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60 Jahre Anästhesiologie: Blick in die Zukunft zum Jubiläum

1959 wurde in Innsbruck die erste Lehrkanzel für Anästhesiologie auf dem europäischen Festland gegründet. Die beiden Innsbrucker Univ.-Kliniken für Anästhesie und Intensivmedizin sowie für Allgemeine und Chirurgische Intensivmedizin gehören heute mit über 170 ÄrztInnen zu den größten im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen eines Festsymposiums wurde unter anderem ein Blick auf zukünftige Entwicklungen geworfen.

Die moderne Anästhesie macht viele medizinische Eingriffe überhaupt erst möglich, denn die Ausschaltung des Schmerzempfindens ist die Voraussetzung für viele diagnostische sowie chirurgische Maßnahmen. Die ForscherInnen der Innsbrucker Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin (Direktor: Karl Lindner) haben in den vergangenen 60 Jahren einige maßgebliche Therapieverbesserungen erreicht, beispielsweise bei der Notfallversorgung, der Beatmung, einem Kreislaufstillstand oder bei der Behandlung von Lawinenverschütteten.

Gratulierten zum 60jährigen Jubiläum: Bürgermeister Georg Willi, Direktor Christian Wiedermann (Tirol Kliniken), Rektor W. Wolfgang Fleischhacker, Festredner Andrew Farmery, Moderartor Stefan Jochberger, Klinikdirektor Karl Lindner, Festredner Hartmut Bürkle und Michael Baubin. (v. re. n. li.) Foto: Clemens Unterwurzacher.

Die Gründung der ältesten Lehrkanzel für diese Disziplin auf dem europäischen Festland in Innsbruck wurde mit einem Festsymposium gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste kamen in den Großen Hörsaal der Chirurgie in Innsbruck, um einen Blick zurück, aber vor allem in die Zukunft zu werfen. Stefan Jochberger, geschäftsführender Oberarzt der Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, übernahm die Moderation und führte durch das Programm. Inhaltlich wurde ein Fokus auf die Entwicklungen gelegt, von denen PatientInnen zukünftig profitieren werden. Als erster Festredner berichtete Andrew Farmery aus Oxford über zukünftige Technologien in der Anästhesie. In Oxford wurde 1937 die erste Lehrkanzel für Anästhesiologie in Europa gegründet. Die beiden Kliniken in Oxford und Innsbruck haben über Jahrzehnte einen freundschaftlichen Austausch gepflegt. Als zweiter Festredner war Hartmut Bürkle aus Freiburg im Breisgau eingeladen. Der international angesehene Anästhesiologe lehrt an der Albert-Ludwigs-Universität und ist dort Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. In seinem kurzen Festvortrag referierte Bürkle über den Einfluss der Digitalisierung sowie den Einfluß der Nano-, Bio- und Gentechnologie auf die Anästhesiologie. Der dritte Festvortrag wurde von Michael Baubin, bereichsleitender Oberarzt an der Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, gehalten. Der ausgezeichnete Experte für Notfallmedizin berichtete über die Entwicklungen von damals, heute und morgen. Immer mehr Menschen erholen sich im Alpenraum, neue Sportarten wie Freeriding, Freeclimbing, Berglaufen, Canyoning und Paragleiten liegen im Trend und NotärztInnen sind dadurch täglich zusätzlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Der Bedarf an Hubschraubern und anderen modernen Rettungsmitteln steigt stetig an.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt durch Musik von Haydn und Schubert, gespielt von Mitgliedern des Tiroler Symphonieorchesters.

 

 (B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Festschrift 

Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Univ.-Klinik für Allgemeine und Chirurgische Intensivmedizin

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