Ars Docendi Staatspreis an MitarbeiterInnen der Anatomie
Der Ars Docendi Staatspreis 2022 an insgesamt 15 herausragende Lehrende von drei Fachhochschulen und je einer Universität und Pädagogischen Hochschule vergeben. Die Auszeichnung in der Kategorie „Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur“ ging an das Institut für Klinisch-Funktionelle Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck
Seit zehn Jahren verleiht das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung den „Ars Docendi", den österreichischen Staatspreis für exzellente Lehre. Diesmal sind 15 Lehrende von drei Fachhochschulen, einer Universität und einer Pädagogischen Hochschule unter den Preisträgerinnen und Preisträgern, denen Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Auszeichnungen Ende September in Wien überreicht hat. Insgesamt gab es heuer 164 Einreichungen.
„Was die Goldmedaille im Sport ist, ist der ‚Ars Docendi‘ im Bereich der exzellenten hochschulischen Lehre. Seit nunmehr zehn Jahren küren wir mit ihm die herausragendsten Lehrenden an den österreichischen Hochschulen und setzen damit ein wichtiges Zeichen der Anerkennung für ihre großartigen Leistungen. Dabei sind gerade diejenigen besonders erfolgreich, denen es gelingt, nicht nur ihre Leidenschaft für ihr Fach und ihre Forschung an die Studierenden weiterzugeben, sondern auch ihr grundlegendes Verständnis von Wissenschaft. Dafür möchte ich mich bei allen Preisträgerinnen und Preisträgern besonders bedanken“, so Wissenschaftsminister Polaschek.
Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur an der Anatomie
Den Staatspreis in der Kategorie "Lernergebnisorientierte Lehr- und Prüfungskultur und deren Verankerung in der Lehrveranstaltung“, erhielten Hannes Stofferin und Romed Hörmann vom Institut für Klinisch-Funktionelle Anatomie sowie die ehemalige Direktorin des Instituts, Helga Fritsch. 2019 hatten die drei Anatomen den Sezierkurs neu aufgestellt und für die Studierenden weiterentwickelt, indem zielgerichtet verschiedene Elemente eines modernen Unterrichtsverständnisses genutzt werden, so das Urteil der Jury.
Der Sezierkurs orientiere sich, erklärt die Jury weiter, an einem präzisen internationalen Kompetenzmodell: „Als Grundlage wird den Studierenden eine ausführliche Anleitung zur Verfügung gestellt. Die Arbeit selbst, die auf klaren Aufgaben beruht, geschieht in rotierenden Bezugssystemen auch in der Betreuung und Bewertung.“ Studierende arbeiten in Teams und würden fortlaufend Feedback erhalten. Betont wird in der Begründung auch die Verwendung moderner Medien-Kanäle: „Die Studierenden führen ein reflektierendes Portfolio und haben einen für diesen Kurs betriebenen Youtube-Kanal zur Verfügung. Dieser Kanal unterstützt die individuelle Arbeit mit Einblicken, welche ohne Video-Einsatz nicht auf diese Weise geleistet werden könnten.“ Dabei wird unterstrichen, dass „der Umgang mit dieser offenen Lehrressource vorbildlich“ ist, und er eine hohe Qualität und Attraktivität besitzt.
„Der engagierte und kompetente Einsatz verschiedener Unterrichtsformen und -materialien, der immer zielorientiert im Hinblick auf die zu vermittelnden Kompetenzen und auf das Ganze ausgerichtet ist und sich an höchste Qualitätsstandards orientiert, wie auch die vielfältige Feedbackstruktur, machen diesen Kurs zu einer vorbildlichen Veranstaltung weit über seinen Themenbereich hinaus“, schließt die Jury ihr Begründung zur Verleihung des Ars Docendi an Hannes Stofferin und Romed Hörmann sowie Helga Fritsch. Das Preisgeld wird für den weiteren Ausbau dieser Lehr- und Lernformate verwendet werden.
(03.10.2022, David Bullock, Foto: Martin Lusser)