Susanne Kaser neue Präsidentin der ÖDG
Mit Anfang Jänner 2020 übernahm ein neues Team die Leitung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der Diabetes-ExpertInnen: Susanne Kaser, stellvertretende Direktorin der Univ.-Klinik für Innere Medizin I an er Medizinischen Universität Innsbruck ist die neue Präsidentin der ÖDG und Harald Sourij von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinischen Universität Graz übernimmt die Funktion als Erster Sekretär der ÖDG
In einem öffentlichen Statement betonte die neue Präsidentin: „Die größte gesundheitspolitische Herausforderung der nächsten Jahre liegt darin, eine flächendeckende, hochqualitative, multidisziplinäre und multiprofessionelle Versorgung aller Menschen mit Diabetes zu gewährleisten“, und appelliert: „Wir müssen noch immer auf die österreichische Diabetes Strategie aufmerksam machen. Sie wurde bereits 2017 verabschiedet, wartet aber seitdem auf ihre Umsetzung. In dieser sind von ExpertInnen und Betroffenen alle Forderungen an ein modernes Diabetes Management von der Prävention bis zur Rehabilitation eingeflossen und es ist dringend an der Zeit, diese Strategie zum Wohle aller Menschen in Österreich mit Leben zu erfüllen.“
Neben der Umsetzung der Diabetesstrategie stehen für Kaser einige spezielle Ziele ganz oben auf der Agenda der Österreichischen Diabetes Gesellschaft: „Besonders dringlich ist die Forderung für bessere Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung. Bei der flächendeckenden, hochqualitativen Versorgung von Menschen mit Diabetes ist die Ausweitung des „Disease Management Programms Therapie“ aktiv von besonderer Bedeutung und es freut uns, dass Disease Management Programme auch im neuen Regierungsprogramm betont werden. Wichtig ist auch die Implementierung von verschiedenen Versorgungsebenen in Abhängigkeit von Komplexität der Therapie und vorliegenden Begleiterkrankungen sowie die Sicherstellung von evidenzbasierter Fort- und Weiterbildung aller Diabetes-behandelnden ÄrztInnen. Ein weiteres Anliegen der ÖDG ist, die Komplexität der Erkrankung öffentlich richtig darzustellen, um die Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes zu beenden.“
Steigende Tendenz bei Diabetes-Erkrankungen
Von Diabetes Typ II sind EU-weit mehr als 50 Millionen Menschen betroffen, Tendenz steigend. Für neue Medikamente und personalisierte Behandlungsmethoden braucht es mehr Wissen über die biochemischen Vorgänge bei Diabetes und seinen Folgeerkrankungen. Diabetes ist die häufigste Ursache für nicht-traumatische Amputationen. Jeder dritte Mensch mit Diabetes entwickelt Veränderungen der Netzhaut mit Gefahr der Erblindung. Diabetes ist auch die häufigste Ursache für Nierenersatztherapie und bringt ein zweifach erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz mit sich: 60 Prozent aller Menschen mit Koronarer Herzerkrankung haben als Grunderkrankung einen Diabetes.
Der Forschungsschwerpunkt von Susanne Kaser liegt seit vielen Jahren im Bereich der Insulinresistenz und der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung als Folge von Übergewicht, Fehlernährung und Insulinresistenz. Speziell geht es um die Frage, wie exogene Faktoren den zellulären Energiehaushalt steuern und die Interaktion zwischen Stoffwechselrelevanten Organen und Geweben beeinflussen.
Info: Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Experten und Diabetes-Expertinnen. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzte und Ärztinnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte Akademiker und Akademikerinnen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater und Diabetesberaterinnen und Diätologen und Diätologinnen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.
(Red., Bullock, Foto: Wild und Team Salzburg)