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Rückkehr von US-Eliteuniversität: Gerald Brandacher zum Professor an die Medizin Uni Innsbruck berufen

Die exzellente Transplantationsforschung in Innsbruck erhält weitere Verstärkung: Der Tiroler Arzt und Forscher Gerald Brandacher kehrt dorthin zurück, wo seine außergewöhnliche Karriere begann: Rektor Wolfgang Fleischhacker hat den Direktor des Johns Hopkins Programms für rekonstruktive Transplantation zum Professor für translationale und experimentelle Transplantationschirurgie an die Univ.-Klink für Viszeral-, Transplantation- und Thoraxchirurgie der Medizin Uni Innsbruck berufen.

„Für mich ist es nicht nur ein Zurückkommen, sondern auch eine Erweiterung meines Wirkungsbereiches, denn mein Netzwerk in den USA bleibt ja erhalten und wir werden weiter eng zusammenarbeiten. Meine Forschung ist ein internationaler Teamsport“, erklärt Gerald Brandacher bei der Vertragsunterzeichnung. Der 51-Jährige Tiroler ist vor 15 Jahren von der Innsbrucker Universitätsklinik in die USA gegangen. „Für mich ist meine neue Position an der Medizinischen Universität Innsbruck eine große berufliche und persönliche Chance. Innsbruck ist ein weltweit bekanntes Zentrum für Transplantationschirurgie und ich werde daran mitarbeiten, diese Führungsposition weiter auszubauen und langfristig zu sichern“, sagt Brandacher. Sein Mentor und Lehrer, Raimund Margreiter, habe für dieses internationale Renommee den Grundstein gelegt. „Er hat uns durch seinen Pioniergeist gelehrt, dass es wichtig ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.“ Gemeinsam mit dem Direktor der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Stefan Schneeberger, hat Brandacher ehrgeizige Ziele. „Wir sehen uns als Team und wollen die Zukunft der Chirurgie am Standort mitgestalten.“

Immunsuppression: Gibt es eine Möglichkeit, Medikamente zu ersetzen?

Ab 1. September 2023 wird Brandacher für translationale Forschung und experimentelle Transplantationschirurgie an der Medizinischen Universität Innsbruck verantwortlich sein. Seine Philosophie ist, dass die wissenschaftliche Arbeit Teil des klinischen Geschehens sein muss. „Das ist eine Wechselbeziehung, also die Patientinnen und Patienten sollten möglichst rasch von Forschungsergebnissen profitieren, aber auch die Erfahrungen in der Behandlung sollen wieder zurück in die Wissenschaft fließen.“ Einer der Forschungsschwerpunkte von Brandacher liegt im Bereich der sogenannten Toleranzinduktion. PatientInnen, die eine Organspende erhalten haben, müssen lebenslang Medikamente nehmen, die eine Abstoßung des Organs durch das eigene Immunsystem verhindern sollen. „Hier ist es unser langfristiges Ziel, diese Medikation zu reduzieren oder sie sogar obsolet zu machen.“ Dabei setzen Brandacher und seine KollgInnen darauf, die Immunsysteme von EmpfängerInnen und SpenderInnen anzugleichen. Dies ist mit einer Infusion von Knochenmark Stammzellen des oder der SpenderIn möglich und bereits Bestandteil erster klinischer Studien, aber es gibt noch viele offene Fragen. „Bisher erfolgt die Behandlung während eines kurzen verfügbaren Zeitfensters zum Zeitpunkt der OP. Damit ist die Behandlung auf Patientinnen und Patienten mit einer Lebendspende limitiert. Neue Entwicklungen speziell in der Organkonservierung werden es uns ermöglichen, diese Konzepte zu optimieren und weiter auszudehnen.“ Am Campus der Medizinischen Universität Innsbruck findet Brandacher exzellente Bedingungen, seine Forschung in diesem Bereich fortzusetzen. „Hier gibt es gute Möglichkeiten und Anknüpfungspunkte für multidisziplinäre Kooperationen“, freut sich Brandacher auf die Zusammenarbeit mit seinen neuen KollegInnen. Der Vater von zwei Kindern wird mit seiner Familie nach Innsbruck ziehen. „Ich freue mich vor allem auf die Natur und auf Wanderungen in den Bergen.“

Brandacher war an vielen Pionierleistungen beteiligt

Gerald Brandacher (51) ist in Wattens aufgewachsen und hat sein Studium mit „summa cum laude“ in Innsbruck abgeschlossen. Seine Ausbildung zum Transplantationschirurgen und seine Habilitation erfolgte unter Raimund Margreiter. 2008 ging der Tiroler in die USA, zunächst an die Universität von Pittsburgh. Seit 2010 war Brandacher in führenden Positionen an der Johns Hopkins Universität in Baltimore (USA) tätig, die zu den 15 besten Universitäten der USA zählt. Brandacher war wissenschaftlicher Leiter bei der ersten bilateralen Hand-, und der ersten Armtransplantation in den USA sowie 2018 auch wissenschaftlicher Leiter des Teams, dass die weltweit erste vollständige männliche Genitaltransplantation durchgeführt hat. Der mehrfach ausgezeichnete Arzt, Wissenschafter und engagierte Lehrer hat zahlreiche Forschungsprojekte geleitet und mehr als 25 Millionen USD an Drittmitteln eingeworben sowie über 80 Doktorarbeiten betreut. Brandacher verfügt über ein sehr großes Netzwerk, ist Mitglied in vielen Gesellschaften und hat die „American Society of Reconstructive Transplantation“ (ASRT) mitgegründet und zuletzt als Präsident geleitet. Darüber hinaus ist er medizinischer Berater von mehreren innovativen Firmen, die neue Technologien in der Transplantationschirurgie entwickeln.

(HOF, 21.6.2023, Foto: Mo Brandacher)

 

Weitere Informationen:

Univ.-Klink für Viszeral-, Transplantation- und Thoraxchirurgie 

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