Prüfungen
(B. Hoffmann-Ammann)
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