Studienförderpreis des Deutschen Freundeskreises für Theresa Auer und Mustafa Yildirim
Der Deutsche Freundeskreis der Universitäten in Innsbruck (DFK) belohnt jährlich ausgezeichnete Studienleistungen von Studierenden an den Innsbrucker Universitäten. Von der Medizinischen Universität Innsbruck haben in diesem Jahr Theresa Auer, Masterstudentin Molekulare Medizin und der Humanmedizin-Studierende Mustafa Yildirim alle Ausschreibungskriterien hundertprozentig erfüllt und einen Studienförderpreis erhalten.
Der Deutsche Freundeskreis ist bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Förderinstitution der Universitäten in Innsbruck und hat seine Fördertätigkeit seit 2007 auch auf die Medizinische Universität Innsbruck und das Management Center Innsbruck (MCI) ausgeweitet. Eine außergewöhnliche berufliche und persönliche Leistungsbilanz sowie engagierte Zukunftspläne und -projekte bilden die Kriterien, nach denen eine Jury über die Vergabe der DFK-Studienförderpreise entscheidet. Vergangenen Freitag wurden die Preise im Rahmen einer kleinen Feier an insgesamt zehn Studierende – Theresa Auer und Mustafa Yildirim von der Medizinischen Universität Innsbruck, Miguel Steiner, Magdalena Costa, Alexander Neuschmid, Sebastian Baron und Lucy Neumann von der Universität Innsbruck sowie Heike Ganzhorn, Melanie Prieler und Christopher Raggl vom MCI – verliehen. Der Vorsitzende des Senats der Medizin Uni Innsbruck, Gert Mayer und DFK-Vorsitzender Yorck Schmidt übergaben den Förderpreis an Theresa Auer und Mustafa Yildirim.
Neue Ansätze für die Behandlung der Epilepsie
Die gebürtige Salzburgerin Theresa Auer absolviert derzeit das Masterstudium Molekulare Medizin und legt den Fokus ihrer Masterarbeit, die sie bei Christoph Schwarzer am Institut für Pharmakologie schreibt, auf die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze für die Behandlung von Epilepsien, genauer auf Bumetanid, dem als Inhibitor von Na-K-2cl Cotransportern, therapeutisches Potential zugesprochen wird. „Da die Anwendbarkeit von Bumetanid zur langfristigen Epilepsiebehandlung durch den starken diuretischen (harntreibenden) Effekt und die geringe Passage über die Bluthirnschranke eingeschränkt ist, war das Ziel meiner Studie, drei neue Bumetanid Derivate auf akute Anfälle und in chronischer Epilepsie in vivo zu untersuchen“, erzählt Theresa Auer. In ihrer Masterarbeit kann Theresa Auer nun belegen, dass der Wirkstoff CSTS1 im Vergleich zur schnell einsetzenden und kurzfristigen Wirkung der anderen getesteten Substanzen bei höherer Dosierung eine langanhaltende Reduktion der epileptischen Aktivität erzielte. Insgesamt zeigen die erhobenen Daten das Potenzial von Bumentanid Derivaten besonders dann, wenn sie in Kombination mit einem GABA-verstärkenden Antiepileptikum verabreicht werden.
Teilnahme an Kongressen und Meetings
Um ein Feedback und weitere Inputs zu ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu erhalten, würde Theresa Auer die Ergebnisse ihrer Masterarbeit gern einem breiteren Publikum vorstellen. Deshalb plant sie, den DFK-Förderpreis auch für die Teilnahme an Kongressen und Meetings wie FENS und SFN zu verwenden. Aber auch eine entsprechende Weiterbildung steht auf ihrer „Wunschliste“. „Das Programmieren mittels Matlab und die Methoden der Elektrophysiologie sind gerade für die Erforschung der Epilepsie zwei wichtige Gebiete, in denen ich mich gern weiterentwickeln würde“, so Auer.
Im Fokus: strukturierte Verbesserung der Schlaganfall-Nachsorge
Mit den Ergebnissen aus seiner Diplomarbeit zielt Mustafa Yildirim darauf ab, ein strukturiertes, individuelles und evidenzbasiertes Prozedere für Personen nach einem Schlaganfall zu entwickeln, um letztlich die Sekundärprävention und die Lebensqualität nach ischämischem Schlaganfall und TIAs (transitorische ischämische Attacke, oft auch als „minor stroke“ bezeichnet) mit hohem Risiko zu verbessern. Dabei stützt sich der in St- Johann in Tirol aufgewachsene Medizin-Student auf Daten aus dem Pool der Post-Stroke Disease Management-Stroke Card Studie. „Die eingeschlossenen Patientinnen und Patienten erhalten entweder eine standardmäßige Versorgung und Nachsorge oder zusätzlich eine intensivierte und erweiterte Nachsorge mittels spezieller Patientenschulung und der Einführung der `My Stroke Card´ sowie einen ambulanten Kontrolltermin nach drei Monaten. Von beiden Patientengruppen werden im Rahmen einer ambulanten Kontrolluntersuchung nach zwölf Monaten zahlreiche Outcome-Parameter erfasst und verglichen“, erklärt Mustafa Yildirim die Studiendetails.
Traum-Ziel Karolinska-Institut
Die Absolvierung eines Auslandssemesters am schwedischen Karolinska-Institut, einer von Europas größten und angesehensten medizinischen Universitäten und Forschungseinrichtungen, war schon seit Beginn seines Medizinstudiums ein großer Traum der 23jährigen. „Mit dem Studienförderpreis kann ich mir meinen Traum erfüllen. Ich bin überzeugt, dass die Zeit, die ich dort verbringen werde, mich vieles lehren und mir einiges mit auf den Weg geben wird – von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Arzt-Patienten-Beziehung, sodass ich ein guter und erfolgreicher Arzt werde“, so Mustafa Yildirim.
(D. Heidegger)
Link:
DFK
https://www.uibk.ac.at/service/dfk.html