Ringvorlesung Gender Medizin: Frauen und Männer werden anders krank
Die neuesten Erkenntnisse zur Frauen- und Männergesundheit und welche Geschlechterunterschiede in der medizinischen Praxis eine Rolle spielen: Mit diesen Themen beschäftigt sich die Ringvorlesung Gender Medizin der Medizin Uni Innsbruck im kommenden Wintersemester. Die 14 Vorträge finden ab 4. Oktober 2018 jeweils am Donnerstag um 18:30 Uhr im großen Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik (Anichstraße 35) statt.
Frauen und Männer werden anders krank. Diese Tatsache ist in vielen Köpfen bereits verankert. Die Ringvorlesung Gender Medizin beschäftigt sich in diesem Wintersemester ganz konkret damit, was diese Erkenntnis in der Praxis bedeutet und welche Geschlechtsunterschiede dabei relevant sind. Themen wie Unterschiede bei Demenz- oder Krebserkrankungen sowie psychischen Störungen, Geschlechtsunterschiede in der Gesundheits- und Krankpflege oder auch Kinder- und Jugendneurologie sowie neue Erkenntnisse aus der biopsychologischen Genderforschung werden behandelt. Auch den Mythen und Fakten rund um das Thema Schlafstörungen bei Frauen und Männer widmet sich eine Vorlesung.
In der modernen, personalisierten Medizin werden die Unterschiede zwischen Frauen und Männern immer mehr berücksichtigt. „Wir beobachten, dass insbesondere in den letzten Jahren das Thema Männergesundheit einen Aufschwung erlebt. Allerdings steht die Medizin auch vor neuen Herausforderungen, zum Beispiel durch das Thema Maskulinität, Migration und Flucht“, erklärt Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck und Initiatorin der Ringvorlesung Gender Medizin. Sie wird die erste und letzte Vorlesung der beliebten Reihe halten und so einerseits einen ersten Überblick, als auch einen abschließenden Rückblick auf das Thema geben.
Vorträge von ExpertInnen der Campus Tirol Hochschulen
Neuerlich werden die Vorträge, die allgemein verständlich sind, von ReferentInnen verschiedener Hochschulen des Campus Tirol gehalten. Durch die Vorträge mit Beteiligung von ExpertInnen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, des MCI (Management Center Innsbruck), des AZW (Ausbildungszentrum West) und der FH Gesundheit, erweitert sich das Themenspektrum. Eine Einheit widmet sich auch der zielgruppenorientierten Gesundheitsförderung ebenso wie dem unterschiedlichen Umgang von Frauen und Männern mit Stress.
Gender Medizin: Blick auf die Minderheiten in der Medizin
Das Fach Gender Medizin ist ein vergleichsweise neues Fachgebiet der Medizin. Ziel der Maßnahmen dieses Bereiches ist es, für jede einzelne Person ein maßgeschneidertes Medizinangebot erstellen zu können. Neben der Berücksichtigung geschlechterspezifischer Aspekte sind auch Kategorien wie Alter, kulturelle religiöse Hintergründe, die Sprache oder die sexuelle Orientierung medizinisch relevant.
Detailliertes Programm als *.pdf-Download
Weiterführende Links:
Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck
Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung