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ESSO Workshop NEWS

Neue Methoden der Leberchirurgie unter realen Bedingungen erlernen

Im Bereich der Leberchirurgie gehört Innsbruck zu den international renommiertesten Zentren. Ein Grund, wieso der Workshop „Hands on Course on Liver Surgery“ der Europäischen Gesellschaft für chirurgische Onkologie (ESSO) an der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie (Direktor: Dietmar Öfner-Velano) sowie der Sektion für Klinisch-Funktionelle Anatomie (Direktorin: Helga Fritsch) der Medizinischen Universität Innsbruck stattfand.

Über 20 ChirurgInnen aus 15 verschiedenen Ländern fanden sich Ende April zwei Tage im Seminarraum im 12. Stock des Chirurgie-Gebäudes und im großen Seziersaal der Anatomie in Innsbruck beim ersten „Hands on Course on Liver Surgery“ der Europäischen Gesellschaft für chirurgische Onkologie (ESSO) ein, um von zehn internationalen und lokalen Experten unter realen Bedingungen neueste Methoden der Leberchirurgie zu erfahren. „Dieser Kurs ist ein praktischer Workshop über die chirurgische Anatomie sowie operative und interventionelle Techniken zur gezielten Entfernung von Lebertumoren. Er konzentriert sich auf ein Verständnis der funktionellen Leberanatomie und chirurgisch/technische Aspekte, die für Leberchirurgen und –chirurginnen notwendig sind. Darüber hinaus werden operativ relevante Lebererkrankungen, Diagnostik, perioperatives Management und radiologische Interventionen bei Lebererkrankungen in einer evidenzbasierten und multidisziplinären Umgebung diskutiert“, erklärt Stefan Stättner, Leitender Oberarzt an der Univ.-Klinik für Viszeral, Transplantation- und Thoraxchirurgie, der sich dafür eingesetzt hat, dass der Kurs in Innsbruck stattfinden kann.

Gesamtheit der Leberchirurgie

Um ein Gesamtbild zu bekommen, ist der Kurs in vier Teile gegliedert: Hands-on-Sessions, Live-OPs, Lehrvideos und 3D-Anatomie sowie Plenar-Diskussionen. Herzstücke des Kurses sind aber zweifelsohne die live-übertragenen und kommentierten Operationen sowie die „Hands-on-Sessions“, in denen die ExpertInnen der Leberchirurgie unter lebensnahen Bedingungen an Körperspendern die neuen Methoden „hands-on“ kennen lernen und eigene Erfahrungen austauschen können. „Diese Form der Weiterbildung ist sehr im Kommen“, weiß Stättner, der ab Oktober als erster Österreicher gewähltes Mitglied im ESSO Educational and Training Committee sein wird.

 „Nach dem großen Erfolg und positivem Echo der Teilnehmer und Teilnehmerinnen wird dieser Kurs nun regelmäßig bei uns abgehalten“, freut sich Stättner und das Organisationsteam. „Dass diese Kurse  zukünftig regelmäßig hier in Innsbruck abgehalten werden, ist eine Auszeichnung für den Standort und zeigt, dass unsere Kompetenz im Bereich der Leberchirurgie auf hohem internationalen Niveau ist“, meint Manuel Maglione, einer der Mitorganisatoren und Oberarzt an der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantation und Thoraxchirurgie. „Praxisnahe Kurse sind immer eine hervorragende Methode neue Techniken zu erlernen, da sie Kolleginnen und Kollegen mit verschiedenen Erfahrungen an einen Tisch bringen und so ein konstruktiver Austausch stattfinden kann“, sagt Stättner. Vor allem für junge und noch unerfahrene ChirurgInnen sei dies enorm wichtig. Es ist die Kombination aus Praxis, Theorie und der Austausch von Erfahrungen aller anwesenden Fachleute, die diesen Kurs so effektiv und einzigartig macht. „Nur selten hat man die Möglichkeit einen solchen internationalen Erfahrungsaustausch in einer lebensnahen Umgebung und an einem so kompetenten Standort zu erleben“, sagt der Mediziner.

Ideale Voraussetzungen

Neben inhaltlichen Kompetenzen am Standort sind die strukturellen Voraussetzungen und das Engagement der LeiterInnen der Institutionen enorm wichtig. „Ohne die Unterstützung vom Direktor der Univ.-Klinik für Viszeral-, Transplantation- und Thoraxchirurgie, Dietmar Öfner-Velano und von der Direktorin der Sektion für Klinisch-Funktionelle Anatomie, Helga Fritsch, wäre der Kurs so nicht möglich“, meint OA Florian Primavesi, Mitorganisator und Vorstandsmitglied der Junior Organisation der ESSO (EYSAC). Die Gegebenheiten hier in Innsbruck, die sowohl an der Chirurgie als auch an der Anatomie herrschen, bieten ideale Bedingungen diesen Kurs in Innsbruck abzuhalten. Speziell die Auswahl und Präparierung der Körper stellt eine Herausforderung dar. „Die Torsos auf den OP-Tischen in der Anatomie wurden von Kollegen Romed Hörmann so vorbereitet, dass die Chirurgen und Chirurginnen unter besonders realen Bedingungen operieren konnten“, meint Primavesi. All die fachlichen und strukturellen Voraussetzungen, die die Medizinische Universität Innsbruck bietet, hat auch die Gesellschaft erkannt. So hofft Stefan Stättner über den Kurs hinaus zukünftig auch einen ESSO-Kongress in Innsbruck abhalten zu können.

(D. Bullock)

Hands-On-Sessions im Seziersaal der Anatomie Innsbruck (Fotos: Florian Lechner):

 

 

Infos:

European Society of Surgical Oncology

Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie

Sektion für Klinisch-Funktionelle Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck

 

 

 

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