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Zum Mitglied der Leopoldina gewählt: Große Ehre für Monika Ritsch-Marte

Die Physikerin Monika Ritsch-Marte hat eine besonders hohe Auszeichnung erhalten: Die Leiterin der Sektion für Biomedizinische Physik der Medizinischen Universität Innsbruck ist zum Mitglied der Leopoldina gewählt worden. Sie ist die erste Wissenschafterin aus Innsbruck, die auf Vorschlag namhafter Kolleg*innen in die Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen wurde.

Die Physikerin Monika Ritsch-Marte forscht seit über 20 Jahren in Innsbruck und ist eine mehrfach ausgezeichnete Expertin auf dem Gebiet der biomedizinischen Optik. Jetzt folgte eine weitere, große Anerkennung: Die Deutsche Akademie der Naturforscher, Leopoldina, hat die Direktorin der Sektion für Biomedizinische Physik der Medizin Uni Innsbruck in ihre Reihen aufgenommen. Die 1652 gegründete Leopoldina gehört zu den weltweit ältesten Wissenschaftsakademien. „Ich sehe das als große Ehre und Auszeichnung für mich und meine Arbeitsgruppe“, sagt die Grundlagenforscherin.

Erste Frau aus Innsbruck, die in die Leopoldina aufgenommen wurde
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde am 14. Juli 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland ernannt. Als Akademie wählt sie hervorragende Wissenschafter*innen zu ihren Mitgliedern. Seit ihrer Gründung vor über 350 Jahren wurden nur 7.000 Persönlichkeiten ernannt, dazu gehörten unter anderen Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johannes Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck. Die Leopoldina ist eine übernationale Wissenschaftsvereinigung, daher kommen mehr als ein Viertel der Mitglieder aus dem Ausland. Monika Ritsch-Marte ist die erste Frau aus Innsbruck, die aufgenommen wurde. Die Mitglieder werden auf Vorschlag von Akademiemitgliedern in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durch ein Präsidium in die Akademie gewählt. Die Leopoldina verfügt über ein Büro im Berliner Regierungsviertel, das für „kurze Wege und schnelle Kontakte zur Politik, den Medien und den internationalen Partnern sorgt“, erklärt der Präsident der Leopoldina, Jörg Hacker, Mikrobiologe aus Halle an der Saale.

Mit Licht Organoide halten
Monika Ritsch-Marte beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung sowie Anwendung von Mikroskopie-Methoden und Optischen Pinzetten. Das wissenschaftliche Repertoire der 57-Jährigen ist facettenreich. Nach dem Studium der Theoretischen Physik und Quantenoptik in Innsbruck und Neuseeland wurde sie 1998 zur Professorin für Biomedizinische Physik berufen. In ihrer Forschungsarbeit fängt Ritsch-Marte unter anderem mit Hilfe von optischen Kräften Teilchen ein. Während dies im mikroskopischen oder atomaren Bereich eine – mit dem Physik-Nobelpreis 2018 ausgezeichnete - etablierte Methode ist, wird dies für immer größere und schwerere Teilchen, bis zu Millimeter-großen Zellclustern oder Organoiden, unpraktisch bis unmöglich. Bei Organoiden handelt es sich um Mini-Organe, die in der Petri-Schale nachgezüchtet werden und zukünftig einige Tierversuche ersetzen könnten. „Für so schwere Objekte braucht man zusätzliche Kräfte, die wir durch eine stehende Ultraschallwelle erzeugen“ erklärt Ritsch-Marte. „Wir wollen untersuchen, ob die von uns entwickelten kombinierten optischen und akustischen Fallen geeignet sind, Organoide über längere Zeit berührungsfrei zu halten und durch Drehen in der Falle einer Art ‚optischer Tomographie‘ zugänglich zu machen“.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Sektion für Biomedizinische Physik

Wikipedia Monika Ritsch-Marte

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