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Markus Reindl ist Professor für Experimentelle Neurologie

Seit 1. Jänner 2019 ist Markus Reindl Professor für Experimentelle Neurologie – ein Fachgebiet, in dem der studierte Biologe bereits seit mehr als 20 Jahren wichtige therapierelevante Forschungsbeiträge leistet. Rektor W. Wolfgang Fleischhacker freute sich bei der Vertragsunterzeichnung, einen langjährigen Kollegen und ausgewiesenen Experten berufen zu dürfen.

Die Höhe der Drittmitteleinwerbungen, die Publikationsleistungen und die Qualität der Lehre sind jene, vom Servicecenter Evaluation & Qualitätsmanagement adaptierten Kriterien, nach denen an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Professur gemäß § 99 Abs 3 UG ausgeschrieben und vergeben wird.

„Die Professur für Experimentelle Neurologie ist perfekt, um diesen fachlichen Schwerpunkt, den ich auch als Leiter des neurologischen Forschungslabors gesetzt habe, weiter auszubauen“, freut sich der frisch berufene Markus Reindl, der 1997 von Werner Poewe, dem Direktor der Univ.-Klinik für Neurologie, mit dem Aufbau und der Leitung des Labors betraut worden war. Schon im Rahmen seines Biologiestudiums an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck sowie seines Alexander von Humboldt Stipendiums am Max Planck Institut für Neurobiologie (Abteilung Neuroimmunologie, Hartmut Wekerle) in Martinsried bei München, begann sich Reindl für das Fachgebiet der Neuroimmunologie und Experimentellen Neurologie zu interessieren. „Bereits in diesen Anfangsjahren konnten Prof. Poewe, und ich viel erreichen, etwa zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Theorie und Klinik die Implementierung des Forschungsschwerpunktes Neurowissenschaften, aber auch das Doktoratsprogramm Neuroscience im klassischen PhD-Studium konnte ich 2002 mitbegründen“, so Reindl, der gemeinsam mit Christoph Schwarzer vom Institut für Pharmakologie auch das Modul Neurowissenschaften im Masterstudium Molekulare Medizin koordiniert und seit 2014 zudem im Aufnahmeverfahren des Bachelor- und Masterstudiums Molekulare Medizin mitwirkt. Neben der Abhaltung von Lehrveranstaltungen in der Pathophysiologie neurologischer Erkrankungen, in den Neurowissenschaften, der Neuroimmunologie und in Good Scientific Practice sowie der Betreuung von zahlreichen Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten und Dissertationen war Markus Reindl zudem viele Jahre lang stellvertretender Sprecher des FWF Doktoratskollegs SPIN (Signal Processing in Neurons).

Neurologische Autoimmunerkrankungen im Fokus
Im Fokus seiner mehr als 20jährigen Forschungstätigkeit stehen Neurologische Autoimmunerkrankungen  und dabei vor allem die Entwicklung und Charakterisierung neuer Testsysteme für Autoantikörper und autoreaktive T-Zellen für diagnostische und wissenschaftliche Anwendungen sowie die Charakterisierung von Biomarkern für Multiple Sklerose und andere neurologische Erkrankungen wie Atherosklerose, Schlaganfall und neurodegenerative Erkrankungen. Dabei war Markus Reindl schon immer von der Idee getrieben, Erkenntnisse aus der translationalen Biomarkerforschung so direkt und rasch wie möglich in die PatientInnenversorgung zu transferieren, was sich eindrucksvoll in der  Verwendung der von ihm und seinem Team etablierten Testsysteme im Neurologischen Routinelabor (zusammen mit Florian Deisenhammer) in der Krankenversorgung und in Kooperationen mit der Industrie widerspiegelt. Nationale und internationale Kooperationen sind dafür besonders wichtig, ist Reindl überzeugt, der im Rahmen seiner Forschungen internationale Netzwerke mit zahlreichen Forschergruppen aus Europa, Nordamerika, Japan und Australien aufbauen konnte.

Erfolgreich im Team
Wichtig und konstruktiv soll auch die Verbindung zu Thomas Berger bleiben. Mit dem weithin anerkannten MS-Experten, der zuletzt stellvertretender Klinikdirektor an der hiesigen Univ.-Klinik für Neurologie war und seit 1. November 2018 die Professur für Neurologie an der Medizin Uni Wien innehat, verband Markus Reindl in den vergangenen Jahren eine enge Zusammenarbeit, zahlreiche Forschungsprojekte konnten gemeinsam eingeworben werden. „All diese Leistungen wären ohne mein Team nicht möglich gewesen“, ist sich der gebürtige Lienzner bewusst, der in Kitzbühel aufgewachsen und dort heute glücklich verheiratet ist. Mit seiner Frau – einer Physiotherapeutin, die ihr Studium übrigens als eine der ersten in Österreich mit einem Doktorat abgeschlossen hat – teilt Markus Reindl neben dem Spezialinteresse an neurologischen Autoimmunerkrankungen vor allem die Liebe zu „klassischen“ alpinen Sportarten wie Bergsteigen, Klettern, Langlaufen und Mountainbiken. Wen wundert´s, dass die beiden das mehrmals wöchentliche Pendeln von Kitzbühel nach Innsbruck eher sportlich nehmen.

(D. Heidegger)

Links:

Reindl und Waters, Nature Reviews in Neurology 2018: Myelin oligodendrocyte glycoprotein antibodies in neurological disease
https://www.nature.com/articles/s41582-018-0112-x

Neurologisches Forschungslabor
https://www.i-med.ac.at/neurologie/forschung/labor.html

Univ.-Klinik für Neurologie
https://www.i-med.ac.at/neurologie/

Archiv: Neues BRIDGE-Projekt entwickelt routinetauglichen Autoantikörpertest
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/697540.html

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