Neue Professur Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Tumore, Verletzungen, angeborene Fehlbildungen im Gesicht oder oral-chirurgische Erkrankungen, werden an der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie behandelt. Dieser sehr komplexe Bereich der Krankenversorgung erfordert eine besonders umfangreiche Ausbildung in Medizin und Zahnmedizin und die Zusammenarbeit mit zahlreichen Nachbardisziplinen. Mit 1. Juli hat Rektor W. Wolfgang Fleischhacker Andreas Kolk zum Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie berufen.
Der neuberufene Professor Andreas Kolk bringt nach vielen Jahren als leitender Oberarzt und stellvertretender Leiter der Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie im Klinikum rechts der Isar in München umfassende Kompetenzen im klinischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen sowie Management-Bereich mit. Er ist unter anderem im Rahmen zahlreicher Forschungsprojekte vor allem in den Themenbereichen zellbasierte Knochenregeneration und in der Therapie von Tumorerkrankungen mit Hilfe von Viren (welches als Virotherapie bezeichnet wird) tätig. Diese Therapieform in Kombination mit etablierten Immuntherapien zeigen in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse. Ein Schwerpunkt zukünftiger Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der translationalen Tumortherapie wird die Entwicklung neuartiger Kombinationstherapien unter Mitwirkung der Virotherapie sein. In Verbindung mit prädikativen Biomarkern als Grundlage der personalisierten Medizin konnte Andreas Kolk darüber hinaus internationale Forschungsnetzwerke aufbauen und fachübergreifend agieren: „Dem Prinzip der Verknüpfung verschiedenen Fachdisziplinen folgend, gelang es diverse interdisziplinäre und interuniversitäre Forschungsverbunde zu initiieren“, erzählt der gebürtige Wuppertaler.
Die aktuellen und geplanten Projekte von Andreas Kolk erweisen sich als prädestiniert dafür, sie am Standort Innsbruck weiterzuführen. „Die vorhandene Expertise gerade in der Tumorforschung, etwa im Rahmen neuer interdisziplinärer Studien am Comprehensive Cancer Center Innsbruck, erlauben es mir am Innsbrucker Campus, meine bisherigen Forschungsarbeiten unter besten Voraussetzungen nahtlos weiterzuführen und auszubauen“, sagt Kolk.
„Gutes erhalten und Neues einführen.“
Basierend auf seiner Forschung liegen die klinischen Schwerpunkte in der onkologischen- und rekonstruktiven Chirurgie sowie in der Traumatologie. „Der Standort Innsbruck zählt im Bereich der Tumorchirurgie und insbesondere der Traumatologie zu den europaweit führenden“, weiß Kolk, weshalb er sowohl die Leuchtturm-Funktion der Klinik beibehalten, als auch ob seiner Expertise die Tumor- und Rekonstruktionschirurgie in Innsbruck weiterentwickeln möchte. „Das Gute erhalten und Neues einbringen“, bringt es der neu berufene Professor sein Vorhaben auf den Punkt.
Ein besonderes Augenmerk legt Kolk auch auf die Nachwuchsarbeit. „Das frühzeitige Heranführen jüngerer KollegInnen an neue Techniken der MKG-Chirurgie soll nicht nur die Kompetenz erhöhen, sondern auch das Verständnis und die Motivation, sich langfristig an das Fach zu binden, fördern“, meint Kolk und will damit den chirurgischen Nachwuchs am Standort Innsbruck sichern. „Die jungen KollegInnen sollen mit der Klinik heranwachsen.“
„Da ich auf eine lange universitäre Ausbildung in mehreren Fächern an verschiedenen Standorten zurückblicken kann, bringe ich entsprechende nachhaltige Erfahrungen in unterschiedlichen Lehrformaten und Konzepten der medizinischen und zahnmedizinischen Lehre mit“, sagt Kolk. Alle Konzepte sollen nicht nur die MKG-Chirurgie in Innsbruck in Forschung und Lehre weiterbringen, sondern vor allem die bestmöglichen Behandlungen für alle PatientInnen ermöglichen.
(D. Bullock)