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Erfolgreiche Drittmitteleinwerbung für innovative, onkologische Forschung

Der medizinische Fortschritt ermöglicht es immer häufiger, Krebserkrankungen erfolgreich zu behandeln. Trotzdem gibt es immer noch einige Tumorarten bei denen bislang nur wenigen PatientInnen ein Langzeitüberleben ermöglicht werden konnte. An der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie wird jetzt im Rahmen zweier innovativen Forschungsprojekte versucht, die Behandlung von Bauchfellmetastasen und Lebertumoren weiter zu verbessern.

Zukünftig mehr PatientInnen helfen zu können, ist eine der Visionen von Dietmar Öfner-Velano, Direktor der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, und seinem Team. Mit 300.000 € werden jetzt zwei Forschungsprojekte gefördert, die zu einer Therapieverbesserung führen sollen. Die Mittel der „In Memoriam Dr. Gabriel Salzner Privatstiftung“ ermöglichen zwei ambitionierte, wissenschaftliche Arbeiten.

Das erste Projekt widmet sich der Behandlung von Bauchfellmetastasen. Diese entstehen meist in der Folge von Darmkrebs oder anderen Krebserkrankungen und gelten als extrem schwer behandelbar. An wenigen, spezialisierten Zentren wie den Innsbrucker Univ.-Kliniken können Bauchfellmetastasen mit der aufwendigen HIPEC-Methode behandelt werden. Dabei werden zunächst die Krebszellen im Bauchfell chirurgisch entfernt und dann anschließend das betroffene Gewebe mit einer erwärmten Chemotherapie-Lösung gespült. „Wir können damit die Chance auf ein Langzeitüberleben bei den Patientinnen und Patienten auf 40 Prozent erhöhen“, erklärt Dietmar Öfner-Velano. Ziel der Forschungsarbeit in Innsbruck ist es nun, nach weiteren Verbesserungen zu forschen. „Die Eingriffe sind sehr komplex. Es ist wichtig, dass wir besser vorhersagen können, welchen Patientinnen und Patienten durch diese sehr lange Operation auch wirklich geholfen werden kann.“ Die Eingriffe dauern in der Regel bis zu einen Tag. Im Rahmen der geförderten Forschungsarbeit sollen daher die Parameter näher untersucht werden. Beispielsweise ist auch eine sogenannte Liquid Biopsie angedacht. Dabei wird während der Operation Blut abgenommen, um zu prüfen, ob die Tumorzellen sich weiter ausgebreitet haben.

Leberkrebs: Evaluierung von innovativen Methoden zur Aufbewahrung der Spenderorgane

Das zweite Projekt ist aus dem Bereich der onkologischen Transplantation. Für PatientInnen mit Leberkrebs besteht auf Grund des Mangels an Spenderorganen in vielen Fällen nicht die Möglichkeit einer Transplantation. „Wir können derzeit nur bei besonders günstiger Prognose, eine Lebertransplantation durchführen“, erklärt Dietmar Öfner-Velano. Bereits im letzten Jahr wurde daher an der Innsbrucker Klinik, als einem der ersten Zentren weltweit, das Gerät „METRA“ in Betrieb genommen. Damit ist es möglich, eine Spenderleber für zunächst 24 Stunden außerhalb des Körpers am Leben zu erhalten. Die innovative Technologie erlaubt auch eine genaue Überwachung des Organs und erhöht damit die Vorhersage, ob eine potentielle Spenderleber auch wirklich funktioniert. „Bei Lebern, die wir bisher als nicht transplantierbar eingestuft haben, können wir nun Tests durchführen, ob diese funktionsfähig sind. Wir können so nicht nur bessere Vorhersagen treffen, sondern auch die Anzahl potentieller Spenderlebern erhöhen“, erklärt Dietmar Öfner-Velano das Revolutionäre der neuen Technik. Hinzu kommt eine weitere Innovation: Derzeit wird erprobt ob eine Vitrifikation von Spenderlebern möglich ist. Dabei handelt es sich um ein spezielles Kühlverfahren, bei dem keine Kristalle entstehen, sondern Flüssigkeiten quasi zu Glas werden. Das verringert Schäden an den Lebern, die derzeit durch das Auftauen entstehen. „Die Methode ist sehr komplex, kann aber auch dazu führen, dass zukünftig vermehrt Lebern zur Verfügung stehen.“ Mit den neueingeworbenen Forschungsgeldern sollen nun die neuen Methoden evaluiert werden, um sie auch für die Behandlung von Lebertumoren und bei primär nicht resektablen Lebermetastasen nutzen zu können.

Innovative Forschung ist dem Klinikchef ein wichtiges Anliegen. „Ich fordere von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier viel Engagement“, sagt Öfner-Velano. Die Bemühungen scheinen zu fruchten, wie erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen beim Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF) oder der Oesterreichischen Nationalbank (ÖNB) zeigen.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie

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